Kapitel 23

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Ich weiß nicht, wie lange wir da saßen ohne miteinander zu sprechen, aber ich weiß, dass ich es ganz und garnicht schlimm fand. Seine Nähe tat mir gut und am liebsten hätte ich ihn noch näher bei mir.

,,Wie lange willst du dich hier verstecken Leona? Das ist doch keine Lösung. Du musst was anderes tun" brach er die angenehme Stille.
Ich zuckte bloß mit den Schultern. Ich wusste es ja selber nicht.
Er stand auf und kam zu mir.
,,Darf ich?" fragte er und deutete darauf hin sich neben mich zu setzen. Ich nickte und er setzte sich. Sofort war wieder diese Wärme zwischen uns.
Er schaute mir in die Augen und sah so verdammt traurig aus.

,,Wieso hast du mir nicht gesagt wo du bist? Ich meine ich hätte es doch keinem erzählt. Leona wenn ich eins möchte, dann dass es dir gut geht. Ich weiß was du durchgemacht hast. Ich weiß, was dieses Schwein mit dir gemacht hat." sagte er und sofort zuckte ich zusammen nach diesen Worten.

Er wusste es? Wie? Woher? Was wusste er genau? Ich war total verwirrt. Sofort wandte ich meinen Blick von ihm ab, denn ihn anschauen konnte ich nicht mehr. Er wusste es, wusste was war. Wieso war er dann überhaupt hier? Wieso verschwendete er seine Zeit immer noch mit mir?

,,Schau mich an Leona" bat er mich, doch ich machte keine Anstalten in anzusehen.
Ich schämte mich einfach nur.

,,Leona verdammt wieso schämst du dich vor mir? Es ist nicht deine Schuld verstehst du?"

,,Er ist der Mann meiner Schwester Fitim und hat mir das genommen, was ich solange bewahrt habe für den richtigen." sagte ich leise mit zitternder Stimme.

,,Du kannst nichts dafür. Ich weiß es ist schwer, aber du musst es vergessen und das geht nur wenn du ihn wegsperren lässt Leona. Wovor hast du Angst?" fragte ee mich unwissend.
Sollte ich es ihm erzählen? Er wusste doch sowieso schon alles.
Ich entschloss mich ihm alles zu erzählen. Von den Drohungen, meiner Familie etwas anzutun, einfach alles.

,,Lass dich doch von dem nicht einschüchtern. Er will dir Angst machen. Denkst du er schafft es, wenn alle davon wissen?"
Ich schüttelte bloß meinen Kopf. Eine Weile waren wir still.
,,Mir wird doch keiner glauben. Erstrecht nicht so lange Zeit danach" sagte ich nun weinend.

Fitim nahm mich in den Arm ,,aber ich glaube dir und ich werde dir helfen. Alles wird gut werden, du musst nur daran glauben."

Diese Art, die er an sich hatte war einfach unglaublich und er hatte Recht. Recht mit dem, was er sagte. Ich würde niemals ein normales Leben führen können, wenn ich dieses Schwein einfach so weiterleben lasse.
Und außerdem war er doch auch so eine Gefahr für alle. Woher wusste ich denn, dass er sich so von allen fernhalten würde? Vertrauen tat ich ihm sicher nicht und ein Mann der so etwas tut, würde alles tun und jede Chance nutzen.

In Gedanken war ich eingeschlafen und am Morgen öffnete ich meine Augen in Fitims Armen. Hatten wir etwa zusammen geschlafen? Ich schaute ihn an, er schlief noch. Wie ein Engel lag er da und schlief, auch wenn es etwas unbequem aussah. Ich löste mich langsam aus seinen Armen und legte ihn etwas besser hin.
Ich ging ins Bad und machte mich frisch, zog mich um und ging dann wieder ins Zimmer. Er sah einfach so süß aus wenn er schlief. Ich setzte mich neben ihm hin und schaute ihm einfach nur beim schlafen zu.

Langsam öffnete er seine Augen und als er mich sah lächelte er.
,,Guten Morgen" sagte ich lächelnd.
,,Guten Morgen... wie lange bist du denn schon wach" fragte er verschlafen.
,,Schon ne Weile" grinste ich.
Er setzte sich auf und sah mich lächelnd an.
,,Ist ja schön beim aufwachen so eine hübsche Frau zu sehen" grinste er mich an.

Sofort kam ich zur Vernunft. 'Leona er ist nicht dein Freund, nicht dein Mann was tust du da' sagte die Stimme in meinem Kopf.
Ich ging vom Bett zurück und stotterte vor mich hin: ,,willst du dich frisch machen?"

Er nickte lachend und ging ins Bad.
Ich machte das Bett und wartete solange auf ihn. Mit nassen Haaren kam er raus und trocknete diese dabei mit einem Handtuch ab. Verdammt in diesen Anblick hatte ich mich verliebt. Oder in Fitim allgemein? Nein das kann nicht sein, was war das für ein Gedanke?

,,Warum guckst du mich so an?" fragte er neugierig und kam auf mich zu.
,,Ich.. hab doch garnicht geguckt." Er lachte bloß und kämmte sich dann die Haare.
Ich konnte meinen Blick einfach nicht von ihm lassen.

,,Wollen wir zurück nach Hamburg?" fragte er mich.
Ich schüttelte den Kopf.
,,Du musst zurück. Ich bleib noch 2 - 3 Tage. Muss mir was überlegen." amtwortete ich.
,,Ach quatsch du kommst mit. Wir finden zusammen eine Lösung" sagte er.
Vielleicht hatte er Recht. Selbst wenn ich noch 10 Tage hier bleiben würde, würde mir nicht mehr einfallen.
Ich packte meinen Koffer wieder schnell und wartete auf Fitim, der sich grade im Bad die Haare machte. Als er fertig war verließen wir das Hotel.

,,Komm steig ein" sagte er.
,,Ich hab doch mein Auto hier. Wir müssen getrennt fahren." antwortete ich.

,,Das hab ich erledigt. Du musst mir nur deinen Schlüssel geben. Dein Auto kommt."
Ich war leicht verwirrt, doch gab ihm einfach meinen Autoschlüssel und stieg ein.
Er ging weg und kam nach etwa fünf Minuten wieder. Ich fragte nicht weiter nach und er fuhr los. Irgendwo hielt er an und wir stiegen aus. Er wollte etwas frühstücken bevor wir weiter fahren würden.
Wir frühstückten, tranken einen Kaffee und machten uns bald wieder auf den Weg. Die ganze Strecke über speachen wir nicht viel. Ich glaube wir beide waren mit der Situation einwenig überfordert.

Er hielt den Wagen an und als ich mich umschaute bemerkte ich, dass wir in der Nähe meines Büros waren.
,,Warum hälst du, soll ich ins Büro?" fragte ich verwundert. Ich dachte er würde wollen, dass ich dort bleibe.

,,Quatsch. Elbstrand einbisschen spazieren. Ich glaub das wird uns gut tun." sagte er mit einem fröhlichen Blick.

Ich sah ihn an und bewegte mich nicht, doch er stieg aus dem Auto und kam auf meine Seite rüber. Er öffnete die Tür und reichte mir seine Hand.

,,Komm" bat er mich. Ich nahm sie an und wir gingen auf den Elbstrand zu. Dort, wo keine Menschenseele war.

Es war sonnig, die Sonne strahlte mir in die Augen, sodass ich schlechter sehen konnte. Ein leichter Wind wehte durch mein Haar und dann waren wir auf dem Sand.
Ich hasste es in Schuhen über Sand zu laufen, weshalb ich stehen blieb und diese auszog.

,,Was machst du da?" fragte mich Fitim mit einem lächelnden Blick.
Die Sonne brachte seine braunen Augen noch mehr zum Strahlen. Einfach wunderschön.

,,Ich lauf lieber barfuß über Sand" antwortete ich.
Er lächelte mich bloß weiter an, ich nahm meine Schuhe in die Hand und ging weiter.
Ich genoss es einfach, die Stimmung, die Umgebung und die Person die mit mir dort war. Ich genoss seine Nähe.
Eine Weile gingen wir so den Elbstrand entlang, bis ich mich dem Wasser näherte. Es gab leichte Wellen und ich ging mit meinen Füßen ins Wasser.
Mein Maxirock, den ich anhatte wurde am Boden schon nass, aber das war mir egal.

Ich spielte mit dem Wasser, mit dem Sand, als ich fast umgefallen bin, weil ich mit einer stärkeren Welle nicht gerechnet hatte.
Doch sofort spürte ich Fitims Arm um mich, der mich festhielt.

,,Pass auf sonst bist du gleich ein nasser Pudel" sagte er grinsend.
Sofort musste ich lachen. Wann hatte ich das letzte mal so gelacht? Ich erinnerte mich, dass es auch in seiner Nähe war, sonst nie.
Als ich fertig war mit dem lachen sah ich, dass er mich bloß anschaute. Ohne Worte ließ er seine Blicke nicht von mir und hielt mich dabei weiter fest.

Wie gerne hätte ich diese Situation unter anderen Umständen? Dass es mir gut geht und all diese schlimmen Dinge nicht geschehen waren. Da hätte ich es wirklich genossen, wirklich gewollt. Ich hätte ihn geliebt ds war ich sicher. Aber jetzt? Ich schlug den Gedanken aus meinem Kopf. Wollte einfach den Moment genießen.

,,Fitim?" sagte ich leise zu ihm, während er mich weiter festhielt.
,,Ja?" gab er ruhig von sich und sein Blick an mir wurde immer intensiver. Das Gefühl hatte ich zumindest...

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt