Kapitel 35

746 33 0
                                    

Später trafen Hermine und Ginny im Zimmer ein. „Issi, was ist passiert?", fragte Hermine sofort und setzte sich zu mir. „Fred, er hat gesagt, er habe mit Angelina zusammen Nächte verbracht. Er hat mich betrogen!", stieß ich hervor und wieder weinte ich los. Ich ließ mich gegen ihre Schulter fallen und Hermine hatte keine Worte. Ginny saß ebenso verblüfft neben mir. „Hör zu Issi, du bist eine wunderschöne junge Frau und unglaublich stark. Du bist aufopfernd und liebevoll, immer hilfsbereit. Fred ist ein Idiot, wenn er das wegwirft.", meinte Hermine und umarmte mich innig. So saß ich ausgeheult in meinem Bett. „Ich brauch jetzt ein Eis.", murmelte ich und die beiden sahen mich belustigt an.

So schlenderte ich schniefend in die Küche und als ich um die letzte Ecke kam, sah ich Fred an meinem Platz sitzen. Er war niedergeschlagen und ich würde sagen er weinte. „Ah Ms. Potter da sind sie ja.", sagte Dobby und Fred sah sofort auf. Er wischte sich die Tränen im Gesicht weg und kam auf mich zu. „So Meister Weasley, jetzt sagen sie Ms Potter das, was sie mir gesagt haben.", forderte der Hauself. Erwartungsvoll sah ich zu Fred. Er suchte wohl nach den richtigen Worten, aber das brauchte er nicht. Er hatte genug gesagt. Ich wollte direkt wieder gehen, doch Dobby stellte sich vor mich und verschränkte die Arme. „Ms. Potter wird sich jetzt auf ihren Stuhl setzen und Dobby bringt ihr das Eis." Dieser verfluchte Hauself. „Das Übliche?", fragte ich mit gebrochener Stimme und der Elf nickte.

Ich setzt mich also neben Fred und dieser fing an zu stammeln: „Issi, das was ich sagte, war dumm. Ich meinte es nicht so. Wir hatten nichts miteinander. Ich bin einfach nur ein Idiot." Ich hörte ihm zu und schmunzelte, als er das letzte sagte. „Ja das bist du.", murmelte ich und kämpfte gegen die Tränen an. „Issi, ich liebe dich über alles. Das mit Angelina war nur freundschaftlich. Du musst mir glauben. Du bist die Frau die ich will!", sagte er etwas lauter und sah mich direkt an. „Ach ja?", fragte ich nach. Ich wusste nicht mehr was ich glauben sollte. Fred kniete sich vor mich und nahm meine Hände in seine. Selbstbewusst sah er mich an und seine schönen Augen glitzerten in dem Kerzenlicht. „Ich bin ein vollkommener Idiot Issi. Ich kann verstehen, wenn du jetzt nicht mehr mit mir zusammen sein willst, aber du musst wissen, dass du alles für mich bist. Du bist die letzte Person an die ich denke bevor ich einschlafe und die erste wenn ich aufwache. Niemals hätte ich gedacht, dass ich jemanden finden würde, der mich so liebt wie ich bin. Du bist die Person die mein Leben perfekt macht Isabell Potter." Seine Worte berührten mein Herz und tief im inneren wusste ich, dass er die Wahrheit sprach.

Wieder übernahmen meine Emotionen die Oberhand, aber diesmal vor Glück. Ich glitt auf meine Knie und schlang meine Arme um Freds Hals. Er drückte mich fest an sich. Sein Atem glitt über meinen Nacken und hinterließ ein Kribbeln. Seine Berührung ließ mich vergessen. Der folgende Kuss erstickte jeden Zweifel. Fred hatte mich nicht betrogen. Er war einfach nur ungeschickt gewesen. Mein Freddie. Da kam Dobby mit dem Eis und als er sah, dass wir uns versöhnt hatten sprang er vor Freude herum.

Fred und ich teilten uns meine Portion und konnten wieder zusammen lachen. Er versicherte mir immer wieder, dass er Angelina nicht mehr treffen wird. Ich hatte nichts dagegen. Danach küssten wir uns nochmal zärtlich und ich genoss diesen Moment. Der Tag war nicht so gekommen wie ich es mir vorgestellt hatte, denn für einen Moment zerbrach meine Welt. Doch jetzt ist wieder alles in Butter und ich verabschiedete mich von meinem Freund. „Ach ja Fred!", rief ich ihm nach und er drehte sich verlegen um. „Ich liebe dich auch!"

Der Februar verging und Rons Geburtstag stand an. Er wurde heute volljährig. Erst am nächsten Morgen erfuhr ich, dass Ron mit einer Vergiftung im Krankenflügel lag und Harry ihn gerade noch mit einem Bezoar retten konnte. Sofort eilten wir drei Mädels zu ihm und standen an seinem Bett. Auch Dumbledore, Snape und Slughorn waren da. Ron wurde durch eine Flasche Met von Slughorn vergiftet.

Die Wochen vergingen und die Apparierprüfung rückte näher. Harry und ich durften nicht teilnehmen, weil wir noch nicht volljährig waren. Enttäuscht saß ich auf einem Sessel und blätterte in dem Buch, das ich von Remus bekommen hatte. Harry erzählte mir, dass er bei Slughorn einfach kein Glück hatte und da kam ihm die Idee seinen Glückstrank zu benutzen. Bevor er das tat kamen Hermine und Ron zurück. Hermine hatte die Prüfung natürlich bestanden und Ron ist knapp durchgefallen. Nun teilte Harry auch seine Idee mit den beiden und er nahm einen kräftigen Schluck. Dann wollte er plötzlich zu Hagrid. Okay das hatte ich nicht erwartet.

Stolz erzählte uns Harry am späten Abend, wie er die Erinnerung bekommen hatte und was sie zu bedeuten hatte. Horkruxe. Voldemort hatte seine Seele in Gegenständen versteckt, um unsterblich zu werden. Wir erzählten ihm, dass Lavender sich von Ron getrennt hat, genauso wie Ginny von Dean. Letzteres schien Harry nicht zu stören. Mittags saßen wir beim Essen, als Katie Bell durch die Tür kam. Harry ging sofort zu ihr, doch sie sagte, sie wisse nicht mehr wer sie verhext hätte.

Da verschwand Harry plötzlich und verwirrt sah ich ihm nach. Später flog Myrte durch die Korridore und erzählte jedem, dass Harry Darco Malfoy fast getötet hätte. Geschockt rannte ich zum Gemeinschaftsraum. Dort saß Harry niedergeschlagen und viele standen im Raum und tuschelten. Harrys Gesicht war geprägt von Schuldgefühlen. Durch die folgende Strafe konnte Harry nicht im letzten Quidditchspiel teilnehmen und Ginny sprang für ihn ein. Diese gewannen Haushoch und wir feierten unseren Pokalsieg.

Als Harry nach seiner Strafarbeit in den Gemeinschaftsraum kam, war die Feier im vollen Gange. Überglücklich fiel Ginny Harry in die Arme und da küssten sie sich. Mit aufgerissenem Mund starrte ich die beiden an. Hermine und ich grinsten uns an, doch Ron war nicht sehr begeistert. „Na, komm Ron. Sei entspannt.", sagte ich und stupste ihn mit meiner Schulter an. Er entspannte sich etwas und Harry sah auch gleich zu Ron, der ihm zu lächelte.

Ginny hatte heute ihre ZAG Prüfungen und wir wünschten ihr viel Glück. Sie und Harry küssten sich und es machte mich so glücklich meinen Bruder so zu sehen. Wenige Tage danach hatte er mal wieder einen Termin mit Dumbledore. Am Abend machten Hermine, Ginny, Ron und ich einen kleinen Spaziergang. Die Luft war schön klar und wurde auch immer wärmer.

So saßen wir im Gemeinschaftsraum und da brach plötzlich ein Tumult aus. „Todesser, Todesser sind im Schloss.", riefen Schüler umher und meine Brust wurde schwer. Nein, das konnte nicht sein. Aufgeregt zog ich meinen Zauberstab und verschwand mit Hermine und den anderen nach draußen. Wir suchten nicht lange, da fanden wir draußen Lehrer und Schüler. Sie standen um jemanden herum. Ich zwängte mich nach vorne und sah das Übel. Dumbledore lag leblos am Fuße des Astronomieturms. Harry kniete weinend neben ihn und ich sah zum Himmel. Das dunkle Mal zeichnete sich in der Wolkendecke ab und da hob Professor McGonogall ihren Zauberstab. Ein schwaches Licht erschien am Himmel. Mit Tränen in den Augen tat ich es ihr gleich und richtete meinen Blick auf Dumbledore.

Alle Versammelten erhoben ihre Zauberstäbe und gemeinsam besiegten wir das dunkle Mal. Harry lag dabei in Ginnys Armen und ließ seine Trauer raus. Die nächsten Tage waren bedrückend. Harry hatte wieder eine wichtige Bezugsperson verloren. Er saß auf seinem Bett und starrte auf einen zerbrochenen Spiegel. „Hey Harry, wie fühlst du dich heute?", fragte ich vorsichtig und er schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung.", gab er von sich. Mitleidig sah ich ihn an. „Na komm wir sollten an die frische Luft.", schlug ich vor und zog ihn auf die Beine. Widerwillig folgte er mir und wir gingen auf den Astronomieturm. Dort warteten Hermine und Ron. Harry erzählte uns was genau vorgefallen war. Das Draco den Auftrag hatte Dumbledore zu ermorden und er hinter dem Collier und der vergifteten Flasche Met steckte. Am Ende war es aber Snape der Dumbledore tötete und mit den Todessern verschwand.

„Er hat mir eine Aufgabe überlassen. Dumbledore hat die Horkruxe von Voldemort gesucht. Ich werde das beenden.", offenbarte er und ich stand hinter ihm. „Du kannst auf uns zählen Harry.", verkündete ich und auch Hermine und Ron stimmten uns zu. Einige Tage später stand Dumbledores Begräbnis an. Alle Mitglieder des Ordens tauchten auf, wie auch viele andere. Traurig saß ich neben Fred und sah zu Harry. Ab jetzt wurde alles anders. Ab jetzt waren wir in Gefahr.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt