Kapitel 12

122 6 0
                                    

Als ich die Tür öffnete sah ich Fitim. Fitim Sadiku. Was wollte er vor meiner Haustür? Verwirrt schaute ich ihn an ,,was tust du hier?"
Sein Blick machte mich ganz verlegen, er schaute mich eine Weile nur an und sagte nichts, bis ich ein leises Husten von mir gab.

,,Ich.. ich konnte dich nicht erreichen und bin deshalb hergefahren in der Hoffnung du bist Zuhause" stotterte er.
,,Und was ist so wichtig?"
,,Die Leute für die Genehmigung wollen dich noch einmal dabei haben. Sie fragten, ob wir heute vorbei könnten. Kannst du spontan mitkommen?" fragte er hoffnungsvoll.

,,Ich hab grade einige Installateure hier. Müssten aber bestimmt nicht mehr lange brauchen. Komm erstmal rein ich frag dann nach" bat ich ihm und machte Platz.
Er zog seine Schuhe aus und kam ins Wohnzimmer.

,,Was trinken?" fragte ich. Er bedankte sich, lehnte jedoch ab.
,,Nicht das ich ärger mit deinem Mann bekomme." Er schaute auf den Boden während er das sagte.
,,Ich bin nicht verheiratet, ich wohne alleine."
Er blickte wieder zu mir hoch, sagte aber nichts.

Ich drehte mich zu dem Installateur, der im Wohnzimmer eine Kamera am installieren war und fragte wie lange sie noch brauchten. Etwa 20 Minuten sagten sie.

Ich bat Fitim sich zu setzen und das tat er dann auch. Ich brachte ihm schließlich einen O-Saft, bat ihn kurz zu warten damit ich mich schonmal fertig machen konnte. Er nickte und ich ging nach oben.
Ich schlüpfte schnell aus meinem Sportanzug und zog mir etwas eleganteres an. Dieser Mann hatte etwas an sich, was mich faszinierte. Ich bemerkte, dass ich heute viel netter zu ihm war. Ich konnte doch nicht immer wie eine Zicke da stehen.
Ich ging wieder nach unten, da kamen die Installateure auch schon auf mich zu.

,,Wie läuft die Bezahlung?"
,,Wir lassen ihnen die Rechnung zukommen." sagten sie und gingen.

,,Warum lässt du dir Kameras installieren? Und dann noch so kleine, kaum erkennbare irgendwo versteckt?" fragte mich Fitim. Ich wusste ehrlich gesagt nicht was ich darauf antworten sollte.

,,Nur zur Sicherheit, man weiß nie" sagte ich und ging vor aus die Tür. Er tat es mir nach und ich schloss die Haustür zu.
Ich wollte in mein Auto steigen und plötzlich schloss er meine Tür wieder zu.

,,Ich denke wir können mit meinem fahren oder?"
,,Ich denke ich habe einen Führerschein und kann selber fahren."
,,Komm Leona, warum sollten wir getrennt fahren. Bitte stell dich nicht so an."

Ich gab schließlich nach und wir stiegen in sein Auto. Wirklich viel unterhielten wir uns nicht. Ich glaube keiner von uns beiden wusste was er sagen sollte. Es dauerte nicht lange, da sind wir auch schon angekommen.
Wir gingen hinein und die Dame, die alles erledigte begrüßte uns herzlich.

,,Sie sind also die talentierte Architektin" sagte sie zu mir. Hatte er mich etwa so beschrieben?
,,Ich sehe, dass ihre Pläne durchaus anders sind als alles was mir bisher auf den Tidch gelegt wurde. Ich hatte öfters ihre Pläne hier liegen aber nie die Gelegenheit sie zu treffen."

Ich bedankte mich für die Worte, sie machten mir Mut und zeigten, dass ich viel erreicht hatteim Beruf.
,,So Herr Sadiku, das sieht alles super aus. Die Regeln sind eigehalten."
Sie reichte ihm ein Dokument in die Hand und gratulierte ihm.
,,Und sie Frau Krasniqi so jung schon so gut sein. Der Erfolg wartet auf sie, das sehe ich." sagte sie lächelnd.
Ich bedankte mich erneut und wir verabschiedeten uns.

,,Wollen wir jetzt was essen gehen? Ich meine ich hab jetzt die Genehmigung und du.." fragte er mich im Auto.
,,Ist ja gut, gehen wir was essen" erwiederte ich seine Bitte.

Ich sah wie sich ein Lächeln in seinem Gesicht ausbreitete und er die Richtung änderte. Keine Ahnung wo er essen gehen würde, aber das war mir auch egal.
Ich schaute auf seine Hände und sah, dass er nur 4 Finger an der einen Hand hatte. Bildete ich mir das ein? Nein tatsächlich.

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt