Kapitel 44

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Verwirrt sah ich mich um. Der Raum war klein und beengt. Neben mir lagen weitere Personen mit Tüchern über den Körpern. Ich zog das links von mir herunter. Tonks. Daneben Remus. Da fiel mir alles wieder ein. Was passiert war. Ich war bei meinen Eltern. Bei Remus Tonks und all den anderen. Was hatte Snape gesagt? Ich hatte die Wahl, weil Harry der Bezwinger des Todes war oder so ähnlich. Mit brummenden Schädel fuhr ich über meinen Hinterkopf. Die große Wunde musste verheilt sein. Nur das trockene Blut klebte in meinen Haaren. Ich sah an meinem Körper entlang und atmete tief ein. Mein Körper wehrte sich noch gegen meinen Willen. Naja ich war ja auch irgendwie tot gewesen.

Meine Beine folgten mir nicht so wie ich das wollte und mit viel Kraft stand ich auf. Ich stützte mich an einem Pflock ab und blinzelte gegen den Schwindel an. Es dauerte aber ich fing mich. Dann vernahm ich Kampfgeräusche. Ich dachte der Kampf war zu Ende? Was ging hier vor sich? Ich suchte meinen Zauberstab, konnte ihn aber nicht finden. Aber meine Tasche lag in dem Raum. Ich zog Dumbledores Zauberstab hervor und umklammerte ihn. Ich schnaufte tief ein und schleppte mich zu der Tür. Die Geräusche wurden lauter.

Mit schweren Armen öffnete ich diese und sah den Ursprung der Geräuschkulisse. Der Kampf fand in der großen Halle statt und ich entdeckte Neville und Luna. Cho kämpfte mit Parvati. Nur wenige Meter vor mir duellierten sich Molly und Bellatrix. Selbstbewusst nahm ich den Zauberstab hoch und feuerte einen Ganzkörperschockzauber ab. Danach zersprengte ich sie in tausend Fetzten. Mit erhobenem Stab, humpelte ich weiter. Erst als die letzten Reste von Bellatrix auf den Boden fielen, konnte ich alle Weasleys sehen. Molly, Arthur, Percy, Ginny, George und Fred. Ich starrte sie einfach nur an und sie mich.

Niemand rührte sich und da begann Ginny zu lachen. Ich grinste mit ihr und die Familie kam auf mich zugestürmt. Nur Fred blieb wie angewurzelt stehen und ich wurde von jedem umarmt. „Wie kann das nur sein?!, fragten alle im Chor und Mollys Tränen tropften. Doch dann machten sie Platz und ich lief langsam zu Fred. Dieser folgte mir mit seinen Augen. Die Verwirrung war ihm ins Gesicht gemeiselt und als ich vor ihm stand, strich ich über seine Wange. Sofort nahm er meine Hand runter und blinzelte die Tränen weg. „Das ist ein Traum. Oder bin ich auch tot?", fragte er mehr sich und ich grinste. „Nein, du bist nicht tot.", murmelte ich und zog ihn in zu mir. Ich schlang meine Arme um seinen Körper. Er drückte mich so fest an sich, dass ich kaum atmen konnte. Dann sah er mir noch mal in die Augen, bevor er mich küsste. Dieser Kuss spiegelte unsere Liebe wieder. Er war salzig von den Tränen, aber das war so egal. Ich war hier.

Doch schnell mussten wir uns lösen, denn das war nicht der Moment für ein Wiedersehen. Fred zog mich weg. Seine Familie kämpfte bereits weiter und da entdeckte ich Neville, der mit dem Schwert von Gryffindor die Schlange zerschnitt. Hermine und Ron lagen sich in den Armen und dann sahen sie mich. Mit aufgerissenen Augen rannte Hermine auf mich zu und ich zu ihr.

Wir fielen fast durch den ganzen Schwung zu Boden. Ich hatte meine Freundin wieder. „Issi, wie kannst du..?", fragte sie und sah mich mit ihren Tränengefüllten Augen an. Ich schüttelte einfach den Kopf und umarmte sie erneut. Da brach plötzlich ein Tumult bei den Todesser aus. Sie verschwanden alle ganz plötzlich und wir alle wussten was dies bedeutete. Harry hatte Voldemort besiegt. „Ihr habt alle Horkruxe zerstört?", fragte ich die beiden und Ron nickte stumm. Ich umarmte ihn auch stürmisch und jetzt hatten alle Verbliebenen bemerkte, dass ich von den Toten auferstanden bin.

Madame Pomfrey begann die Verletzten zu versorgen. McGonogall kam gerührt auf mich zu und ich blickte in die Runde. Ich war wieder zuhause. Hier bei den Menschen die ich liebte. Da kam Harry durch die Flügeltür gestolpert. Unsere Blicke trafen sich. So schnell wir konnten fielen wir uns in die Arme. Mein Bruder zerdrückte mich fast, aber das war egal. Er fuhr mir über das Haar. Seine Tränen benetzten meine Wange und ich weinte mit ihm. Wir standen eine Weile so da. Wollten einfach nur den anderen spüren.

Wir lösten uns und wir standen im Mittelpunkt. Fred sah mich überglücklich an und er kam auf mich zu. Er hielt einen Ring in der Hand und machte den Antrag nun offiziell. „Heirate mich.", sagte er und ich grinste über meine Ohren hinweg. „Ja, das werde ich." Er steckte mir den schlichten Ring an und nahm mich hoch. Die Menge jubelte und jeder umarmte mich einmal. Als der Trubel etwas nachließ, entführte mich mein Bruder und wir sprachen über alles was passiert war. Ich berichtete von unseren Eltern und wie ich Fred durch meine Liebe gerettet hatte. Er war gerührt als ich ihm von Mum und Dad erzählte. „Du hast mich gerettet Harry. Ohne dich wäre ich nicht hier.", sagte ich und er lächelte. „Nein Issi. Du hast mich gerettet. Du warst immer hinter mir gestanden. Du hast mich immer unterstützt. Ohne dich hätte ich es nicht so weit geschafft. Ich war schuld, dass du gestorben bis. Ich hätte mehr auf dich aufpassen müssen, so wie du auf mich.", sagte er und brach in Tränen aus. Ich zog meinen Bruder in eine Umarmung. „Wir sind Zwillinge Harry. Wir werden immer eine Verbindung haben und immer aufeinander achten. Das war immer so und wird immer so bleiben."

Ich berichtete meiner Familie von den Heiligtümern und dass sie mich retteten. Fred war überglücklich und schlenderte mit mir über das zerstörte Schlossgelände. „Wie wäre es mit Herbst?", fragte er und ich lachte. „Hä was?" Er grinste mich an und küsste mich innig. „Na unsere Hochzeit.", sagte er und ich lächelte noch breiter. „Klingt gut." Wir küssten uns wieder und dieser Moment hätte nie enden dürfen.

19 Jahre später

„Fred, hast du Hollys Zugticket eingepackt?", schrie ich den Treppenaufgang raus. „Ja ich habe Hollys und Mias.", gab er von sich und ich nickte beruhigt. Meine Hand lag auf meinem runden Bauch und ich spürte den Tritt des Kleinen. „Hey kleiner Ben. Sei lieb zu Mommy.", flüsterte ich und atmete tief ein. „Woher weißt du das es diesmal ein Junge wird?", fragte mich mein Mann und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ich spüre es. Und diesmal sind es keine Zwillinge.", gab ich von mir und grinste ihn an. Er küsste mich zärtlich und unsere hübschen Töchter kamen die Treppe herunter. „Wir sind so aufgeregt Mum.", sagte meine Tochter Mia und spielte mit einer roten Haarsträhne. „Ich weiß Liebes. Na kommt Dad holt eure Koffer.", sagte ich und wir fuhren anschließend zum Bahnhof King's Cross.

Dort angekommen trafen wir auf meinen Bruder und meinen Schwager. Diese standen da und warteten bereits. „Wo sind denn Ginny und Hermine.", fragte ich die beiden und sie grinsten. „Die suchen die letzten Sachen zusammen." Fred kam mit den Mädchen hinterher und ich hielt mir den Rücken. „Wann ist es denn soweit?", fragte Harry und musterte meinen Bauch. „Bald hoffe ich." Ich lachte und sah zu meiner perfekten Familie. „Wie geht es Teddy?", fragte Harry und ich lachte mit zuckenden Schultern. „Er kommt nach seinem Vater.", gab ich von mir. Hermine und Ginny kamen dazu, so wie meine Nichten und Neffen. Es war toll so eine große Familie zu haben.

Wir gingen zum Zug und sahen unseren Kinder zu, wie sie einstiegen. Ich war so stolz auf sie. Unsere beiden Mädchen kamen in die erste Klasse. Fred nahm mich in den Arm und gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Du fehlst in der Arbeit.", stellte Hermine fest als wir zurückschlenderten. „Ach ja, wir arbeiten doch gar nicht zusammen.", sagte ich und sie lachte. „Ja, aber deine witzigen Gespräche in der Mittagspause fehlen mir.", kicherte sie und Harry klinkte sich ein. „Also wir haben kein Problem, dass du nicht da bist." Verspielt haute ich ihm in die Seite. Harry und Ron waren Auroren und ich war die Leiterin ihrer Abteilung. Ja das fühlte sich gut an, ihr Chef zu sein.

Wir fünf schlenderten aus dem Bahnhof und unsere Wege trennten sich. Zumindest in diesem Moment.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt