Kapitel 39

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Sofort rannte ich ins Zelt und teilte meine Entdeckung mit. „Deswegen hat es dir also Dumbledore vererbt.", sagt Hermine und lief auf und ab. „Toll, das heißt wir dürfen auch noch das bescheuerte Schwert suchen.", gab Ron von sich und seine Miene veränderte sich. Er guckte wütend und ich sah zum Medaillon, welches an seinem Hals baumelte. Hermine ging zu ihm und wollte es ihm abnehmen, da riss er sich die Kette von sich und warf es auf ein Bett. „Ich dachte du hättest einen Plan! Wir hätten längst etwas finden müssen!", schrie er Harry an, welcher genervt und angespannt zurück brüllte. Da schnappte sich Ron seine Tasche und stürmte aus dem Zelt. Hermine rannte ihm nach, doch er war weg. Niedergeschlagen stand sie draußen. Überfordert stand ich neben Harry, der nun noch hoffnungsloser als sonst aussah. Ron hatte ja irgendwie Recht. Wir hatten es uns alle leichter vorgestellt.

Ohne Ron zogen wir weiter. Die Stimmung war weiterhin angespannt und wir zelteten an irgendeinem Flussufer. Hermine las die meiste Zeit und ich überlegte Orte, an denen Voldemort einen Horkrux versteckt haben könnte. „Vielleicht in Godric's Hollow?", sagte ich laut und Harry nickte abwesend. Ich vermutete er hörte mir gar nicht richtig zu. Im Hintergrund lief das Radio. Es wurden von Tag zu Tag mehr Namen. Menschen die vermisst wurden, getötet wurden oder schlimmeres wiederfahren ist. Aus Langeweile kramte ich in meiner Tasche. Ich hatte noch sechs Flaschen Vielsafttrank und einige Reagenzgläser voll mit Haaren. Dann Diptam-Essenz und noch andere Zaubertränke. Dann zog ich mein Medaillon heraus. Ich öffnete es und das Bild bewegte sich. Mum, Dad, Harry und ich. Ich spürte es, wir mussten nach Godric's Hollow, dort wo sie gestorben sind.

Nachdem ich die beiden wochenlang damit genervt hatte, knickten sie endlich ein. Naja Harry hatte ich schnell überzeugen können, doch Hermine rechnete dort mit einer Falle. So nahmen wir zur Tarnung Vielsafttrank und disapperierten in unseren Geburtsort. Es war kalt geworden, bestimmt schon Dezember. Ich hatte kein Zeitgefühl mehr. Dort standen wir nun. Vor uns war die Kirche und diese war hell erleuchtet. Es war Heiligabend. Der Schnee lag schon einige Zentimeter hoch. Ich tarnte mich als mittelalte Muggelfrau und wir stapften zum Friedhof.

Dort entdeckten wir einige Grabsteine, die zu Zaubererfamilien gehörten. Zum einen Kendra und Ariana Dumbledore. Hermine entdeckte einen Grabstein, auf dem ein seltsames Dreieck war. Dieses habe sie auf der Hochzeit von Bill und Fleur, so wie in ihrem Buch gesehen. Langsam schlenderte ich weiter, bis ich zwei Namen las. Mein Herz blieb stehen. Zum ersten mal stand ich an ihrem Grab, dem Grab meiner Eltern. Ich beugte mich nach vorne und strich über ihre eingravierten Namen. „Wir vermissen euch so sehr. Mum. Dad.", murmelte ich und blinzelte meine Tränen weg. Ich kniete mich in den Schnee und schüttelte den Schnee von meiner Mütze. Seit wann schneit es?

Da spürte ich Harrys Hand auf meiner Schulter und Hermine setzte sich zu mir. Sie zauberte einen wunderschönen Blumenkranz herbei. Ich lächelte schwach und Harry half mir auf. Er legte seinen Arm um mich und Hermine. Was für ein kostbarer Moment. Harry schniefte laut und wischte sich die Tränen weg. Ich drückte ihn an mich und so machten wir uns auf den Rückweg.
Wir liefen eine Straße entlang, bis wir vor einem zerfallenem Haus stehen blieben. Niemand musste aussprechen wo wir waren. Das Haus unserer Eltern, in dem sie starben und Harry überlebte. Und wo war ich gewesen in jener Nacht? In Sicherheit. Wieder kamen mir die Tränen, doch diesmal ließ ich sie zu. Hier starb meine Familie.

Da bemerkte Harry, dass wir von einer alten Dame beobachtet wurden. Harry war sich sicher, dass sie eine Bekannte von Dumbledore war. Bathilda Bagshot. Mein Bruder war überzeugt, dass sie vielleicht das Schwert hatte. So folgten wir ihr und sie führte uns zu ihrem zuhause. Dies war unglaublich unordentlich und staubig. Hermine und ich trauten uns kaum etwas anzufassen. Es roch übel und ich zog meinen Schal über die Nase. Bei einem Buch blieb ich hängen. Es war das Märchen der drei Brüder. Das hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich sah mich um und erblickte Harry, der mit der älteren Frau nach oben ging. Schnell packte ich es ein und da spürte ich etwas. Es war kein Schmerz, fühlte sich aber so an. Ein Schauer kroch mir den Rücken hoch. Harry! „Harry!", rief ich durch das Haus und Hermine folgte mir. Wir sprinteten die Treppe hoch. Die Frau war weg, aber dafür war eine Schlange da. Oh nein. Hermine feuerte einen Explosionszauber ab und in dem Chaos disapperierten wir. Gerade noch rechtzeitig.

Harry hielt sich den Arm, die Schlange hat ihn gebissen. Sofort versorgte ich die Wunde, während ich mich zurückformte. Hermine beichtete Harry, dass bei dem Zauber, den sie angewendet hatte, sein Zauberstab irreparabel beschädigte wurde. Enttäuscht sah er seinen zerbrochenen Stab an und ich zog meinen aus der Tasche. „Hier nimm den.", sagte ich und reichte ihm meinen. „Nein Issi, das kann ich nicht annehmen.", gab er von sich, doch ich ließ nicht locker. „Ich hab noch den von Dumbledore.", bemerkte ich und drückte Harry meinen Stab in die Hand. Dankend nickte er mir zu.

Die Nacht schlief ich nicht sehr gut. Ich träumte von Fred, wie er starb und ich hilflos zusehen musste. Mein Herz schmerzte so sehr, dass ich nicht mehr atmen konnte. Dann starben mein Bruder und meine Freunde. Am Ende war ich ganz allein. Nein. Ich wälzte mich herum. Ich war allein, für immer allein. Da schreckte ich aus dem Schlaf hoch und strich mir eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. Es war draußen schon hell. Langsam ging ich durch die Zeltöffnung, um frische Luft zu schnappen. Wo war Harry, er wollte doch Wache halten?

Da stapfte er in nassen Sachen durch den Schnee. „Hermine komm schnell!", rief ich und dann kam Ron um die Ecke. Er hielt das Schwert von Gryffindor und den zerstörten Horkrux in der Hand. Jeder Muskel in meinem Körper hüpfte ganz aufgeregt. Ich freute mich total, aber Hermine stürmte wütend auf ihn zu. Ron wich erstaunt zurück und ließ sich von Hermine mit Schnee bewerfen. Anschließend rannte sie ins Zelt und ich zu Ron. Ich war sehr froh ihn zu sehen. „Ron, wie hast du uns nur gefunden?", fragte ich und er erzählte die Geschichte, wie der Deluminator ihm den Weg wies. Ich sah zum Zelt und konnte Hermine sehen, die seinen Worten lauschte. Sofort brachte ich die Jungs ins Zelt und machte einen Tee. Die beiden waren ja durchgefroren.

Nach kurzer Zeit erzählte mir Harry von der silbernen Hirschkuh, die ihm zum Schwert führte und wie Ron meinen Bruder vor dem Ertrinken rettete. Danach hatte Ron das Medaillon zerstört. Die Stimmung was unsere Horkurxjagd anging, wurde besser, aber Hermine war noch immer sauer auf Ron. Als Hermine in einem Buch, das sie bei Bathilda mitgehen ließ, wieder auf das eigenartige Dreieck stieß, entschieden wir uns Lunas Vater einen Besuch abzustatten. Er trug an dem Abend der Hochzeit einen Anhänger, der so aussah, er wird uns bestimmte Antworten liefern können.

So disapperierten wir zum Haus der Lovegoods. Dies sah vom weiten dem Fuchsbau sehr ähnlich. Hermine war sich sicher, dass es ein schwarz-magisches Symbol war, doch das konnte ich mir nicht vorstellen. Als wir endlich an der Tür ankamen, machte uns Xenophilius die Tür auf. Er war dreckig und zerzaust. Nur widerwillig ließ er uns rein, was uns sehr wunderte. Der nervöse Mann machte uns einen Tee, der scheußlich schmeckte. Hermine kam schnell zur Sache. Sie fragte ob das Symbol etwas mit schwarzer Magie zu tun hatte, aber er schien fast belustigt über diese Vermutung zu sein.

Er erklärte uns es seien die Heiligtümer des Todes. Die was? Wie kleinen Kineern erzählte er von dem Märchen der drei Brüder. Ich zog das Buch aus meiner Tasche und las es vor. Die drei Brüder erhielten vom Tod jeweils einen Gegenstand. Den Elderstab, der mächtigste Zauberstab der Welt. Der Stein der Auferstehung, der geliebte Menschen von den Toten zurück holte und zu guter Letzt der Umhang der Unsichtbar macht. Als ich zu Ende gelesen hatte, bestätigte Mr. Lovegood, das diese Gegenstände die Heiligtümer des Todes waren.

Mr. Lovegood nahm sich Stift und Papier und malte uns das Symbol auf. Der Strich war der Elderstab, der Kreis der Stein der Auferstehung und das Dreieck der Tarnumhang. Er sagte wer Eigentümer der drei Gegenstände sei, werde zum Bezwinger des Todes. Bezwinger des Todes, murmelte ich in mir und sah aus dem Fenster. Danach wollte Hermine wissen, ob die Familie Peverell etwas mit den Heiligtümern zu tun hatte. Er bestätigte auch dies, denn diese Brüder seien die ersten Besitzer gewesen. Die Wolken wurden draußen dunkel, obwohl die Sonne kräftig vom Himmel schien. Hier stimmt was nicht. „Wir sollten gehen, jetzt.", bemerkte ich und sah zu meinen Freunden.

Lunas Vater muss mich gehört haben, denn er schrie plötzlich los: „Nein, das geht nicht!" Weinend warf er sich vor die Tür. „Sie haben meine Luna. Wenn ich ihnen Harry Potter gebe, bekomme ich sie zurück.", stammelte er mit zitternder Stimme und schon kamen die Todesser. Sie bombardierten das Haus mit Flüchen. Die Fenster zersprangen und schnell disapperierten wir.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt