Ich versuchte mich mit Fernsehen abzulenken. Ich habe mit ihr geredet als wollte ich sie nur ins Bett kriegen, doch das stimmte nicht.
Mein Handy vibrierte. Sofort nahm ich es in die Hand mit dem Gedanken daran, dass es Steffi sein könnte. Doch es war nur Lucry. Er und Suena hatten Änderungen am Beat meines neuen Songs vorgenommen und ich sollte ins Studio kommen. Mit einem tiefen Schnauben zog ich meine Schuhe an und ging runter zu meinem Auto.
Die Sonne war gerade am Untergehen, als ich das Studio betrat und ich von Lucry und Suena freundlich begrüßt wurde. "Also, wir haben jetzt an dieser Stelle auch noch Drums eingebaut und den Bass bei der Hook etwas verändert", erklärte mir Suena und spielte mir die betroffenen Stellen vor. "Hört sich doch gut an!", nickte ich zufrieden. "Gut, dann passt das", antwortete Lucry, "und hättest du morgen Nachmittag noch Zeit um die restlichen Lines aufzunehmen?". "Klar, immer. Schreib mir dann einfach", meinte ich und verabschiedete mich von den beiden.
Ich wollte mir auf dem Heimweg noch einen Milkshake von Burger King holen, doch da schaltete die Ampel an der nächsten Kreuzung auf rot. Etwas genervt lehnte ich meinen Kopf nach hinten und schaute etwas durch die dunklen Straßen. Mein Blick blieb bei einer Bushaltestelle hängen. Ich nahm meine Sonnenbrille ab und erkannte ein Mädchen dort sitzen. Bei genauerem Hingucken sah sie aus wie Steffanie. Ein plötzlich hupendes Auto hinter mir riss mich aus meinen Gedanken. Ich bemerkte, dass die Ampel schon längst wieder grün war und ich fuhr los, doch wendete in der Kreuzung und fuhr auf einen Parkplatz neben der Bushaltestelle. Ich setzte mir meine Sonnenbrille wieder auf und stieg aus.
Langsam und ruhig bewegte ich mich auf das Mädchen zu. Es war tatsächlich Steffanie. War das noch Zufall? "Was macht ein schönes Mädchen wie du hier nachts alleine?", fragte ich sanft und lehnte mich gegen den Pfosten der Überdachung. "Mein Bus kommt nicht", sagte sie launisch ohne mich dabei auch nur einmal anzusehen. Ihr Blick lag auf der Straße und sie wannte ihn keine Sekunde ab. Skeptisch setzte ich mich neben sie auf die kalte Bank. Sie bewegte sich kein Stück und beachtete mich kaum. Ich holte meine Zigarettenschachtel aus meiner Bauchtasche und zündete mir eine Kippe an. Aber Steffi zeigte immer noch keinerlei Reaktion. "Willst du mal ziehen?", fragte ich sie erwartungsvoll und hielt ihr meine Kippe hin. Erst jetzt blickte sie in mein Gesicht, dann auf die Zigarette und wieder zurück auf die Straße. "Nein, danke. Ich will ja keinen Lungenkrebs", sagte sie abweisend. Erstaunt blickte ich sie an und zog ein letztes mal, bevor ich die Kippe aus Höflichkeit auf den Boden schmiss und sie mit meinen Füßen ausmachte. Überrascht schaute sie zu der zerquetschten Zigarette hinunter. "Ich denke dein Bus kommt nicht mehr. Soll ich dich nach Hause fahren?", bot ich an. "Nein, alles gut. Im Notfall laufe ich nach Hause", winkte sie ab. "Im Dunkeln? Weißt du wie viele komischen Typen da rumlaufen? Das kann ich nicht verantworten!", stellte ich etwas entsetzt klar. "Und du bist einer dieser komischen Typen", entgegnete sie kalt. "Ich kenne dich aber im Gegensatz zu den anderen komischen Typen, du bist Steffanie", sagte ich stolz und verschrenkte meine Arme. Verdutzt schaute sie mich an: "Ach, du weißt wer ich bin?". "Klar", antwortete ich ruhig, "du warst mit einer Freundin bei meinem Meet & Greet und ich habe mit dir im Club geredet. Bist irgendwie hängengeblieben". Den letzten Satz nuschelte ich etwas leise, doch sie hatte ihn wohl gehört, denn sie sah mich erstaunt an, sagte aber kein Wort. "Also? Lieber schnell mit mir mitfahren oder im Dunkeln ganz alleine nach Hause laufen?", gab ich von mir und stand auffordernd auf. "Na gut, aber nur weil du sonst eh nicht verschwindest", schnaubte Steffi und folgte mir zu meinem Mercedes. Da hatte sie Recht.
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Meet & Greet (Apache 207)
FanficIch traf sie bei meinem ersten Meet & Greet. Und von da an ging sie mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich verlor mich schon bei unserem ersten Blickkontakt in ihren smaragdgrünen Augen. Egal wie schwer es werden würde ich musste sie kennenlernen.