𝒮𝓉𝓇𝒶𝓃ℊℯ ℳℴℴ𝒹

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Jungkook Pov.

Mit zarten Küssen arbeite ich mich über seinen Hals, bis hin an seine Lippen. Als ich unsere Münder miteinander vereine, entfährt meinem Gegenüber ein wohliges Seufzen. Es macht mich zwar auch an, mit ihm hier so rumzumachen, jedoch kann ich mich besser beherrschen als mein Gegenüber.
Meines Sieges sicher, grinse ich in den Kuss. Mit einem leichten Druck reibe ich unsere Becken aneinander.

Taes Hände haben derweil ihren Platz an meiner Hüfte gefunden und mit ein wenig Kraft bestimmt er die Stärke, mit der meine Hüfte gegen seine reibt.
Nach kurzer Zeit finden wir einen Rhytmus und ich merke, wie der Schwarzhaarige fordernder wird.
Im Kuss hat er mittlerweile die Führung übernommen und schon einige Male hat er mit seiner Zunge meine umspielt.

Kontrolle ist, wenn du jemanden denken lässt er ist am gewinnen, bis er merkt, dass er beim Gewinnen alles verloren hat.
Sage ich den Spruch in meinem Kopf hoch und runter, um meine Absicht im Hinterkopf zu behalten. Nicht, dass ich mich hier noch selbst verliere und er das bekommt, was er haben will.

Während ich bei Tae schon eine leichte Beule spüre, bin ich noch gar nicht erregt. Das merkt er natürlich und möchte bei mir nachhelfen, indem er seine Hand in meine Hose steckt, doch bevor es soweit kommt, fasse ich seine Handgelenke, ziehe seine Hand aus meiner Hose und löse langsam den Kuss auf.
Mit Lust getränkten Augen sieht er mich an. Neugierig was jetzt passieren wird.
Nur das Prasseln des Regens gegen die Fensterscheiben, das Spielen der Musik und unsere verschnällerte Atmung erfüllen den Raum.

Für einen kurzen Moment schauen wir uns einfach nur in die Augen.
Tae wird ungeduldig und will seinen Mund wieder auf meinen pressen, doch ich ziehe meinen Kopf zurück.

"Vergiss es", flüstere ich grinsend, lasse seine Handgelenke los und krabbel von ihm herunter.Meine Haare und meine Klamotten richtend, gehe ich zurück zum Schreibtisch und setze mich auf meinen Platz. Stumm nehme ich mir meinen Laptop und arbeite weiter.

Ich spüre seinen verwirrten und leicht wütenden Blick auf meiner Haut, doch ich versuche es so gut es geht zu ignorieren.

"Jungkook, was wird das wenn's fertig ist?", fragt er mit viel Nachdruck in seiner Stimme.
"Unser Referat", antworte ich unschuldig, doch ich weiß genau was er meint.

"Willst du mich verarschen?! Komm wieder her!"

"Erstens; ist das die Rache für gestern und zweitens; mit diesem Befehlston werde ich hier gar nichts machen.
Wie gesagt, am Ende des Flures ist das Bad", verweise ich ihn nett daraufhin, bevor er aufsteht und aus meinem Zimmer verschwindet.

Sobald er endlich weg ist, bekomme ich den Lachflash meines Lebens, nehme mir mein Handy, schalte andere Musik an und freue mich noch ein bisschen,  über meine gelungene Aktion.
Ganze 10 Minuten später kommt er zurück. In der Zeit habe ich die Hälfte der Aufgabe erledigen können. Wenn er mich nicht so genervt hätte, wären wir vielleicht sogar schon fast fertig. Aber egal. Das war es mir wert.
Ohne mich anzusehen oder etwas zu sagen, setzt er sich auf mein Bett und zieht den Laptop auf seinen Schoß.
Einmal sehe ich ihn noch grinsend an, bevor ich wieder meinen Blick auf den Laptop richte.
Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es gerade 12 Uhr ist. Augenblicklich merke ich, dass ich schon ziemlichen Hunger hab.

"Bis wann bleibst du?", frage ich deshalb in die Stille.

"Bis wann darf ich denn?", antwortet er in seiner monotonen tiefen Stimme. Ich glaube sogar ein Fünkchen Traurigkeit zu hören. Ist er etwa so gekränkt von meiner Aktion oder verarscht er mich nur?

"Bis 14 Uhr. Aber ich hab langsam Hunger. Willst du auch was essen?"

"Joa, bestellen?", antwortet er und sieht von seinem Laptop auf, doch ich erwidere seinen Blick nicht.
"Ja, was willst du Pizza oder Burger?"
Erkundige ich mich, während ich meinen letzten Satz zu Ende schreibe.

"Burger."
Mit dieser Antwort stehe ich auf und gehe nach unten in die Küche, um einen Flyer zu holen. Von dieser vorher so nekischen Stimmung ist nichts mehr vorhanden.
Es ist beinahe erdrückend.
Seufzend setze ich mich auf den Thresen und gebe die auf dem Flyer abgebildete Nummer in mein Handy.

[...]

Mit dem Mittagessen sitzen wir nach wie vor auf unseren Plätzen und arbeiten schweigend vor uns hin.
Und wenn jemand etwas sagt, dann ist es nur auf das Referat bezogen.

Doch es dauert nicht lange, bis Taehyung bald wieder etwas zum schikanieren gefunden hat. Bei mir setzt allmählich die Müdigkeit ein und daher entfährt mir ein herzhaftes Gähnen.
"Na, wird Zeit ins Bett zu gehen, was?", gibt der Schwarzhaarige von sich und schaut mich amüsiert an.Von jetzt auf gleich ist er wieder wie ausgewechselt.

"Du kannst dich gerne in dein Bett legen und schlafen, ich mach auch nichts!", versucht er mich zu überzeugen.

"Wer versichert mir, dass du dich nicht auf mich stürzt, wenn ich im Bett liege? Ich schlaf bestimmt nicht, wenn du mit mir in einem Raum bist. Wer weiß, was du machst, wenn ich nicht bei Bewusstsein bin. Nein, danke."
Mit einer hochgezogenen Augenbraue, sieht er mich an.
Erwidern tut er aber nichts.

"Schick mir einfach alles, was du bisher gemacht hast.
Wir können uns ja nochmal treffen und dann alles fertig machen."

Zustimmend nicke ich. Und nachdem er mir seine Email gegeben hat und ich alles an ihn geschickt habe, fahre ich meinen Rechner herunter und strecke mich einmal.
Ohne groß miteinander zu reden, sehe ich ihm dabei zu, wie er seine Sachen zusammenpackt und sich die Tasche über seine Schulter hängt.

"Bis Montag."

"Ja, bis Montag", verabschiede ich mich von ihm und schließe hinter ihm die Tür. Erleichtert atme ich aus.

Endlich ist dieser Vollidiot weg.
Ob er sich eine neue Rache überlegen wird?

Eigentlich bin ich komplett müde, doch meine Gedanken finde keine Ruhe. Es füllt sich so an, als ob sich meine zwei Hirnhälften streiten, ob mir das vorhin mit Taehyung gefallen hat oder nicht.
Ansich bin ich voll überzeugt, dass es nur ein Mittel zum Zweck war, aber auf der anderen Seite....

Ach was, es ist jetzt einfach nur komisch, weil er mal wieder der Erste ist, der bei dir im Bett war, sonst ist es nichts anderes....
Versuche ich dieses beunruhigenden Gefühl zu trüben.
Ein paar Minuten später, schlafe ich auch schon ein.



















False Confidence Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt