ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ sɪᴇʙᴢᴇʜɴ

5.8K 554 99
                                    

"Love is love is everything to me. And you know that love is love" - Love Is Love, Culture Club

Ein schrilles Weckerklingeln, eine kurze Dusche in Louis' Badezimmer und eine Verabschiedung von Clifford und dem Sänger später sitze ich mit dem Wachmann James Corden im Auto und lasse mich zum Kindergarten kutschieren.

Es ist noch dunkel draußen und ich bin trotz der erholsamen Nacht ein wenig schläfrig.

Louis ist in der Früh zwar aufgewacht, doch er hat nur eine Schmerztablette geschluckt und war dann schnell zurück im Land der Träume, was ich ihm nicht übelnehme.

Als ich beim Kindergarten aussteige und mich bei James fürs Chauffieren bedanke, kommt auch gerade Liam an und wirft dem schwarzen Mercedes, mit dem Louis wohl herumgeführt wird, wenn er mal nicht selbst Auto fährt, und aus dem ich soeben gekommen bin, einen verwirrten Blick zu.

"Wo kommst du denn her? Aus dem Schloss der Queen?", fragt er mit zusammengezogenen Augenbrauen und verschränkten Armen, als wir gemeinsam das Gebäude vor uns betreten und unsere Hausschuhe anziehen.

"Nein, ich habe bei Louis übernachtet", sage ich ohne mir auch nur einen Moment länger darüber Gedanken zu machen, was ich noch bevor ich fertiggesprochen habe, bitter bereue.

"Bitte was?", zischt Liam und senkt seine Stimme ein wenig, weil soeben Oliver und Ronald mit deren Mutter die Garderobe betreten. Wir beide begrüßen sie freundlich und als dann auch noch Celina, Tara und Anita kurz aufeinander folgen, verschiebt sich meine Antwort an meinen braunhaarigen Freund auf einen späteren Zeitpunkt.

Den Vormittag verbringe ich mit Karnevalsliedern, Jause beaufsichtigen, Montessori-Spielen, einer Erzählung und einer Turneinheit mit Kleinmaterial, was mich erst einmal notdürftig vom vergangenen Tag ablenkt. Freddie gehe ich, so lächerlich ich mich auch dabei fühle, so gut es geht aus dem Weg und ich kann nur beten, dass es ihm nicht auffällt, doch der kleine Blondschopf scheint es dem Himmel sei Dank nicht zu merken.

Briana bekomme ich an diesem Tag auch nicht zu Gesicht, worüber ich sehr froh bin, denn ich denke nicht, dass ich es geschafft hätte, ihr in die Augen zu sehen.

"Du hast ganze Arbeit für morgen geleistet", lobt mich Liam, als wir nach Dienstschluss die Gruppe gemeinsam aufräumen und ich lächle ihm wegen seiner Anerkennung dankbar zu. "Aber jetzt rück mal raus mit der Sprache, wieso hast du bei Louis Tomlinson übernachtet?"

Ich habe zwar gewusst, dass diese Frage noch einmal kommen würde, doch trotzdem trifft sie mich in dieser Sekunde völlig unvorbereitet.

"Ich weiß nicht, es hat sich so ergeben", antworte ich schwammig und tue so, als würde mich das Einräumen der didaktischen Spiele ins passende Regal voll beschäftigen, doch darauf achtet Liam gar nicht.

"Wie es hat sich so ergeben? Harry, das ist der Vater eines unserer Kinder und er ist verheiratet, ich hoffe, das ist dir bewusst."

"Ja, danke für die Erinnerung, ganz toll. Das weiß ich. Deswegen fühle ich mich eh schon schlecht genug", zische ich und will mir am liebsten gegen die Stirn schlagen, denn mit dem letzten Satz habe ich mehr oder weniger zugegeben, dass etwas vorgefallen ist, weshalb ich mich schuldig fühlen könnte und Liam kennt mich viel zu gut, um es zu überhören oder so zu verstehen, dass ich damit alleine die Übernachtung meine.

"Was hast du gemacht?", fragt er und wirkt dabei nicht böse, sondern eher besorgt.

Seufzend lasse ich das Memory sinken, das ich damals mit Freddie gespielt habe, und fahre mir gestresst durch die Haare.

"Wir haben uns geküsst, okay? Nackt und in seinem Whirlpool. Ich habe gar nichts getan, das ist von ihm ausgegangen. Aber deswegen fühle ich mich nicht minder schlecht. Mitgemacht habe ich schließlich. Und dann haben wir gemeinsam in seinem Bett geschlafen. Nackt."

"Nur in seinem Bett? Oder miteinander?", hakt der Braunhaarige nach und ich schüttle schnell den Kopf.

"Wir hatten keinen Sex, dafür wäre er auch glaube ich gar nicht in der emotionalen Verfassung gewesen."

"Harry, ich...", setzt Liam an, nimmt sich dann jedoch noch etwas Bedenkzeit und hantiert mit dem schmutzigen Geschirr herum. "Ich möchte dir auf keinen Fall vorschreiben, auf wen du dich einlassen darfst und auf wen nicht. Das obliegt ganz klar dir und der Person, die sich auch für dich entscheidet, völlig egal wer es am Ende ist. Aber lass mich dir nur sagen, dass ich das mit Louis für absolut keine gute Idee halte. Wenn man euch beiden auf die Schliche kommt, steht er als der fremdgehende Ehemann und du als der Kindergärtner da, der sich an verwirrten, traurigen Eltern bedient. Glaub mir, das wollt ihr beide nicht. Und du bist doch auch niemand, der in der Öffentlichkeit stehen möchte. Mit Louis an deiner Seite wirst du das schwer vermeiden können und dir muss klar sein, dass du mit ihm nie vor die Tür treten und dir sicher sein kannst, dass ihr nicht fotografiert oder verfolgt oder von Fans gestört werdet."

"Liam, keiner hat gesagt, dass wir uns daten", murmle ich unbehaglich, denn alles was er sagt stimmt zweifellos und ist auch mir nichts Neues. "Selbst wenn es zwischen uns zu etwas Sexuellem kommt, ist das kaum mehr als ein bisschen Spaß. Denkst du Louis hat Interesse jemand neuen kennenzulernen, jetzt wo seine alte Beziehung so dermaßen den Bach runtergeht? Und wie du sagst würde das sowieso nicht gehen, ohne mich der Welt zu präsentieren und darauf habe ich keine Lust. Er weiß das." Ob das alles der Wahrheit entspricht sei dahingestellt.

"Du hältst also gemeinsam ohne jeglichen Grund in einem Bett zu nächtigen nur für Spaß? Harry, in meinem gesamten bisherigen Leben habe ich nicht einfach so mit jemand anderem nackt herumgelegen, wenn ich der Person nicht vorher das Hirn rausgevögelt habe."

"Wir wissen mit ziemlicher Sicherheit beide nicht, was das da eigentlich ist, was wir gestern angefangen haben. Also zwing mich nicht, mich vor dir zu rechtfertigen, denn ich kann dir nicht viel mehr sagen, als für mich ist das nichts Tiefergehendes. Louis ist im Moment einfach alleine und ich bin für ihn da, aber das Ganze hat mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Ablaufdatum."

"Dann sieh zu, dass ihr euch bis dahin nicht erwischen lasst", schnauft mein Gegenüber und beugt sich wieder über seine klebrigen Saftgläser.

"Ich gebe mein bestes", erwidere ich mit einem flauen Gefühl im Magen. Wie wird es zwischen Louis und mir wohl das nächste Mal sein, wenn wir uns begegnen? Ich kann nur hoffen, dass es nicht seltsam ist, denn ich mag den Sänger mittlerweile gerne und möchte nicht, dass wir uns wegen einem Kuss wieder voneinander entfernen. Zudem macht auch er auf mich den Eindruck, als würde er meine Gesellschaft genießen und ich will ihn ungern mit seinen Problemen alleine lassen.

Aber mir jetzt über das alles den Kopf zu zerbrechen, hat wenig Sinn. Ich werde bei unserem nächsten Zusammentreffen schon merken, wie er mir gegenüber jetzt tickt, und bis dahin muss ich mich gedulden.

-

Was sagt ihr zu Harrys Meinung?

Bis dann
Maybe

[1148 Wörter]

Treat People With Kindness || larry stylinson fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt