Kapitel 42

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Sofort apperierten wir nach Hogsmeade und damit lösten wir augenblicklich den Alarmschrei aus. Harry packte mich am Handgelenk und zog mich dicht gefolgt von Hermine und Ron in eine Seitenstraße. Wir versteckten uns unter Tischen und schon strömten Todesser und Dementoren durch die Straßen. Verdammt, damit hätten wir rechnen müssen. Plötzlich ertönte das Geräusch erneut und wir schlichen weiter. Da öffnete sich eine Tür. Wir schlüpften hindurch und im Schatten sah die Person aus wie Dumbledore. Kurz hielt ich den Atem an und als wir in einen beleuchteten Raum kamen, sah ich den Mann. Er sah Dumbledore sehr ähnlich. „Sie sind Aberforth, Dumbledores Bruder.", stellte Harry fest und er nickte bestätigend und sah aus den Fenstern. Eilig verschloss er alle. Harry entdeckte einen Zwei-Seitigen-Spiegel. Mein Bruder hatte eine Scherbe davon und ihm war klar, dass er uns geholfen hatte. „Haben sie Dobby geschickt?", fragte ich ihn neugierig. „Wo ist Dobby?", fragte er und musterte uns. Eigenartiger Typ. Da bemerkte ich das Portrait an der Wand. Es war eine junge Frau. Sie sah sehr hübsch aus. War das Ariana? Die Schwester von Dumbledore? Harry setzte unseren Retter über unsere Aufgabe ins Bild. Dieser war nicht sehr begeistert von unserem Vorhaben, aber als wir ihm klar machten, wie dringend wir ins Schloss mussten, schickte er die Frau im Bild weg.

Kurze Zeit später kam sie zurück und hatte jemanden bei sich. Vorsichtig hob ich den Zauberstab und richtete ihn auf das Bild, das nun zur Seite schwang. Da kullerten mir fast die Augen aus dem Kopf. Neville! Freudig sprang ich ihm in die Arme. „Neville was zur Hölle?", sagte ich und sah ihn mir genau an. Er sah übel zugerichtet aus. Blaue Flecken waren in seinem Gesicht. Auch die anderen begrüßten ihn freudig und so führte er uns in den geheimen Tunnel. Er setzte uns über die Neuigkeiten ins Bild. Die Carrow Geschwister waren Lehrer für dunkle Künste und Muggelkunde, die wohl auf Bestrafung standen. Alle anderen Geheimwege wären zugeschüttet worden und nur noch dieser existierte.

Als wir auf der anderen Seite rauskamen, waren wir im Raum der Wünsche. Schon standen die übrigen Schüler stürmisch auf, als wir aus dem Tunnel kletterten. Ich erkannte Seamus, Lavender und viele andere. Sie riefen Harrys Namen und klatschten begeistert. Wir gingen etwas weiter in den Raum und einige Mitglieder der DA waren da. Dann stupste mich Hermine plötzlich an und ich drehte mich um. Ich konnte nicht fassen was ich da sah. Fred, George, Ginny, Dean, Lee, Luna und Cho kletterten aus dem Geheimgang. Mein Herz machte einen Satz. Freds Augen trafen meine und er kam auf mich zu gerannt. Ich rannte so schnell ich konnte. Ich landete in seinen Armen und drückte ihn so fest an mich als würde er mich vor dem Ertrinken retten.
Sein Geruch erfüllte mich und seine Haare kitzelten mich im Gesicht. Überstürzt verteilte ich Küssen auf seiner Wange und seinem Hals. Endlich war ich wieder bei ihm. Er setzte mich ab und küsste mich wie noch nie zuvor. So viel Emotionen durchfluteten meinen Körper und ich hätte schreien können vor Glück. Er lehnte seine Stirn gegen meine und ich spürte seinen Atem. „Hey.", sagte er leise und ich lachte. Seit langem war ich wieder glücklich. Wir waren wieder vereint. „Wir wollen nicht stören, aber wir müssen den Horkrux finden.", durchbrach Ron diesen Moment und stupste uns an. Er hatte Recht.

Harry teilte seine Informationen mit allen anderen. Wir mussten einen Gegenstand finden, der gut zu verstecken war und etwas mit Ravenclaw zu tun hatte. Seamus zog eine Augenbraue hoch und fragte was es ist. Doch Harry wusste es nicht. Okay wir hatten gar keinen Anhaltspunkt. „Wir müssen diese Todesser los werden.", sagte Neville und sah uns erwartungsvoll an. „Na dann rufen wir mal die DA und den Orden.", sagte ich und schaute in die Runde. Da kam auch schon ein Mitschüler in den Raum gerannt und teilte mit, dass wir in Hogsmeade gesehen wurden. Alle Schüler wurden aufgefordert in die große Halle zu kommen.

Das war die Gelegenheit. Harry zog sich einen Umhang über und reihte sich mit ein. Wir warteten bis alle Mitglieder da waren und folgten ihm. Nervös warteten wir auf das Zeichen und als wir hinter der Tür in der großen Halle, die verwunderten Laute hörten, schwang die Flügeltür auf und wir liefen hinein. Wir standen hinter Harry. Ich blickte in Snapes Augen. Dieser Mann. Dieser Verräter. Fred griff nach meiner Hand und drückte sie fest. Harry stellte Snape bloß und als er seinen Zauberstab hob, schubste ihn McGonogall zur Seite. Diese griff Snape ohne Vorwarnung an und das hatte ich bei meiner Lehrerin nie gesehen. Ich sah zu Remus der mir zu lächelte und als Snape floh und die Carrows ausgeschalten wurden, jubelten alle.

Plötzlich umfing mich ein eigenartiges Gefühl. Wieder so ein Schatten der in mir hervorkroch und als ein Mädchen anfing zu schreien, durchfuhr mich ein Schrecken wie nie zuvor. Da hörte ich sie in meinem Kopf. Voldemorts Stimme. Er sprach zu uns allen und ich schloss die Augen. Fred zog mich an seine Brust und ich lauschte den Worten. Er bot uns eine Verhandlung an. Harry ausliefern oder sterben. Eine Stunde hatten wir Zeit. Sofort brach Gemurmel aus und als Pansy Parkinso, darauf eingehen wollte, wurden die Slytherins in die Kerker gebracht.

Schon kamen Kingsley, Remus und Arthur. Jetzt mussten wir eine Strategie entwickeln. McGonogall stellte die Hogwartsschüler vor die Wahl. Gehen oder kämpfen. Viele blieben aber auch einige gingen. Das nahm ihnen keiner übel. Fred ließ meine Hand nicht mehr los und Harry kam zu mir gerannt. „Hermine und Ron werden Basiliskenzähne holen. Ich geh in den Ravenclawturm. Issi, hilf du dem Orden alles zu sichern. Du bist mit die beste Hexe die ich kenne!", sagte er mir und ich drückte ihn fest an mich. „Pass auf dich auf Brüderchen." Ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Irgendwie hatte ich ein ganz mieses Gefühl.

Fred zog mich mit sich. „Ich werde dich nie wieder los lassen!", schrie er durch den Tumult und wir folgten Remus und Kingsley nach oben. Da entdeckte ich Tonks. Was macht sie denn hier? Sofort rannte ich zu ihr und fiel ihr in die Arme. „Was zur Hölle machst du hier? Du müsstest bei eurem Sohn sein!", fuhr ich sie an sie sah mit feuchten Augen zu Remus. „Teddy ist bei meiner Mutter in Sicherheit. Ich kann Remus nicht im Stich lassen." In ihren Worten lag so viel Liebe, wie ich es selten gehört habe. Da kam Kingsley auf mich zu. „Isabell, kannst du mit Neville und Ginny gehen? Sie brauchen deine Hilfe.", sagte Kingsley. Ich sah zu Fred, der die Zähne aufeinander biss. „Wenn ich sie nicht wiederbekomme.", fluchte er und nahm meinen Kopf in seine Hand. Er küsste mich und ich sah in seine Augen. „Hau sie weg.", forderte er mich auf und ich grinste. „Ihr auch.", meinte ich und sah die Zwillinge an. „George, pass auf ihn auf!", rief ich und ließ mich von Ginny mitziehen.

Wir rannten zur Brücke. Diese legten wir mit Fallen aus und Neville würde den Köder spielen. Ich beobachtete den Schutzschild, der sich über das Gelände legte. Hoffen wir mal das der eine Weile hält. Ich blickte immer wieder zum Schloss. Bitte Herr Gott oder wer auch immer, beschütze meinen Fred. Pünktlich kamen die Todesser und als die ersten Greifer gegen den Schutzschild rannten, wurden sie zu Asche. Mein Herz pochte so stark wie noch nie zuvor und ich umklammerte meinen Zauberstab mit so einer Kraft, dass es schon weh tat. Als die ersten Zauber und Flüche abgefeuert wurden, hielt der Schild stand. Wie Feuerwerk prallten sie dagegen und sofort floss noch mehr Adrenalin durch meine Adern, was eigentlich nicht mehr möglich war.

Es dauerte nicht lange und ein mächtiger magischer Strahl zerstörte den Schild. Dieser bröckelt hinunter und die Fetzten landeten vor uns. Nun soll es also beginnen. Neville rannte schon los und als er den Zauber entfachte explodierte die Brücke. Neville schaffte es knapp und wir zogen ihn hoch. Er blutete, doch er war ganz aufgeregt. „Na dann mal los!", rief ich und wir eilten ins Schloss. So schnell meine Füße mich tragen konnten rannte ich die Stufen hinauf zu Fred. Als ich ankam, schockte er einen Todesser und ich sprang in seine Richtung. Er sah mich und lächelte, doch schon erschien eine schwarze Gestalt. „Deprimo!", schrie ich und der Todesser flog durch das Loch im Boden. Fred kam auf mich zu und küsste mich hektisch was sich so verzweifelt anfühlte, als wäre es eine Art Abschied. Doch die Zeit hatten wir nicht und kämpften weiter. Ich lenkte einen Gefrierzauber ab und traf damit einen anderen Todesser. Warum waren das so viele. „Petrificus Totalus!", rief ich und traf den Todesser. Fred zog mich plötzlich um eine Ecke und ein grüner Lichtblitz glitt an uns vorbei. George und Percy kämpften am anderen Ende des Flurs und Fred sah mich genau an, so als wäre es das letzte mal.

„Wenn wir das hier überleben heiratest du mich.", sagte er so laut, dass ich es hören konnte. Was hat er da gesagt? Es dauerte einen kurzen Moment, bis mir die Bedeutung bewusst wurde. Ich lächelte und zog ihn an meine Lippen. „Okay, abgemacht.", meinte ich und er grinste breit. Ein letzter Kuss und es ging weiter. War das jetzt wirklich ein Antrag gewesen? Nervös sah ich um die Ecke, ein Todesser kam angeflogen und ich schockte ihn. Von einem anderen lenkte ich den Zauber ab und er prallte gegen die Steinwand. Mein Herz pochte so stark, ich konnte es in meinem ganzen Körper spüren. Doch da kam ein anderes Gefühl. Gleich würde etwas schreckliches passieren. Ich sah zu Fred, der lachte, weil Percy einen Witz gemacht hatte. Oh nein!

Ich rannte los und es geschah wie in Zeitlupe. Ein Todesser erschien und schrie: „Confringo!" Ich schmiss mich im richtigen Moment vor Fred, gerade als die Explosion kam. Ich spürte Hitze und Feuer, was meinen Körper erreichte. Schnell wurde ich durch die Luft geschleudert und knallte gegen die Steinwand. Nur kurz spürte ich einen starken Schmerz in meinem Kopf und dann wurde alles dunkel.

Zauberhafte Welt- Eine Familie (Fred Weasley FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt