Jungkook Pov.
Samstagabend schlendere ich mit meiner Sporttasche über der Schulter durch die beleuchteten Gassen der Stadt.
Viele Geschäfte sind gerade dabei ihre Waren reinzuräumen und allmählich den Laden zu schließen. Nur noch wenige Leute sind unterwegs. Die meisten sind wohl alle zu Hause bei ihren Familien oder noch auf der Arbeit, so wie mein Dad.Ich komme gerade vom Tanztraining aus der Tanzschule Jong Ril. In der ich mal wieder allein trainieren war. Mit der Zeit verliere ich die Lust daran, allein zu tanzen, denn wozu tue ich es überhaupt? Ich zeige es eh niemanden und zudem raubt es mir nur Zeit. Zeit, die ich ins Lernen investieren könnte.
Aber gleichzeitig ist es auch wenigstens eine kleine Art von Ausgleich und Abwechslung in meinem Leben als Streber und reicher Sohn.Doch heute tat es gut, sich nach fünf Stunden Mathe etwas auszupowern. Der Nachhilfeunterricht mit Namjoon war zwar erträglich, jedoch nicht erfüllend. Bereichernd schon gar nicht. Er kann es zwar gut rüberbringen, aber Spaß hat niemand dabei.
Gedankenverloren und nicht auf meine Umgebung achtend, laufe ich immer weiter die Straßen entlang. Erst durch auffälliges rotes Licht, werde ich auf das neben mir stehende Haus aufmerksam.
"Golden People...", lese ich leise die Schrift für mich vor, welche als Name über dem Eingang weiß leuchtet.
'Golden People' kenne ich als Stripclub aus den Erzählungen meiner Mitschüler. Natürlich nicht, weil sie selbst dort hingegen, sondern es mal wieder Gerüchte gab.
So, haben sie mir es zumindest erzählt. Ich bleibe stehen und sehe mich kurz um und nehme nur beiläufig all die Menschen wahr, die an den Eingängen stehen und vermutlich Kunden anlocken sollen, denn sie tragen knappe Kleidung.Unsicher sehe ich den Weg zurück. Hier hinten in der Ecke bin ich noch nie gewesen und weiß daher auch nicht wie weit ich wieder zurück gehen muss.
Genervt von meiner Blödheit, stoße ich ein tiefes Seufzen aus meiner Brust.
Da ich noch keine Lust habe, den Rückweg anzutreten, bleibe ich noch einige Minuten stehen und starre lethargisch vor mir her.Leute, die in so einem Club arbeiteten, hatten safe keine Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein, sind meine Gedanken. Plötzlich kommt mir die Vorstellung in den Sinn, wie es wäre, wenn ich in so einem Club arbeiten würde. Würde es mir persönlich helfen? Oder doch nur mental zerstören?
Als ob ich dadurch die Idee verschwinden lassen kann, schüttele ich meinen Kopf und mache mich lieber schnell auf den Weg nach Hause, bevor ich noch auf weitere idiotische Ideen komme.
Als ich später im Bett liege, erwische ich mich ehrlich dabei, wie ich das 'Golden People' google. Doch es hat auf eine gewisse Art und Weise mein Interesse geweckt.
Geöffnet hat es von 22 Uhr abends bis 3 Uhr morgens und laut Google hat es wirklich gute Besucherzahlen. Der Inhaber des Clubs ist Jung Hoseok und seit 4 Jahren ist dieser Club, ein kleiner Teil der Stadt Seoul.
Ein Klick und noch ein weiterer und schon listen sich alle Rezensionen auf.
⭐⭐⭐⭐
Sehr gute Atmosphäre, komme gern wieder.⭐⭐⭐⭐⭐
Nette Leute, freundliche Angestellte. Gibt nix zu meckern. Top.👍⭐⭐⭐⭐
Gute Musik, perfekte Drinks und natürlich schöne Frauen. Nur der Preis ist vielleicht ein wenig hoch.⭐⭐⭐⭐⭐
Es ist alles sehr sauber. Hygiene wird dort großgeschrieben.Mehr anzeigen?
Ja / NeinSchließlich komme ich aber doch zur Vernunft und schließe den Tab.
Ich habe genug Geld, mein Vater würde mich umbringen, meine Schulnoten würden schlechter werden und mit Sicherheit würde mich die Arbeit dort verstören. Lege ich die Argumente in meinem Kopf zusammen, doch trotzdem gibt es da diese zwei Punkte, die mich wirklich reizen.Mehr Selbstbewusstsein und sexuelle Erfahrung.
Diese Argumente wiegen zur Zeit schwerer, als alle anderen, die dagegen sprechen, denn meinem Vater zu gefallen ist im Moment meinen letzte Priorität. Ich hab auf gut Deutsch eh nichts zu verlieren. Und ich könnte endlich mitreden und niemand würde mich mehr belächeln. Meine Diskusion mit meinem inneren Ich, muss ich aber auf später verschieben, denn Namjoon ruft mich in dem Moment zum Abendessen.
Montag
Durch und durch demotiviert, heute auch nur irgendwie mitzuarbeiten, betrete ich den Raum zur ersten Stunde. Da Namjoon mich jeden Morgen bringt, und er dafür zu sorgen hat, dass ich nicht zu spät komme, bin ich immer extra früh in der Schule. Noch nie in meinem Leben bin ich zu spät gekommen. Mein Mathematik und Physiklehrer Herr Min steht bereits an der Tafel und schreibt die ersten Aufgaben an.
Weil ich nett bin und gerne rumschleime, besonders bei Lehrern, um noch eine gute Mitarbeitsnote zu kassieren, setze ich ein hübsches Lächeln auf und begrüße ihn.Dann setzte ich mich auf meinen Stammplatz. Wandreihe, zweite Reihe ganz außen. Meiner Meinung nach, der beste Platz überhaupt. Man ist nicht im Sichtfeld des Lehrers und trotzdem sitzt man weit genug vorn, um als 'Streber' zu wirken.
Außerdem höre ich so das Gelaber meiner Mitschüler nicht direkt und habe meine Ruhe. Nur Schade, dass vor mir keiner sitzt, der mir wenigstens ein wenig Versteckmöglichkeiten gibt.Mit einer arsch Ruhe packe ich meine Sachen langsam auf den Tisch. Meine Mitschüler kommen rein und mit dem Klingelzeichen sitzen wir alle auf unseren Plätzen und begrüßen nochmal zusammen unseren Lehrer.
Ich hasse es Montag die ersten beiden Stunden Mathe zu haben.Herr Min erwiedert zwar unsere Begrüßung, jedoch schaut er danach wütend auf seine Uhr und will gerade zur Tür gehen, als sie von allein aufgeht.
Mein Blick ist für einen Moment, wie festgefroren, als ich sehe, wer da gerade den Raum betritt."Ach, Herr Park. Schön, dass Sie es einrichten konnten, heute zu kommen. Das freut uns natürlich alle sehr", sagt Herr Min zu Jimin, welcher nur ohne jeglichen Ausdruck zu unserem Lehrer sieht. Niemand sagt es, doch alle denken sich das Gleiche. Man kann es an unseren Gesichtern erkennen. Was will er hier?
"Wirklich schade, dass Sie es nicht mal schaffen, pünktlich in eine untere Klassenstufe zu kommen. Setz dich hin und komme von jetzt an nicht mehr zu spät. Verstanden?", fährt unser Lehrer den scheinbar neuen Schüler an, welcher sich nur entschuldigend Verbeugt und sich dann direkt eine Bank vor mir setzt.
Eine Duftschwall aus Männerdeo strömt mir in die Nase. Wie viel hat er bitte aufgetragen? Überrascht von dieser Überdosis, verziehe ich meine Nase.
"Vielleicht kennt ihr Park Jimin ja vom Sehen. Jedenfalls ist seine Klassenstufe jetzt auf Abschlussfahrt, auf welche er aus persönlichen Gründen nicht mitfährt. Daher wird er eine Woche in eurer Klasse sein", kKlärt uns Herr Min auf und widmet sich dann seinen Aufgaben.
Wirklich gern hätte ich mich auch auf diese konzentriert, doch der Neuankömmling interessiert mich. Ob die ganze Gerüchte wirklich stimmen? Er hat bestimmt ein paar Geheimnisse und einiges zu erzählen, wenn es so viel Gerüchte, über ihn gibt. Eine leichte Antwort bekomme ich aufjedenfall, als er mit einem Mal seinen Pulli auszieht und ich für einen kurzen Moment seinen verkrazten Rücke erblicke.Was hat es wohl mit Jimin auf sich und warum ist fährt er nicht mit auf Klassenfahrt?
Danke an alle, die dieser Story eine Chance geben. Love you.
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False Confidence
Fanfiction||𝚅𝚔𝚘𝚘𝚔|| Jungkook ist am Boden zerstört. Die verfremdete Beziehung zu seinem Vater, der Tod seines einzigen Freundes und vor allem er selbst, machen ihm das Leben schwer. Als einzige Jungfrau des gesamten Jahrgangs, macht er sich selbst umheim...