Kapitel 5: Schuld • Der erste Mord

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Emotionslos sah das Mädchen wie das Blut den Schnee vor ihr tiefrot färbte. Eine Schleifspur kam von einem nahegelegenem Gebüsch an dessen Ende mitten in der Blutlache ein Junge lag.

Es war ein Jugendlicher, vielleicht 16 oder 17 Jahre alt mit einem Pfeil in der Brust. Keuchend und röchelnd sah er sie an während er sich gequält im Schnee wälzte. Er sagte nichts, gab nur seltsame Laute von sich.

Die dreizehn Jahre alte Schwarzhaarige setzte sich in den Schnee neben ihm. Betrachtete ihn interessiert während er sich wand. Sie wusste nicht was sie tun sollte, immerhin hatte sie noch nie zuvor einen Menschen getötet.

Flehend starrten die haselnussbraunen Augen ihres Gegenübers sie an, stumm um Erlösung bettelnd. Das Mädchen verstand nicht.
Sie hatte ein seltsames Gefühl im Bauch. Als würde eine Maus darin unruhig auf und ab laufen, nicht wissend was sie tun sollte.

Als der Junge plötzlich hustete und Blut über seine Lippen lief, stand sie wieder auf und stellte sich über ihn. Die Schwarzhaarige nahm einen Pfeil aus ihrem Köcher, packte ihn mit beiden Händen und hielt ihn etwas zitternd hoch über ihren Kopf.
Dann ließ sie ihn nach unten sausen.

Der Körper des Jungen zuckte noch einmal nachdem der Pfeil seine Kehle durchbohrt hatte, dann wurden seine Augen glasig und erschlaffte schließlich vollkommen. Mit geöffneten Augen starrte er leer in den Himmel.

Einen Moment war alles still, als hätte sogar der Wald angesichts dieser kaltblütigen Tat den Atem angehalten. Dann bückte sich das Mädchen zu dem toten Jungen und zog ihm beide Pfeile aus dem Körper. Etwas Blut spritzte auf ihre Hände, welche sie wieder im Schnee saubermachte und sie verzog unzufrieden das Gesicht als sie sah, dass eine der beiden Pfeilspitzen wohl stecken geblieben war.

Seufzend packte sie ein Messer mit scharfer Klinge aus und vergrößerte die Pfeilwunde an der Brust. Mit spitzen Fingern griff sie hinein und zog den fehlenden Teil des Pfeils heraus.

Nachdem sie die Spitze und ihre Finger sauber gemacht hatte, drehte sie sich um und ging ohne noch einmal einen Blick nach hinten zu werfen.

Schuld. So viel Schuld.

Frozen Blossom Band 2 ||•Kimetsu No Yaiba•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt