Kapitel 40

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Mein Puls hätte einen neuen Rekord aufgestellt. Ich lag mit dem Rücken im Schnee. Die Kälte kroch in meine Knochen und ich atmete die kühle Luft ein. Sie durchströmte meinen Körper. Die letzten Tage waren viel zu knapp gewesen. Niemand wusste wirklich was wir mit den neuen Informationen anfangen sollten. So lebten wir wieder wie vorher. Wir zogen jeden Tag um und Ron riet willkürlich Passwörter für den Untergrundradiosender, doch hatte keinen Erfolg damit. Woche für Woche ging vorüber. Ich blickte in einen tauenden Fluss. Ich sah müde aus. Meine Haare hatten ihren Glanz verloren und mein Gesicht war dünner geworden.

Ich versucht mich mit dem kalten Wasser wach zu machen. Ron hatte rausbekommen, dass Voldemorts Name mit einem magischen Tabu belegt wurde. Wenn ihn jemand sagt, werden alle Schutzzauber aufgelöst und unser Standort wurde gemeldet.

Eines Abends errät Ron tatsächlich das Passwort und Lee Jordans Stimme kam aus dem Radio. Aufgeregt setzt ich mich davor und griff nach meiner Tasche. Inzwischen hatte ich sie immer bei mir, bei so viel Gefahr. Dann ertönte plötzlich Lupins Stimme und die von Kingsley und zu guter Letzt Fred. Mein Herz machte einen Freudensprung. Seine Stimme drang an meine Ohren. Oh wie sehr vermisste ich ihn. Wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. „Was würdest du zu einer Person da draußen sagen, wenn du die Chance hättest?", fragte Lee Fred und ich hielt den Atem an. „Ich würde sagen, dass diese Person auf sich aufpassen muss, denn es wird immer gefährlicher. Sie soll sicher zurückkommen. Und ich würde sagen, dass ich jeden Tag an sie denke." Die Tränen ließen sich nicht aufhalten. Ich klammerte mich fast an das Radio und Hermine strich mir über den Rücken. Auch Harry sah traurig zum Radio, er vermisst Ginny mit Sicherheit auch über alles. Diese beschissene Liebe.

Nach den Nachrichten, dass Tonks Vater ermordet wurde und die Leiche von Bathilda Bagshot gefunden wurde, konnte Harry sich nicht mehr zusammenreißen. In aller Aufregung sprach er den Namen Voldemort aus und wir wurden sofort von Kopfgeldjägern umzingelt. Hastig trank ich einen Schluck Vielsafttrank, in dem ich irgendwelche Haare tat. Ich verwandelte mich in eine blonde junge Frau. Harry wurde von Hermine mit dem Verbrennfluch belegt, sodass sein Gesicht anschwoll und schon erwischten uns die Greifer. Ich stopfte meine Tasche unter mein T-Shirt bzw. meine Hose.

Sofort wurden wir gefesselt. Ich entdeckte Dean Thomas und den Kobold Griphook. Er sah zu Hermine und Ron und dann verwirrt zu mir und Harry. Ich zuckte mit meiner Augenbraue und die Greifer durchsuchten das Zelt. Danach untersuchten sie uns, aber mein Tasche fanden sie nicht. Einer der Greifer glaubt eine Narbe auf Harrys Stirn entdeckt zu haben und so brachten sie uns zu Malfoy Manor. Jeder Schritt den wir in diese Richtung taten, ließ mein Herz schneller und intensiver Klopfen. Unauffällig zog ich den Trank aus meiner Tasche und nahm einen weiteren Schluck.

Schon wurden wir durch das Tor geschubst und in einen großen Salon geführt. Dort warteten Draco, Lucius und seine Mutter Narzissa. Da hörte ich plötzlich dieses schrille Lachen. Bellatrix Lestrange. Draco sollte uns identifizieren. Bei Harry und mir war er sich nicht sicher, konnte aber zögerlich zugeben, dass er Hermine und Ron kenne. In meinem Inneren, schloss ich mit meinem Leben ab. Jetzt würden sie Voldemort rufen und alles wäre zu Ende. Doch da entdeckte Bellatrix bei einem Greifer das Schwert und war ganz außer sich. Panisch verjagte sie die Greifer. Die Worte: ihre Schatzkammer und Gringotts fielen und fragte was wir noch gestohlen hätten. Hä was ging denn jetzt ab? „Bringt die Gefangenen fort, ich will mich mit den Mädels hier unterhalten. Von Frau zu Frau!", sagte sie und sah uns mit ihren schwarzen Augen an.

Sofort musste ich an den Abend im Ministerium denken, als sie mich folterte. Ich hatte das Gefühl, es würde heute genauso werden. Schon riss sie Hermine auf den Boden. „Draco, kümmere du dich um die andere!", schrie sie und dieser sah mich an. Ich sah es sofort in seinen Augen. Er wollte das nicht tun. Er war nicht so ein Mensch. „Na los.", formte ich mit den Lippen und sah zu seiner Mutter. Eine einzelne Träne rollte über meine Wange und als ich Hermines Schrei hörte, zog sich alles in meinem Körper zusammen. Ängstlich sah Draco zu meiner Freundin. Bellatrix, ritzte etwas in ihren Arm. „Draco, na los!", schrie sie wieder und er rührte sich. Er hob den Zauberstab und sprach die Worte. „Crucio."; sagte er mit zitternder Stimme und da war wieder dieser Schmerz.

Ich fiel zu auf die Knie und beugte mich nach vorne. Dieses Brennen zog sich durch meinen ganzen Körper. „Du musst das nicht tun!", schrie ich unter Qualen hervor, doch Hermines nächster Schrei erstickte meine Worte. Tränen strömten über meine Wangen und ich konnte den Schrei nicht mehr zurück halten. Schmerzerfüllt schrie ich durch den Raum. Dabei merkte ich nicht, wie ich mich in Isabell zurück verwandelte. Jeder Muskel in meinem Körper zerriss, jeder Knochen brach. Da senkte Draco den Stab und Bellatrix kam zu mir. „Wen haben wir denn da. Isabell Potter." Ich kämpfte mich auf die Knie und sah sie an. „Fahr zur Hölle.", presste ich hervor und sie schlug mir ins Gesicht. Ich fiel zur Seite. Da kam der Kobold in den Raum und Bellatrix befragte ihn. Er sagte, dass Schwert das wir hätten, sei eine Fälschung.

Meine Wange brannte und ich konnte eindeutig Blut in meinem Mund schmecken. Ich spuckte auf den dunklen Boden und sah zu Narzissa. „Entschuldigung, ich hab leider getropft.", sagte ich und nickte zu dem Blutfleck. Ich grinste und mir war klar, meine Zähne waren voller Blut. Mit aller Kraft kämpfte ich mich auf die Beine und drückte meinen Arm gegen den Bauch, damit die Tasche nicht rausfällt. Die Malfoys sahen mich an, während ich zu Hermine ging. Ich sah was Bellatrix getan hatte. Hermines Augen glitten zu mir und ich griff nach ihrer Hand und zog sie hoch. „Wir halten zusammen.", sagte ich zu ihr und sie lächelte. Das Wort Schlammblut wurde ihr in den Unterarm geritzt und ich nahm ihre Hand. „Überlasst sie dem Werwolf.", verkündete Bellatrix und sah uns an.

Da sprangen Ron und Harry dazwischen. Bellatrix, riss mich von Hermine weg und hielt mir ihr Messer unters Kinn. Harry und Ron ließen die Stäbe fallen, die von Draco aufgehoben wurden. Ich starrte zur Decke und da erschien Dobby. Er schraubte an dem Kronleuchter rum. Ich lächelte und als er fiel, riss ich mich von Bellatrix los und rannte zu meinem Bruder. Dieser entriss die Zauberstäbe dem blonden Schnösel und hob Bellatrix ihren auf. Ron verschwand sofort mit Hermine. Harry, Griphook und ich verschwanden mit Dobby.

Als ich auf den Boden fiel, waren meine Hände im Sand. Es war feucht und ich legte mich mit den Rücken rein. Mein Mund schmeckte widerlich metallisch und da erblickte ich Dobby. Dieser fiel in Harrys Arme und erst jetzt sah ich das Messer. Schnell rannte ich zu ihm und suchte die Essenz. Als ich in die Tasche griff, schnitt ich mich am Glas. Nein. Die Fläschchen waren zerbrochen. Ich schmiss die Splitter in den Sand. „Verdammt, Verdammt!", fluchte ich und legte meinen Kopf in meine blutenden Hände. „Es ist schön, bei seinen Freunden zu sein.", sagte der Elf und nahm meine Hand, sowie Harrys. Nein Dobby, bitte nicht.

Schon starrte er ins Leere und hörte auf zu atmen. Ich drückte seine Hand fest und strich mit der anderen über seinen Kopf. Nicht Dobby. Harrys Tränen tropften auf den Elfen und da kam plötzlich Luna. Wo kam die denn her?! Sie schloss Dobbys Augen und half mir beim Aufstehen. „Ich will ihn begraben. Richtig, ohne Magie!", rief Harry und ich nickte zustimmend. „Ich helfe dir.", sagte ich mit gebrochener Stimme und ließ mich von Luna zum Cottage führen, bei dem wir nun waren.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt