Kapitel 15

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Er grinste mich an und blieb vor mir stehen.
,,Du kannst ja auch unelegant" sagte er.
,,Kann ja schlecht in hohen Schuhen auf die Baustelle" antwortete ich gelassen.
,,Steht dir, komm mit!"
Steht mir? Hatte er ernsthaft gesagt es steht mir? Denkt er ich bin ein Kind und freu mich über seine Komplimente? Mein Güte irgendwie wurde er immer offener mir gegenüber.

Ich folgte ihm mit kleinen Schritten, bis er stehen blieb. Er zog mir und sich einen Helm über den Kopf.
,,Zur Sicherheit" sagte er und ging weiter.
Wir blieben zwischen den Arbeitern stehen und er rief alle auf zum Zuhören.
Er stellte mich vor und ich fing an zu erklären, alles was nicht so einfach zu verstehen war musste ich genau erklären.
Es war ein komplizierteres Haus, dafür musste man gut zuhören.
Als keine Fragen mehr kamen, war meine Arbeit getan. Der Bauleiter verabschiedete sich und machte sich wieder an die Arbeit.

,,Kann ich in dein Büro kommen? Dann klären wir das mit der Bezahlung und alles?" fragte er.
,,Ich muss vorher kurz was erledigen. Du kannst in einer Stunde kommen wenn du magst" sagte ich.

Er nickte und ich fuhr weg. Ich hatte nicht wirklich etwas zu tun, brauchte nur kurz meine Ruhe. Meine Gedenk Zeit.
Im Büro setzte ich mich auf meinen Stuhl und schaute wieder nach draußen. Die Sonne spiegelte sich im Wasser wieder, welches leichte Wellen von sich gab.
Ich dachte nach, was sollte ich tun? Wie sollte ich weiter machen? Ich vermisste meine Schwester,die Zeut mit ihr. Vermisste mein normales Leben und das Treffen mit der Familie. Wie sollte das so weiter gehen? Wie konnte ich alle sehen ohne ihn dabei zu sehen? Den, der alles zerstört hat.

Meine Gedanken wurden von einem Türklopfen unterbrochen. Fitim stand halb in meinem Büro. War die Stunde so schnell vergangen?
Ich bat ihn rein zu kommen und das tat er dann auch. Laura meine Sekretärin hatte grade ihre Pause gehabt, weshalb wir allein waren.
,,Gehts dir gut?" fragte er mich. Ich nickte bloß und er sprach sofort über die Bezahlung.
,,5 Tausend" sagte ich und reichte ihm meine Überweisungsdaten. Er guckte mich irgendwie verwundert an.

,,Zu Herrn Müller hattest du 15 Tausend gesagt. Und du bist sogar mit dem Preis gpnstiger als alle anderen Architekten" sagte er.

Ja damit hatte er Recht. Die meisten Architekten in meiner Preisklasse, nahmen deutlich mehr. Fast das doppelte. Ich fand meine Preise schon zu hoch, aber was Fitim angeht. Ich habe den Preis gesunken.

,,Ja du hast mein Leben gerettet, irgendwo bin ich dir was schuldig." erklärte ich.
Ich sah wie sich ein Lächeln in seinem Gesicht formte.
,,Das heißt nicht, dass du um 66% den Preis senkst" sagte er selbstverständlich.

,,Nimm es bitte an, als Freundschaftspreis" sagte ich und innerlich verprügelte ich mich dafür, dass ich dieses Eort gesagt hatte. Freundschaftspreis? Was bitte sollte das, aber dafür war es zu spät ich hatte es schon gesagt.

,,Kann ich nicht. Die Freundschaft nehm ich gerne an, aber nicht den Preis. 10Tausend dann" sagte er und ließ mich nicht weiter ausreden, denn sofort tätigte er die Überweisung.
Er reichte mir die Hand ,,Vielen Dank du hast das super gemacht" sagte er.
Ich zögerte erst ihm die Hand zu geben, das bemerkte er, doch tat es dann doch. Diese warme Hand.

Genau in dem Moment kam Jeton reingestürmt und stockte als er uns sah.
,,Sorry Leona ich dachte du hast Pause tur mir leid" sagte er und wollte grade gehen.

,,Du störst nicht Jeton komm" sagte ich und er kam leicht zögerlich.
Er setzte sich gegenüber von Fitim und reichte ihm die Hand. ,,Ich bin Jeton Krasniqi der Bruder" stellte er sich vor.
,,Fitim, ein guter Freund von ihr" antwortete dieser. Nach diesem Wort schaute ich ihn leicht entswtzt an. Wieso stellt er sich auch als guter Freund vor?

,,Na dann passt das ja perfekt" sagte Jeton. Was war das denn jetzt? Ich schaute ihn skeptisch an.
,,Leona hat in einer Woche Geburtstag. Ich mach eine kleine Feier. Du bist auch eingeladen." sagte er zu Fitim.
,,Ich möchte keine Feier das weißt du Jeton. Lass das bitte." sagte ich genervt.
,,Ich frag dich grade also um 18 Uhr seit ihr dann am nächsten Samstag bei mir." sagte er.

Er schrieb Fitim seine Adresse auf und ging. Einfach so ohne mich etwas dazu sagen zu lassen. Ich schnaufte vor mich hin und bemerkte wie Fitim mich ansah.

,,So schlimm?" fragte er.
,,Ich hasse Geburtstagsfeiern. Ich bin kein Kind mehr."
,,Er will dich nur glücklich sehen."
Ich sagte nichts mehr dazu. Mir fiel ein, dass wir schon fertig waren mit der Arbeit und ich fragte Fitim, ob er was essen wollte. Hatte ich das grade wirklich getan? Wieso tat ich so etwas? Er schaute mich sehr schockiert an. Damit hätte er nicht gerechnet. Wie auch? Nichteinmal ich selbst hätte damit gerechnet.

,,Klar komm" sagte er.
Jetzt doch nein zu sagen wäre ziemlich frech, ich meine ich hatte es vorgeschlagen.
Wir gingen nach draußen. Nicht weit von meinem Büro war ein kleines Caffee mit Gebäcken und allem.
Dort setzten wir uns rein und aßen etwas.

,,Du hast da was?" sagte Fitim. Ich wischte mir mit einem Tuch über meine Lippe. Man war das peinlich. ,,Weg?" fragte ich.
,,Weg!" lächelte er mich an. Automatisch musste ich auch lächeln. Die Art wie er sprach beruhigte mich.
,,Es steht dir wenn du lächelst. Tu das öfter."

Dass er das sagt, damit hatte ich nicht gerechnet. Es war wirklich sehr lange her, dass ich lächelte. Wahrscheinlich war es das erste mal wo Fitim mein Lächeln sah.
Wir redeten viel miteinander, irgendwie war es anders mit ihm. Es lag keine Spannung mehr zwischen uns, ich fühlte mich als könnte ich mich ihm öffnen. Ihm die Leona zeigen könne die ich wirklich war.

,,Ich glaube ich hab lange nicht so viel gegessen. Ich fühl mich wie ein Faultier. Kann nicht aufstehen." sagte er und plötzlich lachte ich los. Die Art wie er das sagte in der Kombination mit seinem Sitzstil ließ mich einfach nicht anders. Ich lachte, wie ich Monatelang nicht gelacht hatte. Als ich mich beruhigte sah ich nur wie er mich anschaute, mit seinen liebevollen Augen. Er sah mich einfach nur an und sagte nichts.

,,Wollen wir gehen?" fragte ich.
Ich hatte Angst. Irgendetwas war zwischen uns, doch ich durfte es nicht zulassen. Warum war gerade er derjenige bei dem ich mich nach so langer Zeit wohl fühlte?

Er nickte und wir standen auf. Als wir an meinem Auto standen war ich verlegen seines Blickes wegen. Ich schaute auf den Boden.

,,Es war sehr schön heute" sagte er.
,,Fand ich auch" erwiederte ich.
Ich reichte ihm die Hand und er schaute nur drauf. Hatte er mit einer Umarmung gerechnet? Das konnte ich nicht. Ich konnte niemanden so nah an mich ranlassen, vorallem weil ich Angst davor hatte.

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt