Kapitel 26

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Grübelnd half ich Harry bei seinen Hausaufgaben und endlich hatten wir es geschafft. Da stolperte Dobby rein und als er uns sah, strahlte sein Gesicht. Er wollte wissen warum wir noch auf waren und dann sah ich erst auf die Uhr. Es war 1:36. Geschockt packte ich die Sachen ein und auch Harry gähnte laut. Schnell eilten wir ins Bett und ich schlief rasch ein.

Am Morgen saß ich mit schweren Augen am Tisch und stocherte in meinem Müsli rum. Hermine belehrte mich und Harry fiel es genau so schwer die Augen offen zu halten. Ron war noch deprimiert vom Quidditchspiel und aß auch keinen Bissen. So brachten wir den Unterricht irgendwie hinter uns. Harry hatte alle seine Hausaufgaben aufholen können. Beim Mittagessen hielt ich nach Fred Ausschau. Dieser tauchte nicht auf, nur sein Bruder und Lee. Doch ich war zu müde, um zu fragen und legte meinen Kopf auf die kalte Tischplatte.

„Nochmal danke für deine Hilfe. Jetzt bleib ich am Ball. Sowas wie gestern will ich nie wieder.", bemerkte mein Bruder und zog seine Brille ab, um sich über die Augen zu fahren. Mich brachte das gleich wieder zum Gähnen und erschöpft sah ich ihn an. „Ja, das hört sich gut an.", meinte ich und schloss meine Augen. Sofort schlief ich ein und wurde nach gefühlten zwei Sekunden von Hermine wachgeschüttelt. „Issi, du hast die ganze Mittagspause geschlafen.", informierte sie mich genervt und ich gähnte. Jetzt fühlte ich mich noch schlechter als vorher.

Mit einer Hand vor dem Mund ging ich durch den Korridor und da sah ich Fred. Er saß mit seinem Bruder in einer Ecke und ich ging auf ihn zu. „Hey.", sagte ich trocken und lehnte mich an die Wand. „Hi, Issi.", sagte George. Fred ignorierte mich und verdutzt sah ich ihn an. „Hast du nicht irgendwas wichtiges zu tun?", fragte Fred abfällig und diesmal zog ich eine Augenbraue nach oben. „Was ist denn mit dir los?", gab ich genervt zurück und George verdrehte die Augen. „Ich geh dann mal.", sagte er am Rande und verschwand schnell um eine Ecke. Schockiert sah ich Fred an, der meinem Blick auswich. „Musst du nicht deinem Bruder, oder sonst jemanden helfen?" Was sollte das denn? Ich habe doch nur Harry geholfen. „Fred? Sag mal spinnst du?" Jetzt riss er die Augen auf und funkelte mich wütend an. Das hatte ich davor noch nie gesehen. „Ob ich spinne?", äffte er mich nach und stand nun direkt vor mir. „Das sollte ich dich fragen!", sagte er laut und meine Ohren klingelten. Warum machte er mich denn so an? Die Müdigkeit schoss mir in die Augen und ich blinzelte meine Tränen weg.

„Lass gut sein.", presste ich mit gebrochener Stimme hervor und ging weg. Warum nur zickte er mich so an? Ich hatte doch nichts schlimmes getan. Okay gestern einfach zu gehen, war nicht ideal, aber ich kann es ja nicht ändern. Mein Bruder hat mich gebraucht. Schluchzend lief ich um die nächste Ecke und stieß mit Malfoy zusammen. Nicht auch noch der. „Na Potter, keine Wolke 7 mehr?", bemerkte er spöttisch. Er machte mich wieder so wütend, dass ich mit meiner Hand ausholte und ihm diese direkt ins Gesicht pfefferte. „Wenn das mein Vater erfährt.", schimpfte er, als er sich die rote Wange hielt. „Ja, erzähl ihm, dass du dich nicht gegen ein Mädchen wehren kannst. Idiot.", brüllte ich ihm nach. Schnell ging ich weiter und blickte nicht zurück. Ich wollte einfach ins Bett. Dort angekommen saßen Ginny und Hermine auch im Zimmer und ich hüpfte in mein Bett und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen.

Ginny bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte und setzte sich zu mir. „Issi, was ist denn passiert?", wollte sie wissen und ich schniefte in mein Kissen. „Fred, er hat mich total blöd angemacht. Er ist richtig laut geworden.", gab ich schwer atmend von mir und wischte meine Tränen weg. „Dieser Idiot.", sagte Ginny und fuhr sich durch die Haare. „Er kann manchmal sehr direkt sein. Bescheuerter Bruder.", versuchte es Ginney erneut mich aufzumuntern. Ich lächelte in ihre Richtung und auch Hermine hat sich zu uns gesellt. Sie versuchten mich abzulenken und während sie mir etwas von Snape erzählten, schlief ich im Sitzen ein.

Als ich aufwachte war es mitten in der Nacht, nur lag ich jetzt zugedeckt im Bett. Meine Uniform hatte ich noch an und schnell schlüpfte ich in meinen Pyjama. Niedergeschlagen von Freds Verhalten legte ich mich wieder hin und dachte nach. Dies ging so lange, dass ich erst zwei Stunden später wieder in einen traumlosen Schlaf glitt. Doch um sechs riss ich die Augen auf. Meine Hausaufgaben. Schnell setzte ich mich auf und schrieb alles zusammen. Es war nicht perfekt, aber besser als gar nichts. Es wird bestimmt trotzdem besser als Rons Hausaufgaben sein.

Beim Frühstück merkte ich wie die Galleone heiß in meiner Tasche wurde und ich sah darauf. Harry hatte ein Treffen für heute einberufen und instinktiv spannte sich mein Körper an. Fred würde auch kommen, doch eigentlich wollte ich ihn nicht sehen. Sein Verhalten gestern war unterste Schublade. Während ich über ihn nachdachte aß ich meinen Toast zu ende und ging in den Unterricht.

Am Spätnachmittag trafen wir uns im Raum der Wünsche und dort traf ich auf Fred. Ich ignorierte seinen Blick und stellte mich zu Hermine und Ginny. Harry bemerkte die Spannung zwischen mir und Fred und sah verwirrt zwischen uns hin und her. Ron schien das gar nicht aufzufallen und ging zu seinen älteren Brüdern. Heute möchte Harry mit uns den Schockzauber Stupor üben. Diesen führte er mit einem freiwilligen Hufflepuff vor. Dieser wurde getroffen und lag regungslos auf den Boden. Danach löste Harry die Starre und wir sollten trainieren. Ich übte mit Hermine und sie gab mir hilfreiche Tipps.

„Issi und Fred. Wollt ihr es mal vorführen.", sprach Harry laut in den Raum und mein Körper zog sich zusammen und ich sah Harry empört an. Merkte er nicht dass zwischen uns gerade dicke Luft herrschte? Widerwillig trat ich in die Mitte des Raumes. Naja, wenn ich schneller war, könnte ich ihn einfach Schocken und das würde mir vielleicht Genugtuung geben. So stellten wir uns gute 15 Meter auseinander und nahmen die Zauberstäbe hoch. Er fixierte mich und ich hielt seinem Blick neutral stand. „Okay, ich zähle bis drei und dann feuert ihr einen Schockzauber ab. Mal sehen wer schneller ist." Harry fing an zu zählen: „Eins, Zwei, Drei!", bevor er die letzte Zahl komplett aussprach zauberte ich schon. „Stupor!", sagte ich laut und deutlich und Fred wurde eingefroren zurückgeschleudert. Harry löste sofort die Starre und triumphierend ging ich zu den Mädchen die mich begeistert empfingen.

„Wow, sehr gut.", bemerkte Harry und sah zu Fred, der enttäuscht zu seinem Bruder ging. Dieser grinste sich einen ab und Ron klopfte ihm auf die Schulter. Danach sah Fred nochmal zu mir und ich fing seinen Blick auf. Er wendete sich nicht ab, im Gegenteil. Sein Blick sagte fast, „du fehlst mir.". Nein, ich würde nicht nachgeben. Er hatte sich wie ein Kind verhalten und mich zusammengeschnauzt.

So trainierten wir weiter und als jeder mal sein Glück versuchte, beendete Harry die Stunde. Er bedankte sich bei allen und so gingen wir zum Abendessen. Ich wich Fred seinem Blick aus und unterhielt mich mit Ginny und Hermine. Diese sprachen das Thema Fred nicht an. So ließ ich meinen Blick über die Menge schweifen und dieser blieb bei Umridge hängen. Sie starrte mich förmlich an. Ich zog eine Augenbraue hoch und nun blickte das Froschgesicht zu Fred. Diese kleine Ratte Malfoy. Er hatte ihr verraten was er gehört hatte. Wenn ich den in die Finger kriege. Was ging es die Alte denn an? Gar nichts. Sofort wurde meine Laune noch schlechter und ich schlang die letzten Bissen herunter. Danach eilte ich in den Gemeinschaftsraum und  setzte mich vor den Kamin.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt