Angespannt stand ich in meinem Zimmer und sah mich in dem leeren Raum um. Mum wollte, dass ich zu Remus und Tonks zog, denn sie konnte mich nicht allein beschützen. Ich klammerte mich an meine Handtasche, dir mir Mum geschenkt hatte. Dort verstaute ich meine Anziehsachen und andere Wertgegenstände. Mein Geburtstag stand vor der Tür und so reiste ich zu meinem Onkel.
Voldemort hatte inzwischen die Macht übernommen und Harry und ich schwebten in großer Gefahr. Ich hätte nicht gedacht, dass selbst ich so gefährdet war. Doch Remus erklärte mir, dass ich das perfekte Druckmittel für Harry wäre, da ich seine letzte lebende Verwandte war. Dies jagte mir einen angsterfüllten Schauer über den Rücken. Aufgeregt lief ich in meinem neuen Zimmer auf und ab. Meine Tasche hatte ich ab jetzt immer bei mir, denn ich musste für die Abreise jederzeit bereit sein. Beim Abendessen sahen mich Remus und Tonks ganz komisch an. „Was ist denn?", fragte ich verwundert und rieb mir die Soße vom Kinn. „Isabell, wir würden dich gern um etwas bitten.", meinte Tonks und griff nach Remus Hand. „Ja klar, schießt los." Erwartungsvoll sah ich die beiden an. Remus räusperte sich und grinste mich dann an. „Wir wollen morgen heimlich heiraten. Möchtest du unsere Trauzeugin sein?", fragte er und mir fiel die Gabel aus der Hand. „Ihr verarscht mich oder?", vergewisserte ich mich und stand hysterisch vom Stuhl auf. Sie schüttelten beide den Kopf und ich fing an zu weinen. „Ihr verarscht mich.", sagte ich aufgelöst und die beiden standen auf und zog mich in ihre Arme. Sie drückten mich fest an sich und ich weinte einfach drauf los. Ich freute mich so sehr für sie.
Natürlich sagte ich zu und wurde Zeugin der heimlichen Trauung. Gerührt stand ich neben den beiden und als sie sich küssten, sprang mein Herz ganz aufgeregt in meiner Brust rum. Die nächsten Tage saß ich viel mit Tonks zusammen und sie erzählte mir, dass sie schwanger sei. Meine Gefühle überrannten mich und ich war so überglücklich. Kurz vergaß ich, dass wir eigentlich alle in Gefahr schwebten, aber diese Momente schufen Normalität.
So kam der 27. Juli und heute würden wir Harry vom Ligusterweg zum Fuchsbau bringen. Dieses Vorgehen wurde lange und intensiv geplant. Alle Mitglieder des Orden erklärten sich bereit Harry zu schützen. Aufgeregt reiste ich mit Remus, Tonks und meiner Mum an. Dort sah ich Fred endlich wieder und wir fielen uns in die Arme. Ich wusste was auf uns zu kam. Einige werden Vilesafttrank trinken und zu Harry werden. Die anderen waren die Begleitpersonen. Somit wollten wir verhindern, dass einer den richtigen Harry erkannte.
Vollgepumpt mit Adrenalin standen wir also in dem leergeräumten Wohnzimmer und tranken unseren Schluck. Das Zeug schmeckte widerlich und absolut ekelhaft. Dann begann mein Körper zu kribbeln und ich sah an mir herunter. „Warum nochmal apparieren wir nicht?", fragte ich nervös und Hermine, die jetzt wie Harry aussah, antwortete: „Wegen eurer Spur." Ach ja da war was.
Moody warf uns Klamotten zu und ich sah mich im Raum um. Acht Harrys waren Anwesend und so zog ich mich vor allen um. Harrys Körper so zu sehen fühlte sich in jeder Hinsicht falsch an. Einfach das abgedrehte Gefühl ignorieren. „Issi, du wirst mit deiner Mutter fliegen.", teilte mir Moody mit, der jedem Harry einen Begleiter zuteilte. Fred würde mit seinem Vater fliegen, George mir Remus, Ron mit Tonks, Hermine mit Kingsley, Fleur und Bill, Moody und Mundunges und natürlich Harry und Hagrid. Jeder von uns flog zu einem separatem Ort, an dem ein Portschlüssel wartete, der uns dann zum Fuchsbau bringen wird.
Angespannt klammerte ich mich an meine Mutter und hielt dabei meinen Zauberstab in der Hand. Ich saß hinter ihr auf einem Besen. „Wir sehen uns gleich.", sagte Fred und ich versuchte meine Aufregung zu überspielen. „Ja, bis gleich." Schon erhoben wir uns in die Luft und nur wenige Minuten später umzingelten uns mindestens 30 Todesser. Angsterfüllt versuchte ich einen von ihnen mit einem Fluch zu erwischen, während meine Mum den Besen flog. Wir flohen alle in unterschiedliche Richtungen und ich verlor meine Familie aus den Augen. Meine Mum flog hervorragend und als ich mich umdrehte, sah ich dass drei Todesser uns verfolgten. Grüne Lichtblitze schossen durch die Luft und ich wehrte einige von ihnen ab.
Selbstsicher und voller Adrenalin schleuderte ich Zauber zurück und einer von ihnen fiel vom Besen. Meine Mum flog nun plötzlich höher in die Wolken, um sie abzuschütteln und ich schloss kurz meine Augen. Ich hatte so viel Angst und Panik. Da schoss ein grüner Blitzstrahl aus den Wolken hervor und meine Mum wurde getroffen. Nein! In Zeitlupe, sah ich wie sie vom Besen glitt und in die Dunkelheit stürzte. „MUUUUM!", rief ich todtraurig hinter her und sah zu, wie ihr Körper fiel. Ihre Augen waren weit aufgerissen und meine Brust fror ein. Schon kam der nächste Fluch und schleuderte mich in die Realität zurück.
Unsicher griff ich nach dem Besenstiel und rutschte nach vorne. Ich durfte jetzt nicht wegen meiner Flugkünste sterben. Doch da flog ich schon Richtung Erdboden und bevor ich abstürzte, zog ich den Besen hoch. Meine Verfolger hatten nicht so viel Glück und als ich keinen mehr sah, rollten mir die Tränen über die Wangen. Ich konnte nichts mehr richtig sehen und als ich endlich mein Ziel sah, lenkte ich den Besen dort hin. Dort am Waldrand stand mein Portschlüssel. Schluchzend rannte ich auf ihn los und kniete mich neben ihn. Meine Mum ist gerade gestorben. Das konnte doch nicht sein.
Völlig abwesend mit meinen Gedanken griff ich nach dem alten Hocker und wurde wild herumgeschleudert. In der einen Hand hatte ich meinen Besen und so landete ich vor dem Fuchsbau. Tränenbedeckt stand ich auf und fiel in die ersten Arme die mir entgegen kamen. Molly fuhr mir über den Rücken. Es waren keine Erklärungen nötig. „Sie haben es gewusst Molly. Sie waren da.", brachte ich irgendwie hervor und sie sah mich an. „Es tut mir leid mein süßes Kind.", sagte sie schwach und übergab mich an Ginny. Doch da versagten meine Beine. Die Anspannung fiel von mir ab, als hätte ich 100 Kilo verloren. Weinend saß ich auf dem Erdboden und legte meinen Kopf in die Hände.
Da machte es Plop und Harry und Hagrid kamen zu uns. „Wo sind die anderen?", fragte Harry und sah mich auf dem Boden. Sofort kam er zu mir gerannt und zog mich in seine Arme. „Sie ist tot Harry. Meine Mum ist gestorben.", presste ich hervor und Hagrid hob mich vom Boden hoch. Er brachte mich zum Haus und dort gab mir Ginny einen Tee, der mich beruhigen sollte. Wieder gab es ein Plop und ich hörte Remus rufen. „Hier her!", schrie er und ich eilte nach draußen. Er stützte George, der im Gesicht Blut überströmt war. Sofort vergaß ich meine eigene Trauer und half wo ich konnte. Ich zog die Kapuzenjacke aus und versuchte damit die Blutung zu stoppen. Molly half mir und ich nahm aus meiner Tasche eines der Flsächchen mit Murtlap-Essenz. Diese half gegen die Blutung und ich fing an seine Wunde zu säubern.
Ich bemerkte gar nicht wie immer mehr ankamen und kümmerte mich nur um Georges Ohr. Es konnte nicht gerettet werden, aber ich konnte mein bestes tun. Da stürzten Fred und Mr. Weasley ins Haus. Fred sah mich erleichtert an, ging aber zu seinem verletzten Bruder. „Wie fühlst du dich Georgie?", fragte Fred und George lachte. Er machte einen schlechten Witz und ich lachte trotzdem. „Wo ist deine Mum?", fragte Fred mich und ich wich seinem Blick aus. Molly stand hinter mir und schüttelte den Kopf. Es waren alle im Raum, aber ich ignorierte ihre Blicke. Das brauchte ich jetzt nicht.
Als ich George versorgt hatte, setzte ich mich raus und starrte in die Dunkelheit. Da kamen Remus und Tonks zu mir. Die beiden hatten es zum Glück geschafft, nicht so wie Moody. „Es tut uns sehr leid Isabell.", sagte mein Onkel und legte einen Arm um mich. „Wir haben dir etwas mitgerbacht.", sagte Tonks und reichte mir ein Glas. „Das ist verdünnter Trank der lebenden Toten. Der wird dir helfen zu schlafen.", sagte sie liebevoll und ich nickte dankend.
Vollkommen fertig ging ich nach oben in Fred und Georges altes Zimmer. Diese waren natürlich noch wach und ich legte mich neben Fred. Er streichelte über meine Haare und George musterte mich mitleidig. „Danke fürs Zusammenflicken Issi.", sagte dieser und ich grinste. „Na klar doch.", gab ich von mir und trank mein Glas aus. Sofort schlief ich ein und es fühlte sich an, als würde ich nie wieder erwachen.
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Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)
FanfictionHalloween 1981 in Godric's Hollow. Der dunkle Lord tötete Lily und James Potter, ihr Sohn Harry überlebte. Niemand in der Öffentlichkeit erfuhr, dass die Tochter der beiden entkommen konnte. Niemand erfuhr, dass sie der Zwilling des berühmten Zauber...