BONUS NO. 3 • Eine verhängnisvolle Nacht

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POV ???

Ein schabendes Geräusch, wie als würde eine Tür geöffnet werden, riss mich aus meinem Schlaf. Ich fuhr auf und drehte den Kopf in alle Richtungen um die Quelle des Geräusches auszumachen. Mein Blick fiel auf die drei Silhouetten meiner Familie neben mir und ich atmete erleichtert auf.
‚Habe ich mir das nur eingebildet?', fragte ich mich kurz. Misstrauisch kniff ich die Augen zu Schlitzen zusammen und schaute mich nochmal genauer um. Moment mal! Da drang ein kleiner Lichtstrahl, der vom Mond stammen musste, durch einen Spalt zwischen Tür und Wand hindurch. Hatte Sakura die Tür nicht richtig geschlossen? Nein, das konnte kaum sein...
‚Halt! War da gerade ein Schatten?!'
Angespannt stand ich auf, darauf bedacht meine Frau und meine Töchter nicht zu wecken, und huschte zu dem Tisch mit meinen Forschungsbüchern. Fahrig tastete ich darüber, wobei einige Papiere raschelnd herunterfielen, bis meine Finger schließlich den Griff eines kleinen Messers fanden. Entschlossen hob ich es, als mich plötzlich das gleiche schabende Geräusch wieder herumfahren ließ. Der Spalt war nun breiter geworden und man konnte deutlich erkennen, dass jemand dahinter stand.
Das Messer hinter dem Rücken versteckt, überbrückte ich die letzten Meter zur Tür und riss sie mit meiner freien Hand schwungvoll auf.
„Wer immer du auch bist, verschwinde!", zischte ich dem dunklen Umriss vor mir zu. Plötzlich nahm ich einen stark metallischen Geruch war, bei dem sich meine Nackenhaare aufstellten.
‚Ist das... Blut?'
Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, wurde ich jedoch am Hals gepackt und hochgehoben. Rote Augen leuchteten in der Dunkelheit auf und die Person sagte kalt: „Schweig du jämmerlicher Mensch!"
Keuchend schnappte ich nach Luft und ließ meinen Überlebensinstinkt Überhand nehmen. Meine Hand schoss nach oben und vergrub das Messer in der linken Brust des Angreifers.
Entsetzen machte sich in mir breit, als der Unbekannte nur lachte und seinen Griff noch verfestigte.
‚Sind die Legenden doch wahr?! Warum stirbt er nicht?!', schoss es mir durch den Kopf. Röchelnd versuchte ich mich zu befreien, während sich die Nägel in meinen Hals bohrten.
„Versuch es gar nicht erst, du und deine Familie werden heute Nacht sterben.", zischte der Unbekannte.
„Nein!", brachte ich gerade noch so heraus. „Tu meiner Familie nichts! Ich werde alles machen was du verlangst, nur lass uns am Leben! Du kannst meine Forschungen und unser ganzes Geld haben, nur lass meine Familie leben!"
Erleichtert schnappte ich nach Luft, als sich der Griff um meinen Hals plötzlich lockerte.
„Ein Forscher? So so...", kam es überlegend von meinem Gegenüber.
„Genau!", presste ich hervor. Hoffnung, dass ich das Ganze vielleicht noch wenden könnte, keimte in mir auf.
„Wenn ich mir das so recht überlege...", führte der Fremde gedehnt aus, „...vielleicht könntest du mir wirklich behilflich sein."
Die tiefroten Augen fixierten mich und schienen meine Gedanken lesen zu können.
„Und du bist wirklich bereit alles zu tun?", fragte er.
„Ja!", rief ich ohne Bedenken. Er ließ mich los.
Mit einem dumpfen Geräusch landete ich auf dem Boden. Der Fremde trat einen Schritt zurück und mir entfuhr ein erschrockenes Keuchen. Das hämische Grinsen zeigte im Mondlicht glitzernde, scharfe Zähne. Das Messer steckte immer noch in seiner Brust, doch es schien ihm kaum etwas auszumachen.
„W-was bist du!", stieß ich hervor, während ich entsetzt nach hinten robbte.
„Ich bin ein Teufel.", war die kalte Antwort. „Ich hoffe wir werden gut miteinander auskommen... solange du mir gehorchst, wird deine Familie verschont bleiben."
Sein Blick wanderte über die drei Schlafenden, die nahe neben mir lagen.
„Nimm eine von deinen Töchtern mit. Keine Sorge, wenn du meine Befehle ausführst, wird ihr nichts passieren. Und dann folge mir!", sagte er mit einem scharfen Ton. Starr blickte ich ihn an.
‚Eine von meinen Töchtern?! Aber...' - „Meine Geduld ist gleich zu Ende..."
Panisch fuhr ich zusammen und richtete mich hektisch auf.
‚Wer... wer?'
Mein Blick fiel sofort auf Lucinda.
‚Sie ist stärker als Ayame... was auch immer uns erwartet, sie wird das sicherlich besser überstehen...'
Ich verdrängte die Tränen, die sich in mir aufstauten und befreite Lucinda aus Sakuras Griff.
„Es tut mir leid... es tut mir so leid...", wisperte ich mit tränengefüllten Augen während ich die kleine Lucinda eng an mich presste. Kurz bevor ich aus der Tür stürmen konnte, packte mich jemand am Handgelenk.
„Schatz, was tust du?!", zischte Sakura mir panisch entgegen. Ein gequältes Schluchzen bahnte sich seinen Weg aus meiner Kehle als ich mich losriss und umdrehte.
„Es tut mir so leid!", rief ich noch, bevor ich hinausrannte. In der Ferne konnte ich den Umriss des Teufels erkennen und stürmte darauf zu. Im Schatten der Häuser näherte ich mich ihm, während hinter mir die verzweifelten Rufe meiner Frau langsam verklangen.

‚Was habe ich nur getan?'

Frozen Blossom Band 2 ||•Kimetsu No Yaiba•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt