"First time he kissed a boy. He had never, never known" - First Time He Kissed a Boy, Kadie Elder
Da ich mich kaum mehr aus der Nummer herausreden kann, nicke ich bloß und ohne Hast beginnt Louis sich zu entkleiden und lässt mich dabei keine Sekunde aus den Augen, was mein Herz nervös zum Klopfen bringt.
Wenn jetzt plötzlich seine Frau und sein Sohn nach Hause kommen, gibt das ein ganz falsches Bild von uns beiden ab. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Freddie im Kindergarten herumerzählen würde, dass ich mit seinem Vater splitterfasernackt herumgeplantscht habe, aber die beiden sind bei Brianas Mutter und dem Streit nach zu urteilen, werden sie so schnell auch nicht wieder kommen.
Während ich meine Jeans ablege und mir meinen grünen Pullover mit der Aufschrift 'Stay away from toxic people' über den Kopf ziehe und achtlos auf den Boden fallen lasse, wandert mein Blick zurück zu Louis. Er ist unter seinem Trainingsanzug dünner als erwartet und hat einen eher drahtigen Körperbau, doch er ist wirklich ansehnlich und als er bemerkt, dass ich ihn anstarre, grinst er dümmlich.
"Eine Erscheinung wie Adonis, oder was sagst du?"
"Ja, ich möchte schon fast behaupten, besser als der Schönheits- und Vegetationsgott", erwidere ich sarkastisch, was ihn zum Grinsen bringt.
"Oh, du kennst dich mit griechischer Mythologie aus, beeindruckend." Kichernd stakst er zum Pool und lässt sich ohne Umschweife ins Wasser gleiten, das leicht plätschert, als er sich seinen Platz sucht. "Komm, ich verspreche, ich beiße nicht."
Nach kurzem Zögern gebe ich mir einen Ruck, streife mir Unterhose und Socken vom Körper und steige zu ihm ins warme Wasser, in dem ich mich augenblicklich wohl und geborgen fühle.
Man möchte meinen ich habe noch nicht genug getrunken, um mit dem Vater eines meiner Kindergartenkinder nackt baden zu gehen, doch ein klitzekleiner Teil in mir findet Louis interessant und schiebt mein Verhalten lieber auf das Bisschen Alkohol, als sich einzugestehen, dass er mir gefällt. Außerdem ist das doch einfach wie an einem FKK-Strand. Da baden die Leute doch auch nackt nebeneinander, ohne dem ganzen etwas Sexuelles zuzuschreiben, oder nicht?
"Hübsch bist du", gluckst Louis und rutscht zu mir herüber, um sich dicht neben mich zu setzen und grinsend seine Zehen durch die Wasseroberfläche zu strecken und mit ihnen herumzupritscheln, wie ein kleines Kind. Wieder stelle ich eine erstaunliche Ähnlichkeit zu Freddie fest, denn der begeisterte, kindliche Ausdruck auf seinem Gesicht gleicht seinem Sohn wie ein Ei dem anderen.
"Das kann ich nur zurückgeben", sage ich ehrlich und er hebt mit einem verträumten Funkeln in seinen himmelblauen Augen den Blick. Der Rotwein ist in seinem Bart getrocknet und hat einen dunklen Fleck auf seinem Kinn hinterlassen, den er sich jetzt mit einer schnellen Handbewegung und etwas Poolwasser wegwäscht.
"Ich mag dich, Harry", flüstert er und lehnt sich ein kleines Stückchen nach vorne, wodurch mir sein Atem, der unfassbar nach Alkohol riecht, entgegenschlägt. "Du bist nicht so wie alle anderen. Dir ist Reichtum und Berühmtheit egal und du erträgst meine Gesellschaft, nur um mir einen Gefallen zu tun. Du läufst nicht angewidert weg, wenn ich mich betrinke, sondern versuchst mir zu helfen. Das weiß ich wirklich zu schätzen."
Ich bringe keinen Ton heraus, denn er kommt mir noch näher und sein Blick huscht zu meinen Lippen, weshalb mir zum ersten Mal seine hübschen Wimpern auffallen, ehe er mir wieder in die Augen sieht, als würde er um meine Erlaubnis für das Kommende fragen.
Nicht fähig mich zu bewegen starre ich einfach nur auf sein Gesicht hinunter und schlucke merklich. Wenn ich ihn nicht aufhalte, wird er mich küssen und dann gibt es kein Zurück mehr. Auf keinen Fall möchte ich als der notgeile Kindergartenpädagoge dastehen, der mit den Eltern seiner Kinder herummacht, doch es ist genauso wenig in Louis' Interesse, dass das hier an die Öffentlichkeit geht. Er ist immerhin noch verheiratet und man würde ihm vorwerfen können, Briana fremdgegangen zu sein, was er bestimmt nicht will.
"Louis", presse ich schließlich hervor und er hebt fragend die Augenbrauen und leckt sich flüchtig über die Lippen. "Machst du das nur aus Rache an deiner Frau?"
"Nein, Harry, ich...", beginnt er, lacht dann aber leise auf und schüttelt bloß den Kopf.
"Wenn das irgendwer erfährt, dann sind wir beide geliefert."
"Wem soll ich es denn erzählen?", haucht er und weil er mir so unfassbar nahe ist, berührt seine nackte Brust nun meine Schulter, was ein Schaudern durch meinen gesamten Körper fahren lässt.
Es ist ewig her, dass ich das letzte Mal einen Kuss mit einem anderen Mann geteilt habe, geschweige denn mehr. Ich glaube das letzte Mal war an meinem einundzwanzigsten Geburtstag mit dem Barkeeper der Bar, in der wir gefeiert haben.
Sobald man legal Alkohol trinken darf, verliert das Ganze seinen Reiz nach und nach und so bin ich immer weniger durch die Clubs gezogen, bis es irgendwann ganz aufgehört hat. Ich habe mich auf meinen Job konzentriert und meine gesamte Zeit in den Kindergarten gesteckt und dabei lernt man eben kaum jemanden kennen. Es hat mich nie großartig gestört, weil ich der Meinung bin, dass ich mein Leben auch alleine gut auf die Reihe bekomme und glücklich bin, aber jetzt gerade merke ich, wie sehr ich Nähe vermisst habe.
"Ich wollte damit nicht sagen, dass du es herumerzählen würdest", erwidere ich leise und zucke zusammen, als er seine Hand auf meinem Bauch knapp oberhalb des Nabels ablegt und mir ein liebevolles Lächeln schenkt.
"Das weiß ich", flüstert er, wirft mir einen letzten Blick zu, um zu sehen, ob ich nicht doch noch zurückschrecke, und legt dann ganz vorsichtig seine Lippen auf meine.
Es ist der unschuldigste Kuss, den ich in meinem Leben je gehabt habe. Nicht einmal mein erster Kuss mit dem Jungen aus meiner Parallelklasse damals in der dritten Klasse war so zart. Ich nehme an, dass es daran liegt, dass Louis noch nichts mit anderen Männern gehabt hat, außer er hat vor Briana als Teenager mit Jungs herumgemacht, aber das bezweifle ich.
Seine Berührungen sind zaghaft und er scheint nicht sicher zu sein, was er machen kann und was nicht, dabei ist ein Kuss zwischen ihm und mir vom Grundprinzip her wahrscheinlich nicht von einem Kuss mit Briana zu unterscheiden.
Ein kleiner Seufzer entkommt ihm, als ich etwas fordernder werde und meine Hände an seine Wangen lege, um ihn näher zu mir zu ziehen und er rutscht mit seiner Hand ab, wodurch ich ihn viel näher an meinem Schritt spüre.
Beinahe schüchtern fühle ich seine Zunge über meine Lippen streichen, doch ich öffne bereitwillig meinen Mund für ihn und genieße seinen überraschten Laut, als sich unsere Zungen berühren. Er schmeckt nach Alkohol und Rauch, doch unter den strengen Geschmäckern erkenne ich auch seine ganz persönliche Nuance, die mich noch mehr von ihm wollen lässt.
Atemlos blickt er zu mir auf, als er sich von mir löst, und seine geröteten, von Speichel benetzten Lippen lassen mir das Blut in die Lenden schießen. Er sieht wirklich zum Anbeißen aus.
-
Da haben wir ihn. Den ersten Larry Kuss (wenn auch angetrunken und überhaupt nicht durchdacht von den beiden) :) Ich hoffe es hat euch gefallen.
Auf bald
Maybe[1190 Wörter]
DU LIEST GERADE
Treat People With Kindness || larry stylinson fanfiction
Fanfiction"Darf ich dich nicht attraktiv finden, nur weil ich nicht homosexuell bin, Harry?" Harrys Job ist nicht vorhersehbar, jeden Tag ein wenig anders und kunterbunt. Als leitender Kindergartenpädagoge hat er sich einen langjährigen Berufswunsch erfüllt...