"Diesen Augenblick, dein Herz und unser Glück. Das geb ich nicht zurück, damit ich es dir schuldig bleiben kann" - Wenn du fliegst, Ina Müller
Es erleichtert mich, zu sehen, dass Louis nicht ausgeschlossen worden ist, während ich mit Liam weggewesen bin. Als ich in Begleitung meines besten Freundes wieder zum Tisch komme und mich zu den anderen setze, reden Zayn und Louis gerade angereget miteinander und nach kurzem Zuhören, höre ich heraus, dass der Pakistani sich wohl sehr dafür interessieren würde, ein Outfit für den nächsten Auftritt des Sängers zu nähen.
"Ich muss da mit meinem Management sprechen, aber ich hätte nichts dagegen", sagt dieser gerade lächelnd und lehnt sich kaum merklich gegen mich, weshalb mein Herz schon wieder anfängt schneller als gewöhnlich zu klopfen.
Ich bin wirklich auf dem besten Weg, mich Hals über Kopf in ihn zu verlieben und eigentlich hätte ich da nichts dagegen, denn er ist eine wundervolle Person, doch die Gewissheit, dass es nur mit uns funktionieren würde, wenn die Umstände anders wären, frisst sich schmerzhaft in mein Innerstes und hinterlässt ein dumpfes Ziehen, das jedoch bald davon in den Hintergrund gedrängt wird, dass Louis noch näher zu mir rückt und mit fragendem Blick das Gesicht zu mir dreht.
"Harry?"
"Hm?", mache ich und blinzle, um mich aus meinen Gedanken hervorzukämpfen, die mich wie eine dicke Wolke umhüllt und alles andere ausgeblendet haben.
"Schläfst du?", lacht Zayn und hebt süffisant grinsend die Augenbrauen. "Oder träumst du von nicht jugendfreien Aktivitäten?"
"Sehr lustig", brumme ich, verdrehe die Augen und sehe wieder zu Louis, der den Kopf nun etwas gesenkt hält und lege ihm die Hand auf den Oberschenkel, wie er es damals auf dem Weg zu dem Fastfoodrestaurant bei mir gemacht hat.
"Ich wünsche Ihnen einen guten Abend", ertönt die Stimme eines rothaarigen Kellners neben uns und der Mann lächelt höflich auf uns hinunter. "Darf ich Ihnen etwas zu trinken bringen?"
"Sehr gerne", jubelt Eleanor erfreut und bestellt für sich und die anderen die üblichen Cocktails. "Was hättest du denn gerne, Louis?"
"Ich, ähm...", murmelt er, wirft mir einen Seitenblick zu, den ich nicht ganz deuten kann, und sieht dann lächelnd zu ihr und dem Kellner namens Ed hoch. "Ich nehme eine Cola, das reicht mir. Ach, und die erste Runde geht auf mich."
"Echt? Das ist ja lieb von dir, dankeschön", bedankt sich Pia lächelnd bei ihm und Liam legt einen Arm um sie, was ich total gerne bei Louis tun würde, doch ich bin nicht sicher, ob ihm das recht wäre und es sind außer uns eben auch noch die Kellner hier, die Louis vielleicht kennen, auch wenn sie anstandshalber nichts gesagt haben, um nicht unprofessionell zu wirken.
Zudem kommen in diesem Moment unabhängig voneinander zwei Menschengruppen in den Control Room und setzen sich ganz in unsere Nähe, weswegen ich es vorerst lieber wirklich bleiben lasse."Wieso denn keinen Alkohol?", fragt Zayn verwirrt und schüttelt verständnislos den Kopf. "Ich hoffe, dass du es dann überhaupt mit uns aushältst."
"Das ist doch seine Entscheidung, oder? Muss er sich da erklären?", entgegne ich, weil ich stolz auf Louis' Entscheidung bin und nicht möchte, dass er hier jetzt mit seinem kleinen Alkoholproblem herausrücken muss, und der Schwarzhaarige runzelt die Stirn, als er mich ansieht.
"Schon gut, ich frage ja nur", schnaubt er und klinkt sich bald in das Gespräch von Pia, Perrie und Eleanor über die Kleidung der Stars bei der letzten Met Gala ein, obwohl die schon im Mai gewesen ist. Doch anscheinend finden sie es immer noch unfassbar spannend und Zayn und seine beste Freundin tüfteln in ihrer Freizeit gerne an solchen Kostümen herum, obwohl die dann nie jemand kauft oder trägt, weil die beiden eben zu unbekannt sind.
Bis unsere Getränke kommen, beschäftige ich mich damit, mit dem Zeigefinger Louis' Oberschenkel unauffällig mit zarten Mustern zu bemalen und dem Austausch über Stoff, Schnitte und Farbkombinationen zuzuhören, an dem sich irgendwann auch Liam hin und wieder beteiligt, obwohl der noch weniger Ahnung davon hat, als Perrie und Pia, die ihren Senf dazugeben.
Louis hat die Arme auf den Tisch gestützt und nimmt an der Unterhaltung teil, doch sein Bein, das dicht an meines gepresst ist, zeigt mir deutlich, dass ihm meine Liebkosungen Gefallen bereiten.
Nach einer Weile bemerke ich aus dem Augenwinkel ein Blitzen und drehe den Kopf in die Richtung aus der das Licht gekommen ist, wodurch ich direkt in das Gesicht eines jungen Mädchens und deren Linse schaue. Sie hat ihr Smartphone erhoben und knipst von ihrem Platz aus, der ein paar Meter von uns entfernt liegt, eifrig Aufnahmen von Louis.
"Man könnte auch fragen, ob man ein Foto haben kann", rufe ich ihr erbost zu und sie senkt augenblicklich ihr Handy und guckt ziemlich erschrocken aus der Wäsche. Die Gespräche an den Tischen um uns herum sind verstummt und alle Blicke liegen nun auf uns, was mir unangenehm ist, doch ich habe das dringende Bedürfnis für den Sänger einzustehen und einfach heimlich Bilder zu machen finde ich nicht angebracht.
"Was ist denn, Harry?" Louis beugt sich zur Seite, sodass er an mir vorbeisehen kann und dabei mehr oder weniger quer über meinem Schoß liegt.
"I-Ich wollte doch nur... Ich habe nur ein paar Fotos gemacht", stammelt sie und ich schnaube abfällig.
"Ich würde gerne sehen, wie es dir gefällt, wenn man dich andauernd heimlich ablichtet."
"Lass gut sein, das passiert doch ständig", meint Louis zu mir und lächelt das Mädchen freundlich an. "Es wäre wirklich schön, wenn du nächstes Mal einfach etwas sagen würdest."
"Ja, das werde ich, sorry!", sagt sie mit rotem Kopf und ich drehe mich verstimmt wieder zu meinen Freunden um, die mich allesamt anstarren.
"Nur weil es andauernd geschieht, heißt das doch nicht, dass es okay ist."
"Natürlich nicht, aber wie du siehst ist es hilfreicher, wenn man nett ist und vermeidet, dass sie es wiederholen", flüstert Louis und grinst mit roten Bäckchen zu mir hoch. "Trotzdem danke für dein Engagement."
"Kein Ding."
Wie gerne würde ich ihn jetzt küssen. Ihm zeigen, wie sehr ich ihn begehre und was er mit mir anstellt, doch ich darf nicht und so begnüge ich mich damit, ihm flüchtige über die Wange zu streichen und achte dabei darauf, dieses Bild von der Stalkerin hinter uns abzuschirmen.
Er sieht lächelnd zu mir hoch und schlägt dann verlegen die Augen nieder, als ich den Blick nicht von ihm löse und nur verträumt auf ihn hinuntersehe.
"Das ist ja nicht auszuhalten", stöhnt Liam genervt auf und wir beide lösen den Augenkontakt widerwillig.
"So ein Unsinn, ich finde es süß." Pia boxt ihrem Freund gegen die Schulter und streicht sich ein paar schwarze Haarsträhnen aus dem Gesicht.
"Also so eine sexuelle Spannung wie ihr, hatten Perrie und ich schon lange nicht mehr", lässt Zayn grinsend verlauten und duckt sich lachend unter dem Schlag der Blondine zu seiner Rechten weg.
"Du Arsch, wenn das so ist, kannst du deine Sachen ja packen und abhauen", zischt sie und tut als wäre sie beleidigt, weshalb der Pakistani sich dramatisch die Hand ans Herz legt und ihr Gesicht am Kinn zu sich dreht.
"Oh, meine liebste Perrie, vergib mir mein Verhalten. Doch selbst du, meine Liebe, musst dir eingestehen, dass du mich lange nicht mehr mit so einem unzüchtigen Blick bedacht hast, wie Harry seinen Louis", gibt er mit verstellter Stimme und einem schalkhaften Ausdruck in seinen Augen von sich.
"Hier war gar nichts frivol, Zayn."
"Natürlich nicht, Harry", feixt er, wendet sich wieder seiner Freundin zu und küsst sie liebevoll, worauf sie sogleich eingeht.
Louis und ich sehen uns im selben Moment an und ich erkenne das Verlangen in seiner Miene, dasselbe wie die beiden teilen zu können, doch wir einigen uns stumm darauf, Dinge dieser Art auf später zu verlegen, wenn uns keiner mehr beobachten kann.
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Ich glaube, mittlerweile hat jeder schon wieder Schule, oder? Ich wünsche euch auf jeden Fall ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen fürs neue Schuljahr :)
Bis dann
Maybe[1317 Wörter]
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Treat People With Kindness || larry stylinson fanfiction
Fanfikce"Darf ich dich nicht attraktiv finden, nur weil ich nicht homosexuell bin, Harry?" Harrys Job ist nicht vorhersehbar, jeden Tag ein wenig anders und kunterbunt. Als leitender Kindergartenpädagoge hat er sich einen langjährigen Berufswunsch erfüllt...