Kapitel 44

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Ich lief mit Jamie und Adina in Richtung Quidditchstadion. Heute war das Spiel Ravenclaw gegen Gryffindor. Während die beiden sich ordentlich in dem typischem Ravenclawblau gekleidet hatten, ging ich einfach in normaler Muggelkleidung hin. Ganz in einem schönen, neutralen Schwarz. Schließlich wollte ich mich heute unter die Gryffindors mischen. Auch wenn ich noch nicht wusste, wie diese darauf reagieren würden.
Bisher schienen sie nicht sehr begeistert, wenn ich auch nur in ihrer Nähe aufgetaucht war. Ich würde dort wohl nicht mit offenen Armen empfangen werden. Irgendwie war mein Plan bisher nicht sehr durchdacht gewesen. Doch ich würde mit Sicherheit Sirius nicht enttäuschen. Irgendwie müsste ich doch an Neville rankommen können.
Also was wusste ich alles über meinen Klassenkameraden? Er war eher ein Einzelgänger. Oft traf man ihn alleine auf dem Flur an, was ihn nur noch anfälliger für Dracos Hänseleien machte. Er mochte Kräuterkunde. Es war so ziemlich das einzige Fach, in welchem er wirklich gut war. Daher mochte er auch Kira sehr gerne, welche dieses Fach ebenfalls liebte. Heute Morgen hatte er auch bei ihnen gesessen. Sie waren dann zusammen zum Quidditchspiel gegangen. Dann brauchte ich wahrscheinlich nur einen Grund, um zu Kira und Marianne zu gehen. Ich sah auf Antiope herab, welche brav neben mir herlief. Der Hund würde mein Spiegelbild doch bestimmt finden.

Wie von mir gewünscht, rannte Antiope los, sobald wir am Quidditchstadion angekommen waren. Während Jamie und Adina schon auf den Stufen rauf zur Ravenclawtribüne standen, rannte ich den Hund in Richtung der Gryffindortribüne hinterher.
„Ich hole sie wieder zurück!", rief ich meinen beiden Freunden noch im Laufen zu, welche sehr verwirrt aussahen.
Ich folgte dem Hund auf die Gryffindortribüne, wo er laut bellend auf meine beiden Blutsverwandten zu rannte. Sie saßen zusammen mit Neville Longbottom, Ginny Weasley und Hermine Granger in einer der mittleren Reihen. Letztere hatte ihre Nase in ein Buch gesteckt. Der braune Hund sprang mit einem Satz auf den Schoß der Tiernymphe. Diese viel auf Grund des Gewichtes des Hundes hinten rüber.
„Tut mir leid. Sie ist einfach losgerannt." Ich eilte meinem Zwilling zur Hilfe. Dabei lief ich natürlich an Neville entlang, der netterweise direkt an der Treppe saß. Mit einem einfachen Zauber flog im Vorbeilaufen der Zettel in meinem Ärmel. Zusammen mit Marianne verfrachtete ich meinen Zwilling auf die Bank. Antiope war mittlerweile weiter zu Krummbein und Kiras weißem Kater gelaufen, die zu zweit neben Hermine auf der Bank lagen und sich sonnten.
„Alles in Ordnung bei dir? Das war bestimmt nicht Antiopes Absicht. Sie ist stürmisch", fing ich an, meinen Hund zu entschuldigen.
„Ich weiß. Macht nichts. Willst du dich zu uns setzen? Das Spiel fängt jede Sekunde an", fragte ich mein Zwilling mit ihrem üblichen freundlichen Lächeln auf dem Gesicht. Genau diesem Moment betraten die Quidditchspieler das Feld. Ich sah unsicher zwischen den Katzen, dem Spiel und den Leuten her.
Eigentlich fand ich es zu schade, etwas vom Spiel zu verpassen, um mich wieder zu Jamie und Adina zu gesellen, doch auf der anderen Seite war ich nach den Blicken der Umstehenden noch unerwünschter, als ich bisher angenommen hatte, und das hieß schon einigen.
„Ich bin hier nicht gewollt. Ich gehe", verkündete ich schließlich.
„Nein, wir freuen uns, wenn du hierbleibst. Setze dich zu uns. Bitte. Areion, kommst du auf meinen Schoß, damit sich Patricia zu uns setzen kann?" Der weiße Kater stand, ohne zu zögern, von seinem Platz auf.
„Jetzt komm schon. Setz dich. Die anderen haben auch alle nichts dagegen. Nicht wahr, Leute?" Marianne nickte sofort zustimmend.
„Fred und George mögen dich. Ich vertraue ihrem Urteilsvermögen", erklärte Ginny Weasley. Ich sah zwischen Granger und Longbottom hin und her. Die hatten sich bisher noch nicht geäußert.
„Setze dich ruhig", murmelte Erstere ziemlich abwesend. Also musste nur noch der tollpatschige Junge etwas zu meiner Anwesenheit sagen. Dieser nickte ganz schnell. Allerdings schien er eher Angst davor zu haben, nein zu sagen, als dass er es wirklich so meinte. Doch ich wollte mich nicht beschweren. Ein ja, war schließlich ein ja.
„Ok, ich setze mich." Ich ließ mich auf die freie Bank zwischen Granger und Krummbein fallen. Der orangerote Kater legte seinen Kopf auf mein Bein, weshalb ich sie vorsichtig anfing zu kraulen.
„Woher kennst du Krummbein?" Granger sah verwundert zwischen mir und der Katze hin und her.
„Er kommt immer mal wieder morgens zum See, wenn ich dort mit den Hunden sitze. Er ist eine sehr nette und kluge Katze." Die Gryffindor lächelte leicht.
„Ja, das ist er."

Hexagramm - SchlangenbrutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt