"Drown myself in alcohol, that shit never helps at all" - I Think I'm OKAY, Machine Gun Kelly & Travis Barker & Yungblud
Die Fahrt zu Louis nach Hause dauert eine ganze Weile und ich frage mich, wieso er Freddie nicht in einen Kindergarten geschickt hat, der näher gelegen ist, doch ich stelle die Frage nicht.
Louis residiert in einer prächtigen, modernen Villa etwas abseits von dem Trubel Londons und selbst wenn es irgendwie einen seiner Fans in die Nähe seines Zuhauses verschlagen würde, könnte er auf seinem weitläufigen Grundstück, dessen Grenzen von hohen Bäumen und einer festen Steinmauer geschützt sind und das dadurch abgeschirmt ist, in aller Ruhe den lieben langen Tag nackt durchs Gras rollen und niemand würde es merken, außer er hat in seiner näheren Umgebung einen Irren, der im Besitz einer Drohne ist.
"Das ist echt beeindruckend", muss ich zugeben, als uns ein etwas beleibter Mann per Knopfdruck ein riesiges, metallenes Tor öffnet und wir mit Louis' Lamborghini aufs Grundstück flitzen. Der Sänger lenkt den Wagen in eine Garage, die bestimmt dreimal so groß wie meine Wohnung ist, in der neben dem Sportwagen auch ein riesiger Geländewagen und ein alter VW Käfer geparkt sind.
"Wozu braucht man drei Autos? Ich habe nicht einmal eines. Wir leben in London, man kommt überall mit öffentlichen Verkehrsmitteln hin", frage ich ihn, als wir aussteigen und über einen langen weißen Schotterweg, der sich durch eine penibel gemähte Grünfläche schlängelt, auf sein monströses Haus zu schlendern. Die Sonne knallt uns auf den Kopf und ich fange an zu schwitzen, doch das Gebäude ist glücklicherweise nicht allzu weit entfernt.
"Ich fahre lieber mit dem Auto, so gehe ich ständigem Aufgehalten werden und Fotos machen besser aus dem Weg", sagt er mit einem entschuldigenden Lächeln und ich muss ihm zugestehen, dass das recht nachvollziehbar klingt.
Sobald wir die glatten Steinstufen zur auf Hochglanz polierten Haustür hinaufgestiegen sind, hält er sie mir ganz der Gentleman, der er nicht ist, auf und ich staune nicht schlecht, als ich die Villa betrete. Es ist sehr sauber und geschmackvoll eingerichtet, auch wenn die Möbel allesamt im Gegensatz zur Fassade eher veraltet wirken und aus dunkelbraunem Holz sind.
"Schön hast du es hier", lobe ich und er deutet eine leichte Verbeugung an, die mich belustigt lachen lässt.
"Dankeschön, Herr Styles. Ihr Urteil ist für mich eine unbeschreibliche Anerkennung", scherzt er und zieht seinen imaginären Hut vor mir.
Egal, was auch über ihn behauptet wird, ein unguter Zeitgenosse ist er wirklich nicht. Die meisten haben nur wahrscheinlich nicht genug Zeit mit ihm verbracht, um den anderen Louis kennenzulernen. Den, der kein Arschloch ist, sondern witzig und recht sympathisch. Dabei braucht es gar nicht so lange, bis sich diese Seite des Musikers zeigt.
"Darf ich dir etwas zu trinken geben? Ich habe ganz tollen Wein", bietet er mir an, als wir die große Küche betreten und öffnet eine wunderschöne Vitrine, in der sich allerlei Alkohol befindet.
"Ich weiß nicht, ich muss irgendwie noch nach Hause kommen und angetrunken will ich dabei weniger gerne sein", äußere ich meine Bedenken, doch er winkt nur kopfschüttelnd ab.
"Dann fährt dich eben mein Wachmann James Corden, der uns vorher hereingelassen hat, kurz nach Hause, das ist kein Problem. Also ein Glas Amarone della Valpolicella?" Ohne meine Antwort abzuwarten, greift er nach einer Flasche, holt zwei Gläser aus einem Wandschrank und schenkt uns beiden den Rotwein ein. "Aus Norditalien mit fünfzehn Prozent Alkohol."
Noch immer nicht ganz überzeugt nehme ich das Weinglas entgegen und rieche daran, bevor ich es an meine Lippen setze.
Der Wein duftet nach reifem Obst und nach Beeren, was ich ganz ansprechend finde. Er schmeckt relativ trocken und kräftig und ich weiß, Liam wäre er zu konzentriert, aber der trinkt auch nur sehr selten Rotwein.
"Gut, oder?", heischt Louis nach Lob für seinen italienischen Cuvée und sieht mich abwartend an.
"Ein außerordentlich edler Tropfen, Herr Tomlinson", erwidere ich mit übertriebenem Nicken und er grinst übers ganze Gesicht.
"Es freut mich, dass du das sagst. Der Wein ist zwar nicht der teuerste, aber mein absoluter Liebling. Briana mochte ihn nie."
"Er ist auch etwas sehr herb", merke ich an, doch Louis hört mir gar nicht mehr wirklich zu, schnappt die Weinflasche und geht in einen angrenzenden Raum, der sich, als ich ihm folge, als Wohnzimmer entpuppt.
"Ich denke, hier ist es bequemer", murmelt er, stellt die Weinflasche auf dem Couchtisch ab und lässt sich entspannt aufatmend auf das tiefrote Sofa sinken.
Eine Weile nippen wir nur an unseren Gläser und erst als Louis uns das erste Mal nachschenkt traue ich mich, ihn wegen Briana und seinem Sohn zu fragen.
"Jetzt wo deine Frau und Freddie nicht mehr hier wohnen, kommt er denn nächste Woche in den Kindergarten?"
"Das nehme ich schwer an, Brianas Mutter wohnt recht nahe beim Kindergarten, also sollte das kein Problem sein." Sein Blick ist abwesend und er sieht starr an mir vorbei auf einen Punkt, den ich nicht ausmachen kann. Erst als ich mich mit etwas Abstand zu ihm auf die Couch fallen lasse, huschen seine blauen Augen wieder zu mir und er lächelt halbherzig. "Ich vermisse sie. Nicht, weil ich das mit Briana noch kitten möchte, ich glaube einfach, dass das keinen Sinn mehr hat und vielleicht geht es uns beiden besser, wenn wir getrennte Wege gehen. Ohne die beiden ist das Haus nur so schrecklich still. Gestern konnte ich den Tag noch mit ein wenig Schnaps und Lieder schreiben totschlagen, aber heute Morgen bin ich aufgewacht und mir ist fast die Decke auf den Kopf gefallen. Deswegen wollte ich auch zu dir und dir ein wenig mit meiner Anwesenheit auf die Nerven gehen."
Entschuldigend sieht er mich an, stürzt dann seinen Wein mit einem Schluck hinunter und greift mit einem leichten Hicksen nach der Weinflasche. Gluckernd läuft das alkoholische Getränk in sein Glas und weil er die Flasche recht harsch gekippt hat, schwappt ein wenig von der Flüssigkeit über den Rand hinaus und landet auf seiner weißen Jogginghose, die vermutlich mehr gekostet hat, als meine Wohnungsmiete monatlich ausmacht.
"Du nervst nicht, Louis."
-
Was sagt ihr zu Louis Zuhause?
Habt einen schönen Tag
Maybe[1016 Wörter]
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Treat People With Kindness || larry stylinson fanfiction
Fanfiction"Darf ich dich nicht attraktiv finden, nur weil ich nicht homosexuell bin, Harry?" Harrys Job ist nicht vorhersehbar, jeden Tag ein wenig anders und kunterbunt. Als leitender Kindergartenpädagoge hat er sich einen langjährigen Berufswunsch erfüllt...