Kapitel 16: Der zweite Teufel

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POV Lucinda:

Ich nahm den zweiten Teufel, der aufgetaucht war, genauer unter die Lupe. Sein Blick war verstörend. Ich konnte ihn nicht anders beschreiben, er sah einfach nur verstörend aus. Sein restliches Aussehen mit langen, schwarzen Haaren, die ihm kreuz und quer im Gesicht hingen und einer Taille, die sich abrupt verschmälerte, sodass er Ähnlichkeit mit einem Insekt besaß, machte das auch nicht gerade besser. Außerdem besaß er zusätzlich noch zwei sensenähnliche Waffen. Ich, die immer noch keine Waffe hatte, denn das Messer war mir irgendwo verloren gegangen, wäre ihm ziemlich ausgeliefert. Somit trat ich einen Schritt zurück und schnappte mir meine Schwerter, die Tengen zusammen mit seinen eigenen auf dem Rücken getragen hatte.
„Herzlichsten Dank.", sagte ich sarkastisch und stellte mich in eine Angriffsposition. Den Schlagabtausch zwischen der Säule und den zwei Teufeln, hatte ich gekonnt überhört. Das Einzigste was wichtig war, hatte ich mir gemerkt.
‚Die zwei Teufel gehören irgendwie zusammen. Erst wenn wir sie gleichzeitig köpfen, sind sie erledigt.', rief ich mir das Gesagte nochmals in Erinnerung. Zwar wusste ich nicht, dass so etwas möglich war, doch darüber konnte ich jetzt nicht nachdenken. Ich musste mich auf den Kampf konzentrieren!
Plötzlich teilten sich die zwei Teufel auf. Die Frau flüchtete aufs Dach und ich folgte ihr mit Zenitsu und Inosuke im Schlepptau. Zu dritt könnten wir es definitiv schaffen! Während wir uns ihr näherten begann sie lauthals zu lachen.
„Was ist so lustig, eh.! Hast du endlich begriffen wie lächerlich dein Fluchtversuch ist.!", rief ich ihr zu. Sie sah uns nur mit einem breiten, selbstsicheren Grinsen an.
„Ha, von wegen! Ich kann jetzt wo mein Bruder erwacht ist all eure Bewegungen sehen! Das ist meine wahre Kraft!", gab sie zurück und ein mörderisches Funkeln glitzerte in ihren hellgrünen Augen.
„Halt die Klappe! Hör auf mit dieser schrillen Stimme zu reden!", kam es wütend von Inosuke.
‚Wir haben gerade ein größeres Problem als ihre Stimme, aber gut. Man muss sich Prioritäten setzen.', dachte ich sarkastisch und schnaubte belustigt über diesen Gedanken.
„Bald wird dir dein Lachen vergehen!", schrie die Teufelsfrau uns zu und begann anzugreifen. Unzählige von diesen verflixten Stoffbändern kamen von allen Richtungen. Wir waren alle damit beschäftigt auszuweichen und konnten nicht mal ansatzweise einen Angriff starten. Zähneknirschend versuchte ich irgendwie zu ihr durchzukommen, doch es war so gut wie unmöglich! Ein oder mehr Bänder trafen mich und schleuderten mich zurück. Stechender Schmerz zog sich jetzt nicht nur an meinem Rücken sondern nun auch an meinen Armen und Beinen entlang. ‚Verdammt!'
Ich landete hart auf der Seite und schlitterte bis zur Dachkante wo ich keuchend liegen blieb. Ein Blick nach hinten verriet mir, dass es den anderen Beiden kaum besser erging. Ich wollte mich aufrichten, doch die Schmerzen zwangen mich zur Unbeweglichkeit.
‚Nein, verdammt warum ausgerechnet jetzt...' Langsam schlossen sich meine Augen und die Welt um mich herum wurde schwarz.

Als ich meine Augen das nächste Mal öffnete, schien es mir als wäre ich umgeben von Honigwaben. Die Luft um mich herum fühlte sich seltsam zäh an und ich konnte mich kaum bewegen. Flimmernde gelbe Lichter schwebten um mich herum.
Wo war ich hier.
Mit viel Mühe bewegte ich meinen Kopf, doch egal wo ich hinschaute, überall sah es gleich aus. ‚Verdammt!', schoss es mir durch den Kopf,
‚Ich muss zurück! Was ist mit den anderen.'
Frustriert versuchte ich gegen diese Trägheit anzukämpfen und mich aufzurichten. Keine Chance. Erschöpft sank ich die wenigen Zentimeter, die ich geschafft hatte, auf den Boden zurück.
Als ich plötzlich ein murmelndes Geräusch wahrnahm, spitzte ich meine Ohren. Nach einer Weile wurde es lauter, es schien als näherte sich mir eine Stimme! „Kämpf dagegen, Lucinda... kämpf... du kannst es schaffen..."
Warum kam mir diese Stimme so bekannt vor. Es weckte irgendetwas in mir, doch was es war... ich konnte es nicht ganz greifen. Ich dachte schärfer nach. Da musste es doch etwas geben! Doch konnte ich es mir leisten, mir jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen.
„Kämpf dagegen an..."
‚Nein! Ich darf keine Zeit verlieren! Ich muss sofort zurück!', dachte ich. Erneut versuchte ich aufzustehen.
‚Komm schon... weiter! Was ist mit den anderen, eh.! Du darfst sie nicht im Stich lassen!', spornte ich mich an. Millimeter um Millimeter stemmte ich mich hoch. Zitternd richtete ich mich vollends auf. ‚Geschafft!'
„Wo muss ich jetzt hin.!", rief ich. Wer auch immer da vorhin gesprochen hatte würde mir helfen können.
„Das Licht... das Licht..."
‚Natürlich das klischeehafte Licht. Warum hab ichs mir nicht gleich gedacht.', dachte ich leicht genervt. Ich sah mich um. Hier war doch überall Licht, meine Güte! Oder warte... ist es dahinten nicht etwas heller.
Entschlossen stapfte ich voran. Immer noch fühlte sich jeder Schritt an als wären meine Glieder aus Blei. ‚Weiter, weiter!'
Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Es hätten Sekunden, Minuten oder sogar Stunden sein können. Doch mit jedem Schritt, den ich auf das Licht zuging, desto leichter schien es zu werden. Immer schneller und schneller bewegte ich mich darauf zu, bis ich letztendlich rannte. Ich streckte meine Hand nach dem Licht aus und alles wurde blendend weiß...

Keuchend schlug ich meine Augen auf. Ich erinnerte mich daran was geschehen war und stand, wenn auch etwas wackelig wieder auf. ‚Meine Kondition hat aber ganz schön gelitten.', dachte ich während ich meine Schwerter zückte. Mit einem Blick registrierte ich die gegenwärtige Lage. Ich hatte absolut keinen blassen Schimmer, wie sich die eigentlich so gute Situation in eine so beschissene umwandeln konnte. Keiner bis auf Tanjiro und dieser insektenartige Teufel und die Teufelsfrau waren zu sehen. Tanjiro und der Insektenteufel standen, oder besser gesagt hockten sich gerade gegenüber. Ich schaltete jegliche Vernunft einfach ab und stürmte auf die Beiden zu.
‚Sternenatmung, 4. Form: Sternenkollision!'
Mit einem wütendem Schrei ließ ich die beiden Klingen auf den Hals des Teufels zusausen.
‚Wehe, wenn das jetzt nicht klappt!'
Kurz vor dem Aufprall drehte er noch seinen Kopf zu mir und seine Augen weiteten sich überrascht.
„Stirb du verdammter Teufel!", rief ich und zog meine Klingen durch seinen Hals. Für den Bruchteil einer Sekunde befürchtete ich, dass ich nicht durchkam und atmete erleichtert auf als ich sah wie der Kopf sich vom dazugehörigen Körper trennte und mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel. „Tanjiro! Geht es dir soweit gut.!", sagte ich. Ich musterte ihn kurz von oben bis unten.
„Es geht mir gut.", gab er zähneknirschend zur Antwort. Mit einem Nicken wandte ich mich wieder ab und sah der Teufelsfrau entgegen, die wohl nicht fassen konnte was gerade passiert war. „Mein Bruder!", heulte sie. „Dafür wirst du bezahlen!" Ich konnte mir ein finsteres Grinsen nicht verkneifen.
„Das werden wir ja sehen.", flüsterte ich und machte mich für den Angriff des Teufelsmonds bereit.
‚Wir müssen jetzt den Kampf schnell beenden. Sie können nur sterben wenn ihre Köpfe beide gleichzeitig vom Körper getrennt sind!'
Ich visierte die Frau an und schoss nach vorne, kurz hinter mir folgte auch Tanjiro.
‚Auf in den Kampf!'

Es folgt ein zweites Kapitel. Einfach weil!
XD

Frozen Blossom Band 2 ||•Kimetsu No Yaiba•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt