Kapitel 28: Ein gewonnener Kampf

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POV Lucinda

Krrack
Zähneknirschend trieb ich die Klinge tiefer in den Nacken des Mondsteinteufels, während dieser vor Schmerz und Wut aufheulte.
‚Das war die Lösung!'
Aus dem Augenwinkel heraus sah ich wie eine krallenbesetzte Hand auf mich zuraste, weshalb ich meine Klinge losließ und auf dem Boden landete. Flink rannte ich außer Reichweite und blickte dann zurück. Ich hatte es geschafft die Klinge etwa bis zur Hälfte in den Hals zu rammen, doch meine Kraft hatte nicht ausgereicht um es ganz zu schaffen.
‚Liegt es an meiner Kraft.', dachte ich und überlegte nebenbei hektisch wie ich jetzt am geschicktesten wieder an die Klinge kam. Getrampel aus den Gängen verriet mir, dass ich mich beeilen musste, weil in dem Moment Verstärkung für meinen Gegner anrückte.
Plötzlich, als ich einen Blick auf den weiß glühenden Mondstein, der in den Rücken des Teufels eingelassen war, erhaschte, kam mir ein Gedanke. Musste ich vielleicht zuerst den Mondstein zerstören, sodass er wieder schwächer wurde.
Ich blickte an mir herunter zu meiner Klinge, die schon ziemlich ramponiert aussah. Auch die Schmerzen, die trotz des Adrenalins immer noch extrem stark waren, machten die ganze Situation nicht rosiger.
‚Denk an Giyuu. Du darfst ihn jetzt nicht im Stich lassen! Ihr wollt euch doch beide wieder sehen!', spornte ich mich an und ein Funken von Entschlossenheit stieg in mir auf. ‚Und wenn du es nicht schaffst, dann kämpfe wenigstens bis zum bitteren Ende, das bist du allen schuldig!'
„STIRB JETZT ENDLICH!", brüllte ich wütend und stürmte auf den Mondsteinteufel zu. Dieser wusste nur leider zu gut was ich vorhatte und drehte sich immer so, dass ich nicht an seinen Rücken kam, was mir wiederum bestätigte, dass der Mondstein seine Schwäche war.
‚Irgendwie muss ich hinter ihn kommen...'
Ich stieß mich kraftvoll vom Boden ab und sprang über den Teufel hinweg. Mit den Füßen voran landete ich an der Wand und bevor mir die Schwerkraft einen Strich durch die Rechnung machen konnte, stieß ich mich erneut ab, drehte mich in der Luft und sah vor mir den weißen Stein.
‚Ja!'
Dann verlief alles beinahe wie in Zeitlupe. Ich holte mit meiner verbliebenen Klinge aus und zielte auf den Mondstein, der nur einen halben Meter vor mir war. Mit einem Schrei ließ ich das Schwert hinuntersausen und sah wie es gegen den Stein krachte.
Plötzlich spürte ich wie etwas schweres gegen meinen Körper krachte und mich wieder durch die Luft segeln ließ. Mit einem dumpfen Aufprall, der nochmal den Schmerz in meinem ganzen Körper aufflammen ließ, landete ich ächzend in der gegenüberliegenden Ecke. Mit halb geschlossenen Augen beobachtete ich wie der Teufel sich vor Wut krümmte, während mit leisen, knackenden Geräuschen der Stein unzählige Risse bekam und letztendlich mit einem seltsam hellen Klingen zerbrach. Das Licht leuchtete noch einmal kurz auf, dann verschwand es und die Splitter verteilten sich um den ehemaligen Mondsteinteufel herum.
‚Das ist die Gelegenheit!', dachte ich als ich das Schwert sah, das immer noch bis zur Hälfte seines Halses in dem Teufel steckte. Ich ignorierte meine vor Empörung schreienden Gliedmaßen und die Schmerzen, die meine Nerven durch meinen ganzen Körper schickten und stürmte los.
„Sternenatmung, 8. Form: Wärmende Sonnenstrahlen.", sagte ich nochmals und der Teufel hob im allerletzten Moment den Kopf, nur um gleichzeitig mit den Krallen nach mir auszuholen.
Zu spät.
Mit einer gleitenden Leichtigkeit schnitt mein ramponiertes Schwert glatt durch den Hals hindurch und trennte den Kopf vom Rest des Körpers. Plötzlich wurden wir von hinten von einem sanften Licht beleuchtet, das aus dem Nichts kam. An den Stellen wo es meine Haut traf, wärmte es meinen Körper und ließ die Schmerzen minimal abklingen.
Ich trat einen Schritt zur Seite während sich vor mir Körper und Kopf des ehemaligen Mondsteinteufels auflösten. Nur wenige Sekunden später war er verschwunden, beinahe als hätte es ihn nie gegeben. Mit einem Klirren ließ ich mein Sonnenschwert zu dem anderen auf den Boden fallen und setzte mich erschöpft hin. Mit knirschenden Zähnen presste ich den linken Unterarm auf meinen Bauch durch den blitzartig ein stechender Schmerz fuhr.
‚Das war ein harter Kampf...'
Plötzlich konnte ich über mir leise Flügelschläge hören und blickte auf. Eine Krähe flatterte mehrere Meter über mir und krächzte.
„Giyuu und Tanjiro haben den dritten Teufelsmond besiegt, kraaahh! Sie sind vor Erschöpfung zusammengebrochen!"
Erleichtert ließ ich den Kopf wieder sinken und atmete tief durch.
‚Er lebt noch...', sagte ich mir und zwang mich dazu den Rest des Berichts zu hören. Der zweite Teufelsmond war von Kanao, Shinobu und Inosuke besiegt wirden, während die Steinsäule, Muichiro, Genya, wer auch immer das war, Sanemi und Kyojuro es mit dem ersten Teufelsmond aufgenommen hatten.
‚Der musste unglaublich stark gewesen sein... wie man es von dem zweitstärksten Teufel der Welt erwartet...', dachte ich und war froh darum, dass bisher niemand sein Leben verloren hatte.
Meine kurze Pause wurde jedoch jäh unterbrochen, als eine Horde Teufel in den Raum gestürmt kam und sich auf mich stürzte.
‚Verdammt, die hab ich ganz vergessen!', fluchte ich, während ich nach meinen Sonnenschwertern griff und das Weite suchte. Meine Wunden hatten zwar etwas aufgehört zu bluten, doch bevor ich mir einen weiteren Kampf leisten konnte, musste ich diese erstmal verbinden. Doch mit was.

Frozen Blossom Band 2 ||•Kimetsu No Yaiba•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt