Kapitel 12: Der Rotlichtbezirk

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POV Giyuu:

Nach einiger Zeit machte ich mich auf die Suche nach Lucinda, da sie schon seit ungewöhnlich langer Zeit mit den zwei Frauen verschwunden war.
Ich folgte einem langen Gang mit vielen Zimmern. Da die meisten Türen nicht ganz geschlossen waren konnte ich meist schon mit einem kurzen Blick sehen, dass die Räume leer waren. Gerade als ich vor der vorletzten Tür stand , hinter der man ein paar Geräusche hören konnte, und diese öffnen wollte, wurde sie mir auch schon förmlich aus der Hand gerissen. Bevor ich die Situation registrieren konnte, schalteten sich glücklicherweise meine Instinkte und ich duckte mich als ein kleiner Hocker auf mich zugeflogen kam. Polternd krachte dieser hinter mir gegen die Wand und ich sah mit einem verwirrten Blick wieder nach oben.
Mitten im Raum stand, mit den Händen in die Hüfte gestemmt, Lucinda.
Und sie sah sehr, sehr sauer aus.
Dann wanderte mein Blick über ihre Kleidung und ich merkte wir mir das Blut in die Wangen schoss. Ich bemühte mich sie nicht allzu sehr anzustarren, als Lucinda mich bemerkte. In Sekundenschnelle wechselte ihr wütender Gesichtsausdruck in eine Reihe undefinierbarer Ausdrücke während ihre Wangen sich ebenfalls rot färbten. Stumm starrten wir uns gegenseitig an, nicht wissend was wir sagen sollten. Die kurze, unangenehme Stille wurde jedoch gleich darauf von Tengen unterbrochen, der ebenfalls aufgetaucht war.
„Ist sie fertig? Wurde aber auch mal Zeit!", kam es von ihm. Mit einem anzüglichen Grinsen schob er noch hinterher: „Netter Kimono übrigens."
‚Oh oh...'
Um Lucinda herum schien sich eine dunkle Aura zu bilden während sie versuchte die Klangsäule mit ihren Blicken zu erstechen. „Noch so ein Kommentar und ich schick dich in den tiefsten Abgrund der Hölle.", sagte sie drohend und mit einem finsteren Gesichtsausdruck. Mit diesen Worten und ohne uns eines weiteren Blickes zu würdigen, stapfte sie aus dem Raum und an uns vorbei. Zusammen mit Tengen verschwand sie nach draußen. Währenddessen lehnte ich mich gegen die Wand des Gangs als ich bemerkte wie mir etwas warmes auf den Handrücken tropfte. Erschrocken erkannte ich an der Farbe, dass es Blut war. ‚Verdammt, warum blute ich auf einmal?', fragte ich mich und hielt mir einen Ärmel vor das Gesicht um das Nasenbluten zu stoppen.

POV Lucinda

Vor Wut kochend folgte ich der Klangsäule nach draußen und versuchte ihn, erfolglos, mit meinen Blicken abzustechen. ‚Dieser arrogante Idiot, der wusste genau, dass ich keine Ahnung hab und hat es einfach ausgenutzt! Eines Tages zahl ich ihm das heim!...', dachte ich.
Daran, dass Giyuu auf einmal reingeplatzt war und mich in diesem Aufzug gesehen hatte... himmel, war das peinlich gewesen!
Ich wusste gerade nicht ob ich jetzt froh darüber sein sollte, dass er nicht mitkam oder nicht.
Wenigstens war ich nicht alleine mit diesem Typen, denn das Trio vom Frostpass, Tanjiro, Inosuke und Zenitsu würden auch mitkommen.
Das würde ja ein Spaß werden.
Jetzt war ich aber erstmal auf die drei gespannt, da ich gehört hatte, dass diese als Mädchen verkleidet werden sollten.
‚Naja, schlimmer als mein Aufzug geht eh nicht.', dachte ich. Als wir jedoch bei den Drei ankamen, sah ich wie sehr ich mich getäuscht hatte.
Mein Blick wechselte zwischen den drei Jungs und Tengen hin und her.
„Das ist doch hoffentlich nicht euer Ernst, oder."
Stille.
Die Drei sagten wohl lieber nichts dazu, während ich mich an die Klangsäule wandte: „Also entweder müssen die Leute im Rotlichtbezirk blind auf beiden Augen oder komplett bescheuert sein, damit die diese Verkleidung abnehmen."
Dafür bekam ich einen scharfen Blick von meinem Gegenüber. „Zweifelst du etwa an meinem Plan?", fragte er. Ich deutete demonstrativ auf das, immer noch stumme, „Mädchen"trio.
„Wenn ich mir das so anschaue, zweifle ich nicht nur an deinem Plan, sondern auch an deiner geistigen Gesundheit.", kommentierte ich nüchtern. „He, pass auf was du sagst. Du bist zwar von Meister Oyakata geduldet, aber das heißt noch lange nicht, dass du so mit mir reden kannst!", blaffte die Klangsäule wütend zurück. „Los jetzt, wir gehen."
Ich hätte gerne noch weiter diskutiert, allerdings wollte ich auch so schnell wir möglich aus dieser lächerlichen Verkleidung heraus. Und das würde umso schneller gehen wenn wir jetzt keine Zeit mit Streiten verschwendeten.
Also ergab ich mich einfach meinem Schicksal.

Selbst nach den paar Stunden, die wir für den Weg zum Rotlichtbezirk gebraucht hatten, war meine Wut kein Stück abgeflaut. Deshalb hatte sich wohl auch niemand getraut mit mir zu reden. ‚Hoppla...'
Aber immerhin hatte ich die Zeit genutzt und mir einige Rachepläne zurechtgelegt. Wenn ich jemals die Möglichkeit dafür bekam, dann würde er alles zurückkriegen!
Vielleicht reagierte ich etwas über, aber das war mir egal.
Nach einiger Zeit schaffte es Tengen ernsthaft Tanjiro an jemanden zu verkaufen. Wie. Ich wusste es nicht.
‚Anscheinend sind die Leute hier wirklich dämlich.', dachte ich.
Je weiter wir in den Bezirk gingen, desto mehr Menschen gingen durch die Straßen, sodass meine Wut langsam von einem Gefühl des Unwohlseins ersetzt wurde. Noch unangenehmer war allerdings die unverblümten Blicke, die mir die anderen Menschen, meist Männer, zuwarfen.
‚Ich hätte mich einfach begraben sollen als ich die Möglichkeit noch dazu hatte.', dachte ich und versuchte die Blicke auszublenden. Es dauerte auch schon nicht lange, da hatten sich schon die ersten Interessenten für mich um uns herum versammelt. Ich verschränkte die Arme und musterte die potentiellen Käufer um uns herum. ‚Der sieht einfach nur verranzt aus... das scheint ein richtiges Arschloch zu sein... hmm, vielleicht ganz okay... die scheint auch okay zu sein...', dachte ich und hoffte inständig, dass Tengen so viel Gnade mit mir haben würde, dass er mich an die Frau verkaufen würde.
Ich hielt gebannt den Atem an und konnte einen leisen, erleichterten Seufzer nicht unterdrücken als die Klangsäule mit der Frau das Geschäft einging.
‚Na gut, ich hasse dich ein kleines bisschen weniger.', dachte ich und folgte, brav wie ein Lämmchen, meiner neuen „Besitzerin". Problematisch würde es allerdings werden wenn der Teufelsmond, den wir suchten bei mir wäre. Da ich, offensichtlich, meine Schwerter nicht mitnehmen konnte, musste ich mich mit einem kleinen Messer unter meinem weiten Ärmel begnügen.

Auf dem Weg erklärte meine Besitzerin mir was ich zu tun hatte. Mich widerte das alles unglaublich an, doch ich machte eine gute Miene zum bösen Spiel. Ich hatte nichts gegen die Frauen, für die das okay war oder sonst was, aber ich wollte das auf keinen Fall. Allein der Gedanke jemand anderen als Giyuu zu küssen, ließ mich schuldig fühlen. Ich steckte ganz schön in der Klemme...
Da es schon Abend war, wurden die Straßen nicht leerer und ich hatte Mühe mich in dem Gedränge an meine Besitzerin zu halten.
Umso erleichterter war ich dann als wir endlich bei meinem zwangsläufigen Zuhause für die nächsten Tage ankamen. Die anderen Frauen schienen nicht an mir oder meinem Namen interessiert zu sein, sodass ich eine Vorstellungsrunde vermeiden konnte.
Was mir nur recht war.
So schnell es ging verzog ich mich in eine Ecke und hoffte inständig, dass ich so unauffällig sein würde, dass mich niemand bemerkte.
Leider hatte ich mich da gewaltig getäuscht.
Ich sah mit zusammengekniffenen Augen wie jemand, ausgerechnet einer von der schmierigen Sorte, auf mich deutete und etwas Geld auf die Theke warf. Meine Besitzerin warf mir einen erwartungsvollen Blick zu als der Typ nun auf mich zutrottete.
‚Scheiße!'

Babooom, cut!
Hehe, ich weiß ihr liebt Cliffhanger🌚

Eine kleine Anmerkung meinerseits zu diesem Kapitel:
Inspiriert hat mich hier ein wenig die liebe InkofLive , von ihr stammt die Idee mit dem fliegenden Hocker (bzw in ihrer Version wars n Stuhl x3) und, dass Lucinda erstmal kein Plan von nichts hat :D
Lieben Dank, für diese kleine Idee, es hat das ganze doch noch etwas aufgefrischt, ma friend ^^.

Peace and Love,
Pia🖤

Frozen Blossom Band 2 ||•Kimetsu No Yaiba•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt