Auf dem Weg zu Louis' Villa löchert der Musiker mich mit Fragen über meinen Job, die ich ihm bereitwillig alle haarklein beantworte und so seinen Wissensdurst stille, der an mir nicht spurlos vorbeigeht.
Ich fühle mich beachtet und wichtig, weil er so begierig ist und auch auf völlig Belangloses eingeht. Ob er das mit Absicht macht, weil er genau weiß, was für eine Wirkung seine Taten auf mich haben, kann ich nicht sagen, aber selbst wenn, ist es eine nette Geste.
Sein Interesse am Kindergarten schwillt auch nicht ab, als wir bereits in seinem Haus sind und er in der Küche einen prüfenden Blick in den Backofen wirft und zufrieden nickt.
"Was ist denn mit dir?"
Planlos hebt er den Kopf und sieht mich etwas überrumpelt an, während er sich Handschuhe anzieht, die ihn vor der Hitze des Blechs schützen werden, auf dem sein Huhn in Schinkenmantel vor sich hin brät.
"Was meinst du?"
"Na, wie bist du zum Sängerdasein gekommen? Darüber habe ich mich bis jetzt noch nie informiert."
"Ich habe bei dieser Castingshow mitgemacht. The X Factor. Ich habe nicht gewonnen, war nicht einmal unter den ersten drei, aber es hat doch irgendwie gereicht. Das Publikum hat mich wohl genug gemocht, um mir eine Karriere zu ermöglichen. Damals war ich gerade achtzehn und Briana und ich nur Freunde. Sie hat mich dazu überredet dort mitzumachen."
"Du hast sie schon gekannt, als sie fünfzehn war?", frage ich überrascht, denn das habe ich nicht gewusst und Louis nickt nachdenklich.
"Ich kenne sie, seit ich dreizehn bin. Sie ist mit ihrer Familie ins Nachbarhaus gezogen und wir haben uns schnell angefreundet und uns blendend verstanden. Erst als sie siebzehn war, ist aus uns ein Paar geworden. Ich habe gerade an meinem zweiten Album gearbeitet und als bekannt wurde, dass wir zusammen sind, sind schnell die richtigen Leute auf sie aufmerksam geworden und jetzt ist sie ein weltbekanntes Model."
So schnell geht das also manchmal wirklich. Man ist nur die Freundin von jemand bekanntem, durch Zufall entdeckt dich jemand, der in dir Potential sieht, und schon bist du ebenfalls berühmt. Ein weiterer Beweis dafür, wie vorsichtig ich sein muss, damit die Welt da draußen mich nicht zu oft zu Gesicht bekommt. Ich weiß einfach, dass ich so meine Probleme mit zu viel Aufmerksamkeit von fremden Leuten hätte.
"Dein wievieltes Album hast du denn mittlerweile herausgebracht?", erkundige ich mich weiter über seine Arbeit. Inzwischen holt er das Fleisch aus dem Ofen und richtet unser Mittagessen mit überraschend viel Liebe zum Detail auf teuer aussehenden Porzellantellern mit vergoldetem Rand und Muster an.
"Das fünfte. Ich habe eine Zeit lang eine Pause gemacht. Letztes Jahr bin ich mit dem Album auf Tournee gewesen."
"Und dieses Jahr?"
Humorlos lächelnd wirft er mir einen Blick zu und konzentriert sich dann wieder auf sein Püree. "Dieses Jahr habe ich eine Ehekrise."
Verlegen beiße ich mir auf die Lippe und halte den Mund, um nicht noch mehr Salz in die Wunde zu streuen, doch Louis scheint es mir nicht übel zu nehmen.
"Außerdem habe ich Freddie fast nie zu Gesicht bekommen und ihn kaum erkannt, als ich ihn nach so langer Zeit wieder gesehen habe."
"In dem Alter, in dem er gerade ist, wachsen Kinder eben sehr schnell und man kann ihre Entwicklung ganz genau beobachten. Ich als Vater würde es nicht missen wollen, mein Kind aufwachsen zu sehen", erwidere ich und sehe ihm dabei zu, wie er ein paar Soßenpatzer mit Küchenrolle von den Tellerrändern wischt.
"Deshalb habe ich auch dieses Jahr keine Tour gemacht. Aber wie man sieht, bekomme ich momentan auch nicht mehr wirklich etwas von Freddie mit", sagt er ein wenig niedergeschlagen, doch beim nächsten Satz stiehlt sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen. "Lass uns essen gehen, ich habe schon einen Bärenhunger."
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Treat People With Kindness || larry stylinson fanfiction
Fanfiction"Darf ich dich nicht attraktiv finden, nur weil ich nicht homosexuell bin, Harry?" Harrys Job ist nicht vorhersehbar, jeden Tag ein wenig anders und kunterbunt. Als leitender Kindergartenpädagoge hat er sich einen langjährigen Berufswunsch erfüllt...