Kapitel 13

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Nach dem Boot fahren setzten wir uns in ein beliebtes Caffee. Die beiden sprachen, ich versuchte mit zu machen.

,,Leona?"
,,Hmm" ich schaute Jeton an, der mich besorgt ansah.
,,Ich will dir nicht zu nah treten, aber was du tust ist gefährlich. Du bist ständig allein, besuchst uns nicht mehr. Bist traurig, ich weiß nicht, wann ich dich das letzte mal hab lachen sehen. Meinst du nicht es wäre besser, wenn du mit jemandem sprichst. Professionell?"

Hatte er das grade ernsthaft gesagt? Wollte er deshalb, dass ich mitkam? Und Linda schaute nur zu. Irgendwie sträubte sich in mir eine Wut, die ich nicht zurückhalten konnte.

,,Willst du damit sagen ich bin verrückt? Mein eigener Bruder?" Eine Träne floss mir meine Wange entlang und landete auf meinen Lippen.

,,Leona so meinte ich das nicht. Wir wollen nur, dass es dir gut geht."
Ich senkte meinen Kopf.
,,Weißt du Jeton...ich habe es satt ständig von jemandem bevormundet zu werden. Ständig wie ein Kind behandelt zu werden." Ich bemerkte, wie ich lauter wurde.
,,Ich bin 25 ok fast 26. Es reicht mir. Lasst mich einfach in Ruhe."

Ich nahm meine Tasche und ging. Hörte noch wie sie mir hinterherriefen, doch das war mir egal. Ich lief auf die Bahnstation zu, wollte grade runter, da hielt mich jemand ab. Wer denn wohl. Fitim. Entweder das Schicksal wollte, dass wir uns immer wieder zufällig trafen, oder aber er folgte mir. Letzteres schien mir plausibler.

,,Was willst du denn schon wieder?"
Meiner Tränen wegen schaute ich ihm nicht in die Augen.
,,Du weinst. Ich hab mitbekommen was eben passiert ist. Wer war das?" fragte er.
,,Mein Bruder und seine Frau".
,,Ich glaub sie machen sich einfach nur Sorgen Leona."
Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.

,,Hör zu Fitim fang bitte nicht auch an. Ich möchte nicht wieder streiten" sagte ich ruhig und hoffend er würde aufhören.
,,Wo willst du hin?"
,,Nach Hause"
,,Lass mich dich fahren. Es ist weit weg mit der Bahn" sagte er.

Ich versuchte nett abzustreiten, doch er bestand darauf. Irgendwie fand ich es auch schön gerade. Jemanden neben mir zu haben, der aufhörte zu reden als ich ihn drum bat. Jemanden, der mir Sicherheit gab. Warum auch immer er es tat, aber so war es.
Als wir ankamen schaute er mich ernst an.

,,Wenn du etwas brauchst, dann ruf mich an" sagte er. Ich nickte, stieg aus dem Auto und ging zur Haustür.

Fitim war grade schon weggefahren hatte ich gesehen, doch plötzlich kam Arton hervor. Immernoch draußen, vor meiner Haustür. Ich spürte wie die Angst durch meine Adern floss. Spürte bald das Zittern in meinen Beinen und Händen. Spürte mein Herzkloofen, welches so schnell war, dass ich dachte ich bekäme gleich einen Herzinfarkt.

,,Na süße woher kommst du. Wer hat dich hergefahren?"
,,Ich wüsste nicht, was dich das interessiert. Sag mal hast du nicht eine Frau Zuhause? Geh dich um sie kümmern!" befahl ich ihm

,,Ach die kommt klar. Ich will dich, hab dich vermisst" sagte er und griff mich erneut um meine Hüfte und zog mich an sich.

,,Mach die Tür auf sofort!" befahl er mir, doch ich machte keine Anstalten die Tür zu öffnen. Stattdessen versuchte ich ihn los von mir zu machen.
Er schrie mich weiter leise an, doch ich wollte einfach nicht locker lassen. Wollte einfach nicht noch einmal das erleben.

,,Lass mich losss. Tu mir das nicht noch einmal an. Lass mich los." bat ich ihn.
Er riss mir den Schlüssel aus der Hand und öffnete die Tür.
,,Ich tu das für uns beide,nicht nur für mich" sagte er ekelhaft.
Er versuchte mich reinzuzerren und als er es schaffte, wollte ich sterben. Erneut sterben.

Er wollte grade die Tür schließen, da stellte sich ein Fuß zwischen Tür und Rahmen. Ein männlicher Fuß. Sofort kam er rein, Fitim. Aber er war doch schon weg? Hatte er etwa alles gesehen? Egal wie, ich war froh, dass er da war. Froh, dass er nicht zuließ, dass mir das noch einmal passiert.

Er schlug sofort auf Arton ein. Als dieser am Boden lag, zückte er sein Handy.

,,Was hast du vor?" fragte ich ihn verwundert.
,,Die Polizei rufen was sonst?!"

Er klang sehr überzeugt. Sofort ging ich auf ihn zu, riss ihm sein Handy aus der Hand und schüttelte bittend seinen Kopf.
Arton war wieder aufgestanden, doch Fitim hatte ihn wieder.

,,Die kleine weiß schon, warum sie die Polizei nicht ruft. Lass es lieber" sagte Arton schweren Atmens.
Fitim schmiss ihn aus dem Haus.

,,Verpiss dich, verpisss dich und komm nie wieder hier her. Sonst lernst du mich noch kennen!" schrie er ihn an.
,,Das werdet ihr bereuen" sagte dieser und verschwand.

Sofort sackte ich wieder in meine Knie und verfiel in Tränen. Tränen, die nicht aufzuhöten schienen.
Ich war froh, dass er da war, m7ch davor bewahrt hat. Aber was jetzt? Er würde mich fragen was jetzt? Was sollte ich ihm sagen, diesem lieben jungen Mann, der mich immer wieder vor schlechten Dingen rettete.
Er kniete sich zu mir und wollte mir hoch helfen.

,,Fass mich nicht an!" flüsterte ich.
Sofort nahm er seine Hände von mir. Ich konnte es nicht, konnte keine Berührungen zulassen such wenn ich wusste, dass seine unschuldig waren.
Ich stand auf und setzte mich aufs Sofa.

,,Kannst du bitte gehen?" bat ich ihn, doch er sagte nicht und setzte sich stattdessen gegenüber mir.

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt