Kapitel 39

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Mein Herz fing an zu pochen und ich konnte mich nicht mehr bewegen.
Arton, Arton stand da und sah mich an. Wie verdammt war das möglich? Er war doch im Gefängnis. Halluzinierte ich etwa?
Als er auf mich zu kam sah ich, dass dem nicht so war und kam zur Besinnung. Ich drehte mich um und wollte loslaufen. Einfach nur in Sicherheit zu Fitim, doch selbstverständlich schaffte ich dies nicht. Das Monster packte mich grob von hinten und zog mich zu sich.

,,Hilfeeee. Hilfeeee. Lasss mich los" fing ich an zu schreien.
Er legte seine Hand auf meinen Mund, sodass ich nicht weiter laut schreien konnte.
,,Dachtest du wirklich ich bleibe im Knast? Ich Arton Behrami im Knast?" er lachte teuflisch auf und zog mich nun mit sich.
Ich versuchte mich mit Händen und Füßen zu wehren, doch wie immer war er einfach zu stark für mich.

Es war für mich die Hölle auf Erden. Kaum hatte ich gedacht es würde alles langsam gut werden, tauschte er wieder auf. Er hatte mich vergewaltigt. Entführt und vergewaltigt. Gut ich meine die Verhandlung stand noch aus, aber ich meine bis dahin musste er doch in Untersuchungshaft gehalten werden?! Manchmal verstand ich diese Gesetze nicht. Einen Verbrecher einfach auf freien Fuß lassen konnte nicht normal sein.

Er zog mich grob mit, sodass es mir sogar ganz schön schmerzte, als ich plötzlich einen Schlag hörte und seine ekelhaften Hände um mich lockerer wurden.

,,Du ekelhaftes Miststück, lässt die Finger gefälligst von meiner Frau" schrie Fitim ihn an und warf ihn zu Boden.
Er boxte einige Male in sein Gesicht und spuckte ihm letztendlich ins Gesicht.
Ich zog mein Handy und rief die Polizei, doch Arton war bereits aufgestanden und lief weg. Feigling.
Ich schilderte der Polizei den Vorfall und sie kamen wenige Minuten später an.

,,Wir werden uns die Kameraaufnahmen ansehen, ist eigentlich ein großer Laden, hoffen wir, dass sie liefen" sagte der Polizist zu mir.
,,Sollte es zu sehen sein, werden wir ihn bestimmt nicht nocheinmal so einfach auf freien Fuß lassen" fügte er noch hinzu.

Das hätten sie auch vorher niemals tun dürfen. Die Polizisten baten uns zu gehen und auf ihren Anruf oder Schreiben zu warten. Warten, warten, warten. Das war alles, was ich in der letzten Zeit tat.
Solange dieses Monster frei war und sich versteckte, konnte ich nichteinmal ruhig zur Arbeit gehen. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte.
Fitim nahm mich mit zum Auto und wir fuhren nach Hause. Er sah wütend, was man seinem Gesichtsausdruck stark ansehen konnte. Jedoch sagte er nichts außer mich zu fragen, ob es mir soweit in Ordnung ging.

Wir kamen in seiner Wohnung an und ich ging schweigend ins Bad. Wieso konnte das alles nicht einfach ein Ende haben? Wieso konnte ich nicht einfach ein normales Leben führen wie alle anderen auch? Wieso verdammt konnte ich nicht verheiratet sein und so etwas nie erlebt haben?

Ein Schlag riss mich aus meinen Gedanken. Er kam aus dem Wohnzimmer. Ich ging dorthin und sah aus dem Türrahmen einen wütenden Fitim an der Wand. Er hatte grade dagegen geschlagen.

,,Wieso verdammt schaff ich es immer wieder sie unbeschützt zu lassen? Wieso?" sprach er dauernd vor sich hin.
Ich tastete mich leise zu ihm und umschlang ihn leise mit meinen Armen von hinten.

,,Du bist mein Schutzengel. Mein Ein und Alles. Mach dir keine Gedanken. Es ist nichts passiert. Wir sind hier zusammen, das ist das wichtigste" flüsterte ich leise.

Er legte seine Hände auf meine, die auf seinem Bauch lagen und schwieg. Eine Weile standen wir da so und es fühlte sich so schön an. Er war der richtige für mich das spürte ich einfach. Schließlich drehte er sich zu mir um und hauchte mir einen liebevollen Kuss auf die Lippen. Es war erst das zweite mal, dass wir uns richtig küssten, doch es war der richtige Moment mit dem richtigen Mann und ich vergaß für einen Moment alles, was zuvor passiert war.

Wir lösten uns voneinander und blieben dennoch mit den Gesichtern nah beieinander stehen. Er schaute mir tief in die Augen mit diesen schönen Augen, in denen ich mich immer wieder verlor.

,,Ich liebe dich mein Engel" sagte er leise.
,,Ich liebe dich auch" antwortete ich und wir fielen uns in die Arme.

Der Tag ging vorbei, so wie auch zwei weitere Tage vergingen. Fitim hatte mich nicht einmal alleine irgendwo gelassen außer auf der Toilette. Naja irgendwann klingelte mein Handy und es war die Polizei. Sie baten mich aufs Polizeirevier zu kommen und Fitim und ich machten uns sofort auf den Weg.

,,Kommen sie bitte rein" bat uns der Polizist und wir setzten uns in das Büro.
,,Wir haben die Aufnahmen von vorgestern. Es ist deutlich zu sehen, wie er sie entführen wollte" sagte er und zeigte uns währenddessen die Aufnahmen. Ich bemerkte, wie Fitim beim anschauen dieser Videos immer zappeliger wurde und sich schwer mit dem Beherrschen tat.

,,Wir werden den Herrn Behrami aufjedenfall suchen, da er scheinbar vor uns wegläuft und die Ermittlungen und die Verhandlung schneller einführen. Ich hoffe wir finden noch weitere Beweise. Sobald wir ihn finden, wird die Verhandlung keine volle Woche mehr dauern" erklärte er uns.

Ich hatte gehofft, sie hätten ihn schon gefunden gehabt, aber dem war leider nicht so. Als wir in den Flur gingen, sahen wir plötzlich Edona mit Jeton und meinen Eltern dort. Jeton und meine Mutter kamen mich sofort in den Arm nehmen.

,,Alles wird gut Leona siehst du langsam langsam kommt die Wahrheit ans Licht" flüsterte Jeton mir ins Ohr.

Ich nickte bloß, gab meiner Mutter einen Kuss auf die Hand und wollte grade gehen da hielt Edona mich auf. Was wollte sie diesesmal wohl? So wie ich sie kannte, ließ ihre Sturheit sich immer im Recht sehen.
Sie schaute mich voller Hass an. Wie konnte man die eigene Schwester so ansehen, ohne überhauot zu wissen was wirklich war? Ohne dem ganzen überhaupt auf die Spur zu gehen?

,,Das hat er nur getan weil er wütend war. Dich entführen wollen. Ich weiß das. Zurecht mit dem was du ihm vorwirfst" sagte sie zu mir.
,,Es ist kein Vorwurf Edona, mach die Augen auf." sagte ich und drehte mich um zum gehen.

Was mir Edona jedoch dann an den Kopf warf, brachte mich total aus der Fassung. Dass sie so weit gehen würde hätte ich im Leben nie gedacht...

Schmerz und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt