Kapitel 43

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Ich zog mir schnell meinen Morgenmantel über und ging zur Tür. Als ich sie öffnete sah ich niemand anderen, als meinen Vermieter dort stehen mir einem riesen Paket und einem anderen Mann neben ihm.

,,Was wird das?" fragte ich verschlafen.
,,Guten Morgen. Geh du ruhig ins Bad ich hab den Herd zum installieren gebracht" sagte er.
,,Ich... ich hab aber nicht gesa..." versuchte ich einzuwenden, doch er ließ mich nicht aussprechen.
,,Das ist meine Aufgabe. Geh einfach wir machen das" unterbrach er mich.

Ich fürchtete er war sehr stur und ging also einfach ins Bad und anschließend in mein Zimmer und schloss die Tür ab.
Ich zog mir etwas an und wartete eine Weile im Zimmer bis ich endlich nichts mehr hörte.
Ich ging raus und ging in die Küche. Der Herd war angeschlossen, niemand da.

,,Puhh endlich weg" flüsterte ich vor mir hin.
,,Nein noch nicht ganz" sagte plötzlich dieser Mann. Ich drehte mich um und schaute ihn an.
,,Was machst du noch hier?" fragte ich erschrocken.
,,Wollte nur noch Bescheid sagen, dass es fertig ist" antwortete er.
,,Gut, danke".
,,Kein Kaffee?"

Ich schüttelte den Kopf und bat ihn einfach zu gehen. Es gehörte sich nicht, dass er alleine in meiner Wohnung war, egal, ob er mein Vermieter war oder nicht.
Ich brachte ihn zur Tür.

,,Tut mir leid. Wollte nicht aufdringlich wirken" entschuldigte er sich.
,,Schon gut, aber ich mag so etwas nicht tut mir leid" entschuldigte auch ich mich.
Er nickte und ging anschließend.

Ich denke ich hatte ihm nun klar genug gemacht, dass er mein Vermieter war und ich nicht irgendwie Gespräche mit ihm suchte, die mit etwas anderem zu tun hatten als der Wohnung.

Erneut schaute ich in meine Mail und erneut Nachrichten von Fitim.
'Ich brauche dich Leona, komm zurück bitte. Ich kann nicht ohne dich. Ich dachte wir lieben uns...'
Es machte mich einfach nur noch fertig. Was war ich für ein schlimmer Mensch ihm so etwas anzutun? Er war doch der Mann den ich liebte, der Mann, der alles für mich getan hat.

Ich entschloss mich ihm eine Mail zu schicken. Er hatte es nicht verdient nicht zu hören wie es mir ging.
'Hey Fitim. Es tut mir so unendlich leid. Ich will auch mit dir zusammen sein, will dich auch bei mir haben, aber versteh mich doch bitte. Es ist mir alles zu viel. Ich kann das grade nicht. Ich liebe dich'
>versendet<

Die Nachricht war raus und ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich hatte einen Termin mit jemandem aus München, der ein Haus bauen wollte. Diesen Termin nahm ich wahr und beschäftigte mich einige Tage damit. Eines Abends hatte ich keine Zeit mehr zum kochen und fuhr wieder in das Restaurant.

,,Hey na wie gehts dir?" fragte diesmal ich Semire.
,,Hey lange nicht hier gewesen. Gut und dir?" fragte sie.
,,Gut danke" ich bestellte und danach kam sie mit dem Essen wieder.
,,Sag mal. Willst heute Abend was unternehmen? Bist neu vielleicht raus. Ich zeig dir was du hast jemanden zum sprechen" schlug sie vor.
Garkeine so schlechte Idee, sodass ich zusagte.

,,Hey Schwesterherz" sagte plötzlich jemand zu Semire und als ich sah wer es war, stockte mir fast der Atem.
Drilon Fisniku war ihr Bruder? Mein Vermieter?

,,Schwester?" fragte ich verwirrt.
,,Ohja das ist mein Bruder" antwortete Semire. Dann war das auch sein Laden? Na toll. Sie ging kurz und wieder waren wir alleine.
,,Leona versteh mich nicht falsch. Bitte ich möchte nur ein Auge auf dich haben. Ich sehe, dass es dir nicht gut geht" sagte er.

Bildete ich mir das ein, oder war da Mitleid in seinem Gesicht? Und warum ein Auge auf mich haben? Steckte da irgendetwas hinter? Entweder ja oder ich wurde mal wieder paranoid. Aber eigentlich sah er ganz ordentlich aus und nicht wie jemand, der einen bedrängen möchte.

,,Ist ok. Ich möchte bloß nicht viel mit dir zu tun haben. Ich bin verliebt und für mich gibt es nur einen Mann, nur dass du Bescheid weißt" stellte ich klar.
Er lachte kurz auf.
,,Leona das ist mir klar. Ich wusste dass du es falsch verstehst. Wirklich mach dir keine Sorgen ich seh dich nicht mit solchen Augen" versicherte er mir und es klang verdammt ehrlich.

Semire kam zurück und sagte sie bräuchte noch ein wenig.
,,Geh du ruhig. Ich bin hier" sagte Drilon zu ihr.
Sie bedankte sich und verschwand kurz.
,,Macht euch nen schönen Abend und genieß es mal" sagte er zu mir und kurz darauf war sie auch schon da.

Wir verließen das Restaurant und bummelten einwenig rum. Sie zeigte mir einige Cafes jnd wir verstanden uns echt super, dafür dass wir uns kaum kannten. Sie erzählte mir, dass ihr Verlobter sie verlassen hatte für eine andere. Obwohl sie dachte sie liebten sich so sehr. So täuschend können Menschen manchmal sein. Ich erzählte ihr also auch von Fitim. Dass ich weg von ihm war, warum erzählte ich ihr nicht alles, aber grob dann schon.

,,Wie heißt er denn?" fragte sie.
,,Fitim Sadiku" antwortete ich.
Sie schwieg kurz.
,,Also meiner Meinung nach musst du zurück zu ihm. Das hat er nicht verdient" sagte sie.
Ich nickte und sagte nichts weiter dazu.

Wir gingen weiter bis zwei Typen uns anmachten. Der eine mich ganz besonders. Ich war irgendwie eingefroren. Diese Situationen machten mich wahnsinnig seitdem Geschehnis. Und wahrscheinlich war es ein Fehler so spät draußen unterwegs zu sein.

,,Ey hau ab! Sie ist vergeben!" fauchte Semire den Typen an. Die waren betrunken und so schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden sie auch wieder.
Doch mich ließ ein komisches Gefühl nicht los, dass sie mir irgendetwas verschwieg.

Wir gingen zurück zum Restaurant und ich verabschiedete mich von ihr. Als ich ins Auto stieg sah ich Semire ihrem Bruder irgendetwas sagen, welcher dann zu mir schaute. Und wieder hatte ich dieses starke Gefühl, dass sie etwas hatten.
Was aber konnten zwei unbekannte haben. Es war doch alles Zufall! Das Treffen mit ihnen und so weiter.

Ich versuchte meine Gedanken abzulegen und mich Zuhause schlafen zu legen. Die Mails hatte ich nichtmehr angeschaut seit ich Fitim geschrieben hatte. Und das war auch gut so. Je mehr ich da rein schaute, umso schwächer wurde ich.

Noch 5 Tage bis zur Verhandlung. 5 Tage bis zum Entschluss, was dem Monster für eine Strafe anstand. 5 Tage.

Zwei Tage vorher klingelte mein Handy, Semire mit der ich Nummern getauscht hatte.
Sie wollte sich mit mir treffen, weshalb ich zum Restaurant fuhr.

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt