𝒟𝓊 𝓈𝒾ℯ𝒽𝓈𝓉 𝓃𝓊𝓇 𝒹𝒶𝓈 𝓋ℴ𝓃 𝓂𝒾𝓇,

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                    𝓌𝒶𝓈 𝒾𝒸𝒽 𝒹𝒾𝒸𝒽 𝓈ℯ𝒽ℯ𝓃 𝓁𝒶𝓈𝓈ℯ
Jungkook Pov.

Samstag.

Der Tag, der Tage ist gekommen. Es ist 7 Uhr, ich stehe vor meinem Kleiderschrank in Anzughose und weißem Hemd, von dem ich gerade den obersten Knopf schließe. In meinen Haare befindet sich noch kein Haargel, weshalb sie noch leicht feucht vom duschen, über meiner Stirn hängen.

Meinen Schlips und mein Jacket lasse ich aber noch auf meinem Bett liegen, denn jetzt gehe ich erstmal was frühstücken. Überpünktlich wie immer, sitzt auch mein Vater bereist wie geschniegelt und gestriegelt am Tisch. Die Zeitung vor seinen Oberkörper haltend und mit der Lesebrille auf der Nase, liest er die neusten Nachrichten.

Wenn es nach mir gehen würde, würde ich jetzt noch im Bett liegen und mindestens noch eine Stunde schlafen, da mein Vater aber Angst hat keine guten Plätze mehr abzukriegen, wenn wir pünktlich zur Kirche gehen, sind wir schon immer eine halbe Stunde, mit muss, früher da.

Mit meinen Cornflakes, setze ich mich zu ihm an den Tisch und scrolle auf meinem Handy durch Instagram. Plötzlich bekomme ich aber eine Benachrichtigung von Whatsapp. Es ist Jimin, er wünscht mir einen schönen Tag und viel Spaß mit meiner Familie, dahinter hat er so einen Smiley:🤣 gesetzt.

Ich antworte einfach nur damit:🖕und lege das Handy zur Seite. Seine Schadenfreude kann er ruhig für sich behalten, dennoch freut es mich aber, dass ihn der Tod seiner Mutter nicht all zu sehr mitgenommen hat, wie erwartet. Als sie noch gelebt hat, ging es ihm eindeutig schlechter.

Da die Zeit morgens immer doppelt so schnell verfliegt, wie am Rest des Tages, schaufel ich schnell noch den letzten Rest in mich hinein und laufe wieder nach oben. Diesmal aber ins Bad. So viel Mühe will ich mir mit meinen Haaren eigentlich nicht geben. Wenn meine Tanten und Omas und Opas mir wieder durch die Haare wuscheln, ist eh alles für die Katz.

Nachdem ich sie also nur etwas in Form gebracht habe, binde ich mir noch mithilfe eines kurzen Youtube Tutorials die Krawatte um den Hals und ziehe mein Jacket an. Ich muss schon sagen ansich sehe ich in Anzug echt nicht schlecht aus, wenn er nur nicht immer so warm wäre.

Um 9 Uhr beginnt die kirchliche Trauung und wie vorhergesagt stehen mein Vater und ich schon halb 9 vor der Kirche und führen einen kleinen Plausch mit den alten Omas, die morgens schon die Gräber gießen gehen. Naja eher ist es mein Vater, der sich mit ihnen unterhält. Ich stehe teilnahmslos daneben und schaue mich hier ein bisschen um. Überall stehen Blumen, alles ist geschmückt und ein kurzer Blick in die Kirche verrät mir, dass es wohl nicht wenig Leute werden würden.

Ist eigentlich auch kein Wunder, denn deren Familien sind beides Unternehmerfamilien, heute kommen also viele reiche Leute, die alle denken, dass sie was zu sagen hätten. Umso näher das ganze Ereigniss rückt, desto weniger Lust bekomme ich. Doch mein Anstand zwingt mir ein Lächeln aufs Gesicht, als langsam die anderen Gäste eintrudeln und jeder mir die Hand geben muss und ein kleines Gespräch mit mir aufbauen will.

Schließlich ist es eine kleine Masse, die sich vor der Kirche angesammelt hat und nachdem der Pfarrer hinein geht, folgen auch wir. Zur Beruhigung meines Vaters haben wir einen Platz in der dritten Reihe, von der alles überblicken kann. Während er sich noch freundlich mit unseren Sitznachbarn hinter uns unterhält, bete ich schon mal, dass dieser Tag schnell vorbei geht.

Nach ewiger Warterei schreitet dann auch endlich mal die Braut in die Kirche und alle erheben sich von ihren Plätzen. Anscheinend gehen diese Leute hier nur selten in die Kirche, denn plötzlich fangen welche an zu klatschen und alle anderen machen mit.

Gleich nach dem Gottesdienst und nachdem zehntausend Bilder geschossen wurden sind, steigen alle in ihre Autos und fahren nun zum Saal, in dem die Feier stattfinden wird. Da wir natürlich übernett sind, nehmen wir auch noch meine Cousine Miga und ihre Mutter in unserem Auto mit. Da ich genau weiß, dass ich sonst dafür Ärger bekommen würde, wenn ich mich jetzt einfach nach vorn auf den Beifahrersitz setzen würde, nehme ich auf mit Miga auf der Rückbank platz, während sich unsere Eltern unterhalten.

Meine Cousine ist zwar auch 18 Jahre alt, aber fünf Monate jünger als ich.

"Und Miga, ich hab gehört, dass du jetzt einen Freund hast?", spricht mein Vater sie nun an, ein leichtes Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht.

"Ja, vielleicht kommt er sogar nachher kurz zu Feier."

"Schön, naja Jungkook hat ja noch keine Freundin, ich bin gespannt, wann er mal das erste Mädchen mit nach Hause bringt", gibt er nun von sich und wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich ihn jetzt wahrscheinlich erschlagen. Warum müssen Eltern so sein? Was geht es meine Tante und Cousine an, ob ich schon eine Freundin habe?

Genervt seufze ich und lasse meinen Kopf nach hinten fallen. Während meine Cousine mich entweder übertrieben anlächelt oder sogar leicht auslacht, ergreift nun meine Tante das Wort.

"Ach, ich glaube das dauert auch nicht mehr all zu lang. Jungkook ist doch so ein netter und lieber Junge, die Mädchen stehen bestimmt schon bei ihm Schlange."

Ich muss kurz auflachen. An manchen Tagen, wenn der Club voll ist, stehen sie wirklich Schlange. Aber was mich noch mehr amüsiert, sind die Bezeichnungen, wie 'nett' und 'lieb', denn das habe ich schon vor langer Zeit abgelegt. Umso besser aber, dass sie mich noch so sehen, das heißt zumindest, dass ich mich gut verstellen kann.

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