Alternatives Ende

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Wann ist irgendwann?

Eines schönen Tages klingelte es an Joelles Tür. Sie wunderte sich, wer sie wohl besuchen kommen würde.Denn Sarah, die nun permanent auf Weltreise war, wollte doch erst nächste Woche vorbeikommen. Eigentlich passte es Joelle ganz und gar nicht. Sie war todmüde, da ihre Masterarbeit ihr einiges abverlangt und zu allem Überfluss hatte sie den Müll seit fast einer Woche nicht rausgebracht und langsam fing er an zu leben. 

Sie war also ganz und gar nicht gut gelaunt. In solchen Momenten bereute sie es, damals nicht mit David zusammengeblieben zu sein, denn dann hätte sie sich diese bescheuerten Problemen nicht stellen müssen. Doch klar, sie hatte ihr eigenes Leben gewollt und sie hatte es bekommen. Sie war glücklich, meistens. Ihr Studium war interessant, sie hatte gute Freunde und eine super WG gefunden. Wirklich, die meiste Zeit fühlte sie sich rund um glücklich. Bis auf die Sache mit David. Sie blickte auf den Ring an ihrer Hand herunter. Der Tag, an dem er um ihre Hand angehalten hatte war nun fast fünf Jahre her. Sie lächelte bei demGedanken. 

Seitdem hatte sich so vieles verändert. In den vergangenen fünf Jahren hatte sie ihn kaum zu Gesicht bekommen. Jedes Mal war es wundervoll gewesen, keine Frage, aber es war immer bittersüß gewesen. Sie hatten sich nie lange sehen können, da ihr eigenes Leben ihnen immer wieder in die Quere gekommen waren. Termine, Klausuren, Konzerte, Paparazzi, Interviews, Hausarbeiten, Bewerbungsgespräche, all das legte sich ihnen mit Freuden in den Weg. 

Und jedes Mal, wenn sie sich sahen, wares als wären sie nie getrennt gewesen. Als hätten sie ihr ganzes Leben zusammen verbracht. Zuweilen kam es Joelle vor, als würde sie zwei Leben leben. Ihren eigenen Alltag mit dem Studium und ihren Freunden, die ihre Beziehung, oder wie auch immer man das nennenkonnte, nie ganz verstehen konnten, und das Leben mit David. Und es war schön. Es war schön zu wissen, dass jemand sie, irgendwo aufder Welt über alles liebte. 

Doch Beast war so viel bekanntergeworden, so sehr, dass sie den Plattenvertrag nicht kündigten. Und es brach ihr das Herz, dass David sich gegen das Leben mit ihr entschied. Andererseits konnte sie es natürlich verstehen, sie konnte ihn schon immer besser verstehen, als jede andere. 

Und das war das Ende gewesen. Siebedauerte es mehr als alles andere, aber letztendlich waren sie wohldoch zu verschieden gewesen, sie hatten wohl doch zu verschiedeneSachen vom Leben gewollt. Sie wusste, immer wenn es ihr schlecht ging, konnte sie ihn anrufen. Sie wusste er wäre in jeder Situation für sie da. Sie vertraute ihm bedingungslos. Doch ihre Liebe war zwar etwas für die Ewigkeit, aber nichts für den Alltag. David war ein Vogel. Jemand, den man wegfliegen lassen musste. Und sie hatte es getan. 

Und sie hatte jemanden für den Alltag gefunden. Einen Mann, der sie glücklich machte. Den sie sehen konnte und lieben konnte. Letztendlich war es so, die Entscheidungen, die sie für ihr Leben getroffen hatte, passten nicht in Davids Leben rein, und so fand sie jemanden, den sie jeden Tag lieben konnte. 

Sie hatte viel über Seelenverwandtschaft nachgedacht. Sie war sich ziemlich sicher, dass David ihr Seelenverwandter war. Sie fühlte es. Doch Seelenverwandte konnten kommen und gehen, das hatte er bewiesen. Sie war nicht sauer, sie fühlte keinen Groll. Sie war einfach nur glücklich, ihn in ihrem Leben zu haben. Sie war sich sicher, dass er sich ebenso fühlte. 

Der Mann, der an der Tür stand, warder Postbote. Er hieß Karl Dieter Schulz und hatte ein kleines Paket für sie dabei. Sie riss es auf. Es war eine Single. Mit schwarzem Edding stand „Ich denke an dich. David" auf der Verpackung. Denn eins hatte sich nicht geändert. Es gab immer noch Liebeslieder für sie. Nur kamen sie jetzt per Expressversand.

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vor drei Jahren habe ich noch ein vielleicht realistischeres alternatives Ende geschrieben. Viel Spaß, gebt nicht eure Träume für einen Typen auf, auch wenn er heiß ist. Man kann immer einen Kompromiss oder einen anderen Typen finden, es gibt viele Fische im Meer. 

Liebe und Grüße, alterade 

(P.S.: hasst ihr mich jetzt?) 

Love Songs For MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt