𝒥𝒾𝓀ℴℴ𝓀

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Jungkook Pov.

Gegen drei Uhr nachts, komme ich nach Hause. Alle Straßenlaternen sind bereits aus und nur noch die Hunde hört man bellen.
Mit dem Geräusch des Schlüssels im Schloss, öffne ich die Tür.
Mit fast geschlossenen Augen, ziehe ich meine Schuhe aus und hänge meine Jacke an die Garderobe.
Schlaftrunken schleppe ich mich nach oben in mein Zimmer.

Ich denke nur noch daran, meinen Wecker zu stellen, ehe ich mir meine Klamotten ausziehe und ins Bett krieche.

Gleich an meinem ersten Arbeitstag, habe ich mit diesem Mädel geschlafen. Somit hat auch sie mir mein erstes Mal genommen, ich hoffe einfach, dass ich sie nie wieder sehen werde.
Aber somit habe ich auch das endlich von meiner Liste abgehakt und ich fühle mich nicht mehr so unerfahren, wie vorher. Irgendwie ein beruhigendes Gefühl...aber ich hatte es mir anders vorgestellt. Irgendwie aufregender und vor allem besonderer. Aber dies war es gar nicht gewesen.

Klar, ein erstes Mal mit dem Freund oder der Freundin ist vielleicht immer schöner, wegen den Gefühlen und so, aber ich will sowas nicht. Nicht jetzt.

Eine Beziehung zu führen ist anstrengend. Wenn ich so die ganzen Jungs aus meiner Klasse höre, was die von ihren Freundinnen erzählen, bin ich froh, dass ich keine hab. Und mit einer, kann ich auch gar nicht diesen tollen neuen Job verüben.

Zwei Stunden später reißt mich mein Wecker aus dem Schlaf, doch zum Glück habe ich gestern Nachmittag etwas vorgeschlafen, so bin ich jetzt nicht ganz so müde.
Außerdem bin ich ja selbst Schuld, dass ich so früh aufstehe, ich habe ja die Wahl, ob ich nach so einer Schicht lieber duschen möchte, oder ob ich das lasse.

Das heiße Wasser läuft über meinen Körper und mein Blick fällt auf meine leicht aufgekratzte Brust. Sie hatte so scharfe Fingernägel gehabt, dass es sich anfühlte, als ob sie mir die Haut weg reißen wollte.
Schmerzerfüllt verziehen ich das Gesicht, als das Shampoo in den Kratzern anfängt zu brennen. Schnell spüle ich mit Wasser nach und creme diese Stellen danach mit Zinksalbe ein.

Frisch geduscht und ausgeruht wie immer, sitze ich am Frühstückstisch, als die Haustür geöffnet wird.
Mein Vater kommt herein.

Sofort zaubere ich mir ein gespieltes Lächeln auf mein Gesicht.
"Hi, wie war es in der Klinik?", versuche ich ein Gespräch aufzubauen.
"Ach, wie immer. Hör lieber auf zu quatschen und ess in Gange hin, der Bus wartet nicht auf dich", entgegnet er mir nur und schon bereue ich es wieder, so nett zu ihm zu sein.
Warum habe ich immer wieder neue Hoffnung, dass er sich eines Tages mal wirklich für mich interessieren wird?

In dem Moment vergeht mir der Hunger. Während er seine Schuhe auszieht und seinen schwarzen Mantel zu den anderen Jacken hängt, stelle ich meine Müslischüssel an die Spüle und schnappe mir meinen Rucksack.
Draußen sind es bereits zwanzig Grad, sodass ich heute keine Jacke benötige. Ein dicker Pulli zum überziehen, reicht mir aus.

Der Bus kommt zwar erst in zwanzig Minuten, jedoch genieße ich es, draußen zu sein und nicht die schlechte Laune meines Vaters abkriegen zu müssen.
Im Kopf denke ich voll und ganz an die Schule. Alles, was wir gestern hatten, überdenke ich nochmal kurz, ehe der Bus kommt und ich mir einen Platz suche.

Ab jetzt heißt es wieder, der freundliche und hilfsbereite Junge zu sein, den man gut ausnutzen kann. Denn von meinem Job darf niemand erfahren, er ist nur dazu da, um mich selbstbewusster zu machen. Wenn ich von heut auf morgen meine Persönlichkeit ändere, ist das ziemlich auffällig.

Gedankenverloren will ich gerade durch das Eingangstor, der Schule gehen, als ich plötzlich am Handgelenk herumgerissen werde. Vor Schreck gebe ich einen ziemlich hohen Ton von mir. Unsanft knalle ich gegen Jimins Körper. Unsere Gesichter sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
Mit seinen Augen, starrt er mir gerade zu auf meine Seele.

"Yoongi steht da hinten, er hat Aufsicht. Ich bin hier geblieben, um auf dich zu warten...", flüstert mir der Blonde zu, ehe er meine Hand greift und mich hinter sich ins Schulgebäude führt.

Alle Blicke liegen auf uns, doch ich versuche mir nicht all zu viel anmerken zu lassen.
Erst, als wir im Klassenraum auf unseren getrennten Plätzen sitzen, kann ich erleichtert aufatmen.

Trotzdem entgeht es mir nicht, wie alles tuschelt und lacht. Zum Glück, fühle ich mich nicht mehr so klein, wie gestern, sonst würde ich wahrscheinlich hier jetzt heulend sitzen.
Die Klingel kündigt den Unterricht an und von jetzt an, herrscht wieder die Normalität. Trotz des leichten Schlafmangels kann ich mich gut konzentrieren und bin nicht mehr so mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt.
Ich sauge die Informationen gerade zu auf.

Es erleichtert mich sehr, dass diese neue Aktivität mir wohl dabei hilft, mich in der Schule besser zu konzentrieren.
Doch mein Vordermann sieht aus wie immer.
Völlig erschöpft stützt er mit einer Hand seinen Kopf und starrt an die Tafel. Doch er bewegt sich nicht.
Erst das Klingeln, welches die Stunde beendet lässt ihn aus seiner Starre erwachen.

In der Pause sitzen wir ausnahmsweise zusammen auf einer Bank nebeneinander. Jimin meint, dass es hilfreich wär, so sichere Gerüchte zu verbreiten, er will Herrn Min unbedingt beweisen, dass das alles stimmt.

In der letzten Stunde haben wir Mathe. Händchenhaltend, betreten Jimin und ich den Raum. Alle Blicke liegen erneut auf uns, denn fast alle Schüler Plus einschließlich Herrn Min sind im Raum. Bevor Jimin aber meine Hand loslässt, damit ich an meinen Platz gehen kann, bleibt er stehen und gibt mir noch einen Kuss auf die Wange.

Innerlich schreie ich, doch äußerlich verstecke ich mein Gesicht in meinen Händen und laufe, wie ein Vollidiot auf meinen Platz. Hoffentlich geht diese Woche einfach nur schnell vorbei.
Natürlich entgeht mir nicht Herr Mins noch leicht irretierter Blick.

Jimins Beziehungsstatus: kompliziert🤣

Ob Yoongi für immer so ein Arsch bleibt? Was denkt ihr?

False Confidence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt