Kapitel 43

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Fred wurde zurückgeschleudert und landete auf dem harten Steinboden. Seine Ohren klingelten und er starrte an die Decke. Sofort kamen Percy und George die ihm aufhalfen. Die Explosion hatte großen Schaden angerichtet. Steinbrocken lagen überall herum und da entdeckte er eine Hand, die auf dem Boden lag. Der Rest ihres Körpers lag um die Ecke herum. Kein Ton drang an seine Ohren und er stolperte zu ihr herüber.

Issi lag mit aufgerissenen Augen vor ihm und rührte sich nicht. Er beugte sich zu ihr herunter und hob sie auf. Sie war so leicht. Fred strich über ihr Haar und da sprach Voldemortsstimme in seinem Kopf. Dieser befahl seinen Leuten sich zurück zuziehen, damit sie ihre Toten wegbringen konnten. Harry sollte in den verbotenen Wald kommen und sich stellen. Fred schüttelte verwirrt den Kopf und sah zu seiner Issi. Sein Bein schmerzte, aber er trug sie bis zur großen Halle. Verpeilt und überfordert vom Schock humpelte er an verletzten Schülern und Verstorbenen vorbei. Issis Augen starrte in die unendliche Leere und ihre Hand hing leblos an ihrem Körper hinunter. „Ich brauch Hilfe!", rief er willkürlich in die Halle und sein Bruder kam sofort angerannt. George musterte sie und dann seinen Bruder. „Gib sie mir.", sagte George und nahm ihm den Körper ab.

Er legte sie neben die anderen Toten, die sie geborgen haben. Niedergeschlagen sah er zu Remus und Tonks, die direkt neben ihr lagen. Molly setzte sich zu ihr und schloss ihre Augen. Fred stand abwesend daneben und starrte sie an. „Sie ist bewusstlos, ihr müsst ihr helfen.", sagte er und sah an seinen Körper herunter. Er war voller Blut. Molly strich Isabell durch das Haar. Georges Miene verdunkelte sich und er ging zu seinem Bruder. „Es tut mir leid Freddie. Sie ist..", doch er konnte es nicht aussprechen. George zog seinen Bruder in die Arme, der immer noch nicht ganz verstand, was gerade passierte. „Nein, sie ist nur ohnmächtig. Sie wacht gleich wieder auf.", stammelte er und sank auf die Knie. Molly blinzelte ihre Tränen weg und hockte sich zu ihrem Sohn.

Ich schlug die Augen auf und lag in der großen Halle. Meine Schmerzen waren weg und ich stand auf. Doch als ich mich umsah, traute ich meinen Augen nicht. Mein Körper war liegen geblieben um ihn herum saßen die Weasleys. Fred kniete neben mir und seine Tränen fielen lautlos zu Boden. George und Percy standen schräg neben ihm und dahinter Bill und Fleur, die sich in den Armen lagen. Molly saß neben mir und strich mir durch mein Haar. Dies war blutrot gefärbt und ich starrte verwundert hin und her. Der Kampf war zu Ende und ich konnte mich nur noch an Hitze erinnern. Die Explosion. Nein wie konnte das sein, wie konnte ich hier stehen und mein Körper da liegen? War ich tot? Verzweifelt ließ ich mich neben Fred nieder und sah ihn an. Sein Gesicht hatte jeden Ausdruck verloren. Er war blass und die Tränen kullerten nur so über sein Gesicht. Sein Blick fixierte meinen Körper und er murmelte etwas vor sich hin. „Das kann nicht sein. Sie hat doch ja gesagt." Seine Stimme war so leise und gebrochen.

Da drehte sich George um und ich stand auf. Harry, Hermine und Ron kamen gerade in die Halle. Hermine und Ron hielten Händchen und als sie Fred, der am bodenzerstört kniete entdeckten, verschwand jegliche Farbe aus ihren Gesichtern. Harry wurde so weiß wie eine Wand und lief so langsam um die Menschenmenge herum, dass es weh tat. Er entdeckte meinen toten Körper und brach zusammen auf die Knie. Er schluchzte laut los und ließ seinen Zauberstab fallen. Er kroch auf meinen toten Körper zu und nahm meine Hand in seine. „Nein Issi, das darf nicht sein.", schrie er schon fast und legte seinen Kopf auf meinem Bein ab. Hermine und Ron lagen sich weinend in den Armen.

Harry sah hinüber und erst jetzt entdeckte ich Remus und Tonks. Sie lagen wie ich leblos auf dem Boden. Nein. Ich kniete mich sofort neben sie und sah ihre bleichen Gesichter an. Sie konnten nicht tot sein, das war nicht möglich. Harry kroch zu ihnen hinüber und nahm Tonks und Remus Hände, die er ineinander legte. Danach nahm er Remus Hand und legte sie in meine. Fred beobachtet ihn dabei und als Harry und sein Blick sich trafen, fielen sie sich in die Arme. Sie hatten mich für immer verloren. Ich schrie um mich und weinte so laut, aber niemand konnte mich hören. Es brach mir das Herz alle so traurig und verletzt zu sehen. 

George zog die beiden auf die Beine, die sich die Nase am Ärmel abwischten. Sie blickten auf mich herab und Fred beugte sich ein letztes mal zu mir und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Niedergeschlagen sah ich zur Seite, es öffnete sich ein Licht. Dahinter konnte ich meine Mum sehen. „Mum?", fragte ich und sie hielt mir ihre Hand hin. Ich rannte auf das Licht zu. „MUM!", schrie ich und als ich bei ihr ankam, fiel ich ihr in die Arme. Ihre roten Haare kitzelten mich und sie strich mir über den Rücken. „Du warst so mutig mein Liebling.", sagte sie und bei dem Klang ihrer Stimme drückte ich mich noch mehr an sie. Diese Stimme war so schön und meine Tränen flossen hinunter. Da sah ich mich um. Ich stand an einem Bahnhof und neben ihr standen mein Dad, Sirius, Remus, Tonks, Snape und meine Ziehmutter. Sie alle waren hier. „Bin ich wirklich tot?", fragte ich in die Runde und mein Dad kam zu mir. „Ja mein Schatz, aber du hast eine Möglichkeit wieder zurück zu gehen." Verwirrt sah ich alle an. Mein Dad umarmte mich und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. „Du bist so schön und tapfer wie deine Mutter es war.", flüsterte er und ich weinte erneut. Meine Eltern waren hier bei mir. Dann kam Remus dazu und legte seine Hand auf meine Schulter. „Du bist hier nicht richtig Isabell. Deine Zeit ist nicht jetzt.", sagte er und sah mich lächelnd an. „Wie meinst du das?", fragte ich verwirrt und sah zu Snape. „Dein Bruder ist der Besitzer aller drei Heiligtümer des Todes. Er ist der Bezwinger des Todes. Ihr seid Zwillinge, vom gleichen Blut. Das gibt dir die Möglichkeit sich zu entscheiden." Snape lächelte mich an und ich sah verwirrt zu meinem Dad. „Severus hat immer auf dich und Harry aufgepasst. Hat euch beschützt und das bis zum Schluss.", sagte mein Vater und ging auf ihn zu. Er reichte ihm die Hand und schüttelte sie. „Ich versteh immer noch nicht.", gab ich zu und Sirius sah mich eindringlich an. „Dein Leben wartet auf dich. Wir werden immer bei dir und deinem Bruder sein." Sirius grinste mich an und legte nun seine Hand auf Remus Schulter. Tonks grinste und kam auf mich zu und umarmte mich. „Pass gut auf meinen Teddy auf. Er wird dich brauchen." Das hatte ich ja ganz vergessen. Ich nickte mit Tränen in den Augen und sah mich noch einmal um.

Meine Eltern standen Hand in Hand neben mir und die anderen sahen zufrieden auf eine Art Weg, der ins Ungewisse führte. Da kam plötzlich Dumbelore angelaufen. „Oh Isabell, du bist deiner Mutter so ähnlich.", sagte er und sah belustigt zu ihr. „Warum Professor?", fragte ich nach und wischte meine Tränen weg. „Du hast dein Leben für die Person geopfert, die du über alles liebst. Deine Liebe schütze Fred Weasley vor der Explosion, so wie einst deine Mutter deinen Bruder rette." Ich verstand nicht genau was er sagen wollte. Meine Ziehmutter kam zu mir und umarmte mich. „Du wurdest von allen immer geliebt Isabell. Ich weiß, dass du unter der Berühmtheit deines Bruder gelitten hast. Doch du bist eine wunderschöne, starke Frau geworden und wir sind alle so unglaublich stolz auf dich." Meine Mum nickte zustimmend und schloss mich ein letztes mal in ihre Arme. „Nun geh mein süßes Kind." Sie führte mich zu einem anderen Weg und ich blickte zurück. „Pass auf deinen Bruder auf!", rief Sirius mir nach und ich ging den Weg entlang.

Am Anfang war alles weiß und ich blickte nach links und nach rechts. Dort spielten sich meine schönsten Erinnerungen ab. Das erste Treffen mit meinem Bruder. Mein Zauberstab Kauf. Der Spiegel in Hogwarts, durch den wir unsere Eltern sahen. Hermine, Ron Harry und ich, wie wir lachend in den Hogwarts-Express stiegen. Dann Fred, wie er mir zu zwinkerte. Der Fuchsbau als ich in den Tümpel fiel. Unser erster Kuss in seinem Schlafsaal. Der Weihnachtsball. Das Fliegen mit Fred. Ich rannte immer schneller, denn ich wollte das alles wieder haben. Dann sah ich unser erstes Mal. Weihnachten. Dumbledores Armee. Meinen Bruder und meine Freunde. Die Weasleys. Ich wollte zurück. Ich war noch nicht bereit. Schneller rannte ich und es gab kein Ende.

Plötzlich riss ich die Augen auf und ich spürte die Luft, die durch meinen Körper strömte. Ich atmete. Auf mir lag ein dunkles Tuch. Schnell riss ich es von mir runter und setzte mich auf.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt