ℐ𝒻 𝓎ℴ𝓊 𝓀𝓃ℯ𝓌 𝓌𝒽𝒶𝓉 ℐ𝓀𝓃ℴ𝓌

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Jungkook Pov.

Das Zirpen der Grillen, vereinzelte zwitschernde Vögel und das zufriedene tiefe Seufzen von Taehyung, erfüllen den Moment mit Geräuschen.

Noch immer ist er an meinem Oberkörper zu schaffen.
Vereinzelt entfernt er sich von meinem Piercing und verwöhnt mit seinem Mund und seiner Zunge meine andere Brustwarze. Doch nie kann er sich lange dazu überwinden von der anderen fernzubleiben. Immer wieder kehrt er zum Piercing zurück und umspielt dieses.
Erschöpft von dem wohl auslaugensten Akt meines Lebens, schließe ich die Augen und spüre nur seine Berührungen. Seine Berührungen genießend atme ich tief ein und aus, sodass sich mein Brustkorb langsam hebt und senkt.

Verlangend streichen seine Hände über meinen Körper. Wie ein Raubtier, was noch das letzte bisschen, aus seiner Beute holen will. Ich frage mich wirklich, woher der Junge so viel Energie hat.
Die Erschöpfung weicht nach kurzer Zeit, der neu aufkeimenden Lust.
Doch bevor ich mich ihm völlig ein zweites Mal hingeben kann, lässt ein unüberhörbares Geräusch, das Blut in meinen Adern gefrieren.

Sofort reiße ich die Augen auf, als ich das vertraute Motorengeräusch vom Auto meines Vaters wahrnehme.
Ohne groß nachzudenken, stemme ich meine Hände an Taehyungs Brust und drücke ihn unsanft von mir.
Bevor er reagieren kann, schlüpfe ich unter ihm hindurch und sprinnte so schnell es geht zum Pool.

Augenblicklich zieht sich ein zerreißender Schmerz durch mein Gesäß, jedoch steckt so viel Adrenalin in mir, dass ich nicht mal in Versuchung gerate zu humpeln.
Eilig schalte ich den Pool aus und sammel dann unsere Klamotten auf.

In dem Moment höre ich, wie die Autotür zuklappt und mein Vater das Fahrzeug abschließt.
Taehyung sitzt noch immer auf der Sonnencouch. Perplex sieht er auf meinen nackten Körper, während ich ihm förmlich seine Sachen an den Kopf schmeiße.

"Zieh dich an!", schreiflüstere ich, wobei ich mir selbst mein Shirt über den Kopf ziehe. Im Hintergrund vernehme ich das Aufschließen der Haustür.
Gott sei Dank hört er dieses eine Mal auf mich und schmeißt sich jetzt genauso schnell in die Klamotten, wie ich.
Gerade als er seinen Gürtel schließt, erscheint mein Vater auf der Terasse.

Mit einer gerunzelten Stirn mustert er uns beide.
"Hallo mein Sohn. Hast du noch Besuch?", spricht er das Offensichtliche an.
Taehyung steht schräg hinter mir und hebt seine Hand zur Begrüßung.

"Hallo, Herr Kim", begrüßt er meinen Vater und verbeugt sich leicht.
Bevor er aber weiterreden kann, ergreife ich das Wort.

"Ja, aber Taehyung will gerade los. Ich hab ihm nur den Pool gezeigt. Er wollte unbedingt sehen, wie die verschiedenen Farben aussehen", erkläre ich meinem Vater. Beim Part mit den Farben, stößt Taehyung ein verächtliches Schnauben aus.
Ich gehe auf diese Bemerkung nicht weiter ein, sondern setze einen engelsgleichen Blick auf, in der Hoffnung, mein Vater würde den Köder schlucken.
Doch sein Blick verfinstert sich nur noch mehr.

"Lüg mich nicht an, Jeon Jungkook!"
Mit so viel Nachdruck in der Stimme, läuft mir ein Schauer über den Rücken.
Jeon....
Den Nachnamen hab ich von meiner Mutter bekommen. Meine Eltern waren nie verheiratet.

Panisch sehe ich kurz zu Taehyung, welcher nur genauso überfordert, wie ich aus der Wäsche schaut.
"Warum ist hier denn alles nass, wenn ihr nur gucken wolltet?
Deine Haare sind feucht und deine Lippen haben schon eine bläuliche Färbung angenommen."
Mit einer hochgezogenen Augenbraue, verschränkt er die Arme vor seiner Brust.

"Gut, wir waren im Pool. Tut mir leid." Gebe ich so mitgenommen, wie nur möglich von mir. Damit er ja nicht darauf kommt, dass da noch so viel mehr ist.
"Aber wir haben die Präsentation jetzt endlich fertig. Das war also sozusagen eine kleine Belohnung", füge ich noch schnell hinzu.

Für einen Moment herrscht Totenstille. Jedoch scheint sich mein Vater etwas zu entspannen.

"Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe", meldet sich mein Hintermann plötzlich zu Wort und schleicht sich an mir vor bei Richtung Haus.
Mit einem missbilligen Blick mustert mein Vater noch einmal den Schwarzhaarigen, ehe er im Haus verschwindet und kurze Zeit später die Haustür ins Schloss fällt.

"Muss ich dir ehrlich erzählen, was ich davon halte, wenn fremde Menschen einfach in unserem Pool sind?", mauelt mich der Oberarzt gleich weiter an.

Wenn du wüsstest, wo er noch überall drin war, würdest du noch viel mehr ausrasten...
Füge ich in Gedanken hinzu.
Mein Vater würde es nie offen zugeben, aber in Wirklichkeit hält er nicht viel davon, wenn gleichgeschlechtliche Menschen eine Beziehung führen, oder geschweigeden miteinander schlafen.
Oft genug, gibt er seinen Wunsch nach einer Schwiegertochter Preis, wenn wir mal wieder auf irgendeiner nervigen Feier sind und ich dummerweise das Gesprächsthema werde.

Für ihn als Arzt stehen die biologischen Vorgänge an erster Stelle. Alles was mit der Psyche und mit dem Menschen ansich zu tun hat, interessiert ihn nicht wirklich.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir so ein verdorbenes Verhältnis zueinander hegen.

"Es kommt nicht nochmal vor, versprochen", damit verbeuge ich mich auch nochmal als Entschuldigung und laufe dann, so gut es ohne Humpeln möglich ist, ins Haus hoch in mein Zimmer.
So ist zumindest der Plan.
Doch als ich auf der Höhe meines Vaters bin, stößt er ein gereiztes Seufzen aus.

"Habt ihr wenigstens ein Kondom verwendet?", ertönt plötzlich die Frage, welche alles in mir erfrieren lässt.
So schlecht geschauspielert, wie es nur geht sehe ich ihn an.
"Beim Baden?!"

"Jungkook, willst du mir wirklich weiß machen, dass dein halber Hals mit Knutschflecken übersäht ist, nur weil ihr 'baden' wart? Außerdem ist dein T-shirt falsch herum."
Automatisch fasse ich mit meiner Hand an den Hals, an der ich die Blutergüsse vermute.

Großartig Jungkook. Jetzt bringt es aufjedenfall etwas, die Beweise zu verstecken, nachdem der Detektiv sie schon lange gesehen hat.

Ein unkontrolliertes Schamgefühl steigt in mir auf. Dem prüfenden Blick meines Vaters kann ich nicht länger standhalten, weshalb ich beschämt auf die feuchten Holzdielen, unter meinen Füßen schaue.

"Geh einfach in dein Zimmer", fertig mit den Nerven, nimmt er seine Brille ab und reibt genervt sein Nasenbein mit zwei Fingern.

Nichts lieber, als das.
Mit einem Nicken, nehme ich seine Aufforderung zur Kenntnis und schleiche mich nun endlich in mein sicheres Reich.
Doch lange kann ich dort nicht verweilen, denn ich erinnere mich daran, dass vielleicht noch etwas von meiner Körperflüssigkeit an meinem Bauch sein könnte.

Wenige Sekunden später stehe ich unter den Dusche und lasse den gesamten Abend Revue passieren.
Das heiße Wasser perlt über meinen Körper und das gesamte Bad schwebt in einer dicken Dampfwolke. Hitze steigt in mir auf, wenn ich an Taehyung und an seine Berührungen denke. Jedoch wird mir immer wieder unangenehm kalt, wenn ich an die Frage meines Vaters zurück denke.

Sicher bin ich mir nicht, aber ich meine, dass ein kleiner Schwall an Enttäuschungen in seiner Stimme lag.
Ist er vielleicht enttäuscht, dass ich mit einem Jungen geschlafen habe?
Oder ist er enttäuscht, weil ich ihm nichts davon erzählen wollte, was durchaus verständlich ist, wenn man mich fragt.
Bei so einer schlechten Beziehung zwischen uns, braucht er sich eigentlich nicht wundern.

Was denkt ihr über Jins Reaktion?

(Also ich feier sie irgendwie🤣)

Hat sich eigentlich irgendwer diese Playlist angehört?😅











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