Kapitel 42

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Ich klickte auf die E-Mail. Sie kam von Fitim. Ich hatte ganz vergessen, dass er mich auch über die Mail kontaktieren konnte. Am gestrigen Tag hatte er sie bereits an mich geschickt. Er hatte wohl alles versucht, um mich irgendwie zu erreichen.

Ich öffnete die Mail und sofort brachte ich in Tränen aus als ich den ersten Satz las.
,,Leona tu mir das nicht an. Ich liebe dich doch."
Wie konnte ich bloß so schlimm sein? So vielen Menschen das Leben zerstören? So viele Menschen verletzen?
Schluchzend laß ich weiter.

,,Es war doch alles grade dabei besser zu werden. Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen. Ich habe gemerkt, dass du etwas hattest wieso hast du nicht einfach mit mir gesprochen? Bitte Leona melde dich bei mir ich kann dich nirgend anders erreichen. Bitte Leona sag mir wo du bist bitte."

Diese Worte zerissen mich. Es war einfach schlimm es zu lesen ohne den Drang zu haben ihm zu antworten. Aber das konnte ich nicht. Ich durfte jetzt einfach nicht schwach werden.

Sofort ging ich zurück in mein Postfach und versuchte mich abzulenken mit den Mails, die meine Arbeit angingen. Ich versuchte einige Aufgaben zu erledigen und entschied mich schließlich einwenig die Stadt zu erkunden.
Ich zog mir etwas an und fuhr in die Innenstadt. München war schön, aber ganz anders als Hamburg. Dort fühlte ich mich nunmal Zuhause hier war einfach alles neu. Die Umgebung, die Menschen, die Redensart einfach alles. Mich daran zu gewöhnen würde nicht umbedingt leicht werden.

Ich setzte mich in ein Caffee, welches ich von draußen sah und welches mich irgendwie anzog. Ich roch essen wie bei meiner Mutter als ich hineinging. Und tatsächlich, es gab das was es bei uns ständig gab. Ich setzte mich an einen Platz und wartete auf die Bedienung. Ein sympathisches Mädchen kam zu mir.

,,Was kann ich dir bringen liebes?" fragte sie mich.
Ich nannte ihr meine Bestellung und sie verschwand wieder.
Das Essen, welches mir danach gebracht wurde schmeckte wunderbar. Einfach perfekt und es löste einwenig mein Heimweh.
Nachdem ich so viel gegessen hatte ging ich und das Mädchen verabschiedete sich sehr nett von mir.

Ich kaufte mir einige Kleidungsstücke und fuhr dann nach Hause. Wobei ich mich noch nicht wie Zuhause fühlte, aber ich versuchte mich daran zu gewöhnen.
Die nächsten Tage schaute ich immer wieder in meine E-Mails und immerwieder waren welche von Fitim dabei. Eine Woche. Eine Woche war ich bereits in München und Fitim hatte nicht genug mir zu schreiben. Und das nicht nur einmal am Tag, nein sondern jeden Tag waren es fünf E-Mails. Wie sehr er mich vermisste, wie sehr er mich liebte und dass er nicht aufhören würde mich zu suchen und mir zu schreiben.
Es tat verdammt weh, diese Worte jedesmal zu lesen.

Ich hatte wieder heimweh und hunger auf Mamas Essen, sodass ich mich entschloss wieder in dieses Cafee oder Restaurant was es war zu gehen. Wieder ging ich rein und dasselbe Mädchen nahm meine Bestellung auf.

,,Na hats dir letztes Mal so geschmeckt?" fragte sie als sie mir mein Essen brachte.
,,Sehr sogar. Das brauche ich ab und zu mal. Essen wie von Mama" antwortete ich.
Sie lächelte mich super lieb an.
,,Vielleicht können wir nächstes mal ja zusammen was essen" schlug sie vor.
,,Gerne" antwortete ich und sie ging.

So ein nettes Mädchen. Vielleicht wird sie mein erster Anschluss in München, wer weiß. Ich fing wieder an zu essen und vertiefte mich erneut völlig in Gedanken. Wie ging es bloß meiner Familie, Fitim?

,,Frau Krasniqi" weckte mich jemand plötzlich aus meinen Gedanken.
Ich hob meinen Kopf und schluckte schnell hinunter.
,,Oh Hallo" begrüßte ich ihn. Es war dieser Drilon Fisniku mein Vermieter. Konnte es so viele Zufälle überhauot geben? Naja das war wahrscheinlich nichtmal ein Zufall. Hier gab es nunmal unser traditionelles Essen, weshalb hier wohl viele zum essen kamen. Einschließlich ihm.

,,Na schon das Restaurant hier entdeckt sehe ich" sagte er.
Ich nickte.
,,Si etwas hatte ich gesucht" antwortete ich.
,,Schmeckt also?" Ich nickte wieder.
,,Guten Appetit dann. Ich muss leider sofort los sonst hätte ich mich kurz zu dir gesetzt" sagte er.

Ich verabschiedete mich und er ging. Warum sollte er sich auch setzen? Der war schon ziemlich offen gegenüber mir.
Wie dem auch sei, aß ich meinen Teller wieder auf und verschwand dann erneut. Ich machte mich Zuhause an die Arbeit.
Zwei Tage später wollte ich mir etwas kochen, doch ich stellte fest, dass der Herd kaputt war. Das konnte doch wohl nicht wahr sein.
Ich konnte kaum noch vor Hunger und fuhr erneut zum Restaurant.

,,Hey. Was darfs sein?" fragte das Mädchen.
Ich nannte ihr meine Bestellung und sie fragte, ob sie sich zu mir setzen könnte wenn das essen da war. Selbstverständlich sagte ich zu.
Sie brachte etwas zu essen auch für sich und setzte sich.
,,Kochst du selbst nicht oft?" fragte sie.
,,Doch ich bin neu in München am Anfang wollte ich mich einleben. Und heute ist mein Herd plötzlich kaputt gegangen" antwortete ich.
,,Blöd" lachte sie einwenig.
Ich nickte zustimmend.
,,Ich bin Semire übrigens" stellte sie sich vor.
,,Freut mich Semire, ich bin Leona" sagte ich lächelnd.

Wir aßen gemeinsam das leckere Gericht und unterhielten uns nett, bis plötzlich wieder mein Vermieter auftauchte. Was suchte der so oft hier? Er lächelte als er mich sah und kam auf uns zu.
,,Hallo Frau Krasniqi" begrüßte er mich.
,,Ihr kennt euch?" fügte Semira ein.
,,Ja von letztes mal hier bloß" log ich. Er bemerkte, dass er nichts sagen sollte. Als wprde ein Licht aufgehen, dass er doch alles für sich behalten sollte. Wie vergesslich konnte man pberhaupt sein?

,,Und kommen sie jetzt jeden Tag hier essen?" fragte er. Ich schüttelte den Kopf.
,,Ne ihr Herd ist kaputt" antwortete Semira für mich. Eigentlich wollte ich das garnicht erzählen.
,,Ah ihr Herd also... Na gut" sagte er.

Semira entschuldigte sich kurz, da neue Kundschaft gekommen war und nun war ich da mit meinem Vermieter.
,,Du musst anrufen wenn etwas kaputt ist" sagte er plötzlich. Ich schüttelte den Kopf.
,,Nicht nötig wollte morgen einen kaufen gehen" sagte ich und er schwieg.

,,Hast dich einwenig an München gewöhnt?" fragte er nun.
Irgendwie redete er zuviel mit mir. Ich meine wir kannte uns doch eigentlich garnicht.
,,Ja etwas" antwortete ich kurz und knapp und endlich kam Semire wieder.

Ich sagte ihr, dass ich los müsste unf verabschiedete mich. Ich bemerkte, dass mein Vermieter noch etwas sagen wollte, doch die Chance dazu ließ ich ihm garnicht erst.
Ich fuhr nach Hause und legte mich nach einer heißen Dusche ins Bett.

Am nächsten Morgen wurde ich von der Klingel geweckt. Wer konnte schon bei mir als neue klingeln?

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt