Jungkook Pov.
Von wegen.
Nicht mal im Traum denke ich daran, mein Bett zu verlassen, nach unten zu gehen und die Dinge mit meinem Vater zu klären.
Dummerweise hat er heute sogar frei, weshalb ich das nicht als Ausrede benutzen kann.Ich müsste einfach nur in sein Büro gehen und den Mund aufmachen. Aber was soll ich denn sagen?
Jetzt, wo Jimin nicht bei mir ist, ist irgendwie mein ganzer Mut verschwunden.
Heute tut mein Rücken erst richtig weh, weshalb ich mich bereits auf meinen Bauch gelegt habe. Das hilft aber nur so mittelmäßig.
Einen Grund zum Aufstehen habe ich aber auch nicht wirklich. Weder für meinen Vater, noch für Taehyung.
So kommt es also, dass ich mich am Sonntag nur dafür bewegen, um mir etwas zu essen zu holen oder auf Toilette zu gehen.Als ich am Abend im Bett liege, denke ich an die bevorstehende Zeit. Morgen ist erstmal wieder Schule. Zum Glück ist bereits Zensurenschluss, weshalb ich in den Fächern nicht mehr all zu sehr mitmachen muss.
Im Vergleich zu meinem sonstigen Leben ist an diesem Wochenende wirklich viel passiert.
So viel ist sonst nicht mal in einer Woche bei mir los.
Ich habe gerade meine Nachttischlampe ausgeschaltet, als mein Handy vibriert. Sofort setze ich mich auf und nehme es hastig in die Hand.
Ich will es möglicherweise nicht ganz zugeben, aber mit jedem Ton, welchen mein Handy von sich gibt, hoffe ich, dass Taehyung mir geschrieben hat.
Auch wenn er mir nur einfach so eine gute Nacht wünschen würde, wäre es die schönste Nachricht, die ich je bekommen hätte.Doch es ist nicht Taehyung, sondern Hoseok.
Hoseok:
Denkst du dran, dass
du ab heut Abend
wieder Dienst hast?Ich bin kurz davor mit einem Nein zu antworten, jedoch sagt irgendetwas in mir, dass ich heute arbeiten gehen sollte.
Deshalb antworte ich:Ich:
Ja klar.Und schalte die große Lampe an der Decke an, die mein Zimmer sofort mit viel zu hellem Licht flutet.
Ich habe sowieso den ganzen Tag gepennt, dann kann ich auch jetzt ein bisschen arbeiten gehen.
Mit zusammengebissenen Zähnen quäle ich mich aus dem Bett ins Badezimmer an den Medikamenten Schrank, um eine Schmerztablette zu nehmen.
Nachdem ich dieses viel zu große Teil herunter geschluckt habe, gehe ich duschen und ziehe mir kurz darauf ein paar bessere Sachen an.
Bis eben habe ich nämlich noch in einem zerknitterten Shirt und einer Boxershorts gesteckt.Mit meiner Tasche über der Schulter mache ich mich 21 Uhr auf den Weg zum Club.
Ich bin schon sehr gespannt, was sich dort alles verändert hat.
Jimin hat mir immer erzählt, dass manches jetzt so viel besser ausgestattet und größer ist.
Eine halbe Stunde später betrete ich den Laden. Sofort kommt mir die typische Musik in die Ohren. Wie bereits gewohnt, komme ich direkt in die Lounge, welche jetzt viel größer und pompöser als vorher aussieht.
Soweit ich das zumindest durch dieses penetrante rote Licht erkennen kann.Auch wenn ich es nicht will, muss ich an Tae denken. Er hat das alles so nicht gesehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie Die Welt durch seine Augen aussieht.
Ich schüttle schnell mit dem Kopf, um meine Gedanken an ihn zu vertreiben, nicht das ich gleich wieder hier sitze und heule.
Davon wird es schließlich auch nicht besser.
Aber erträglicher.....Dort wo vorher der alte, rote Vorhang hing, befindet sich nun eine Wand mit einer schwarzen Tür.
Da ich noch niemanden hier im Laden erblicken kann, beschließe ich einfach mal durch diese zu gehen.
Wie erwartet stehe ich im Raum für die Mitarbeiter.
Nur das, sich hier einiges geändert hat.
Aus dem vorher so maroden Zimmer ist ein richtiger Ruhepol geworden. Die Musik vom vorn, hört man hier hinten kaum.
Das Licht ist angenehm dunkel und trotzdem hell genug, um alles zu erkennen.Die alten Schränke gibt es auch nicht mehr. Stattdessen stehen hier jetzt ein paar Neue, welche einen edlen Anschein erwecken. Und es sind auch nicht mehr nur sechs. Insgesamt zehn Schränke sind einmal ringsherum an der Wand entlang gestellt.
Selbst die Kammer mit den ganzen Utensilien wurde überarbeitet.
Alles wurde in extra Kisten sortiert und unsere Auswahl wurde um einiges erweitert.
Ehrlich gesagt, haben mir die ganzen Schnallen und Spielzeuge damals ganz schön Angst eingejagt, doch mittlerweile könnte ich sowas ohne jeglichen Scharm vor der Klasse erklären. Das wär mir sowas von egal.Plötzlich wird die Tür geöffnet und Hoseok kommt herein.
"Hey, ich hab dich gar nicht kommen hören", begrüßt er mich und kommt auf mich zu.
Auf seinen Lippen trägt er dieses typische Lächeln, wovon Jimin mir schon tausendmal vorgeschwärmt hat.
Die roten Haare sitzen wie immer perfekt und seine Kleidung liegt auch, wie angegossen an seinem Körper."Du warst wahrscheinlich im Büro oder so", mutmaße ich.
"Gefällt dir der Club? Ich finde er ist echt bombastisch geworden!", lobt er sein Werk und schaut sich zufrieden im Raum um.
Zustimmend nicke ich.
"Ja, er sieht wirklich extrem schön aus. Aber warum stehen hier so viele Schränke. Willst du die Mitarbeiter Zahl erhöhen?"Jetzt ist er derjenige, der nickt.
"Ja, ich rechne in einiger Zeit mit einem größeren Andrang und während jetzt hier gebaut wurde, hab ich unser Team auf 8 Leute hochschrauben können. Und drei weitere Bewerber habe ich auch noch. Also ich werde wohl aufjedenfall diese zehn Schränke brauchen."Zufrieden stemmt er seine Hände in die Hüfte und richtet seinen Blick wieder auf mich.
"Deine Schranknummer ist nach wie vor die 6. Hier ist dein neuer Schüssel. Den alten kannst du einfach wegschmeißen", damit überreicht er mir einen kleinen Zettel mit einem Code."Präg dir den gut ein, oder verstau ihn an einem sicheren Ort. Notfalls kannst du ihn auch mir wiedergeben, wenn du weißt, dass du den verbusseln wirst."
Lächelnd nicke ich kurz, ehe er sich von mir verabschiedet und wieder nach vorn geht.Den Code gebe ich in eine kleine Tastatur am Schrank ein und mit einem kurzen Piepen wird mir verdeutlicht, dass dieser jetzt geöffnet ist.
Während ich mich umziehe, trudeln immer mehr Mitarbeiter ein. Unter anderem auch Jackson, mit dem ich mich erstmal ausgiebig unterhalte, ehe wir, unsere erste Schicht nach dem Umbau antreten.
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False Confidence
أدب الهواة||𝚅𝚔𝚘𝚘𝚔|| Jungkook ist am Boden zerstört. Die verfremdete Beziehung zu seinem Vater, der Tod seines einzigen Freundes und vor allem er selbst, machen ihm das Leben schwer. Als einzige Jungfrau des gesamten Jahrgangs, macht er sich selbst umheim...