38.Kapitel
Um die Spieluhr herum befand sich schon eine Lichtkugel mit etwa 2 Meter Durchmesser, und sie wuchs ständig weiter.
Yemas Gesicht verzog sich zu einer angsterfüllten Grimasse, und sie begann zu kreischen. Der Ton schmerzte in meinen Ohren. Wieso musste sie unbedingt kreischen? Fiel ihr nichts Besseres ein? Aber genau weil sie nichts anderes tat, als zu schreien, bestätigte das mich, dass sie machtlos war.
Machtlos… das hörte sich fremd in meinen Ohren an. Machtlos gegen mich… Ich war Yema überlegen!
Ich war Yema überlegen!
Ich war Yema überlegen
Ich war Yema überlegen!
ICH WAR YEMA ÜBERLEGEN!
Doch das sagte noch gar nichts aus…
Denn nicht Yema war das Problem, sondern ich…
Es hieß, dass nur die Retterin und die Zerstörerin von Somniorbis das Zepter bedienen konnten…Und die Retterin und die Zerstörerin waren eine Person…ICH war diese Person!
Yema wollte mir vorher das Zepter entreißen, doch ihre Macht prallte vor ihm ab…seit das Zepter einmal in meiner Gewalt war, kann sie es nicht mehr benutzen…
Es hieß gar nichts dass ich Yema überlegen war…denn sie war ja nur Mittel zum Zweck…
Ich musste zur Retterin oder zur Zerstörerin werden. Ein einziger Handgriff konnte also entscheidend sein, was ich war. Gut oder böse…
Doch sollte ich mich etwa selber besiegen? Das Zepter auf mich selbst richten und abschießen?
Hatte ich etwa zwei Persönlichkeiten? Sollte sich mein Körper verdoppeln, einmal die gute Lu und einmal die böse? Sollten sie gegeneinander kämpfen? Oder eher sollte ich gegen mich kämpfen?
Verwirrend!!!
Mittlerweile hatte sich die Lichtkugel der Spieluhr immer weiter ausgebreitet, es füllte fast schon den halben Garten ein, während sich Yema eng in eine Ecke gedrängt hatte, um den Licht möglichst weit entfernt zu sein?
Sie floh nicht, denn das Licht hatte bereits das Portal erreicht.
Yema konnte einem fast leidtun…Okay, sie tat mir leid…aber nur ein bisschen.
Wieso gab es hier einen dunklen Garten? Das perfekte Ebenbild zu meinem schönen…nur das dieser hier eben böse war.
lebte hier etwa die böse Lu, und in meinem Garten die gute? War ich vielleicht die böse, die bewusst alles Zerstörte?
Nein, ich wollte ja nichts zerstören! Vielleicht tat ich es unbewusst, aber nicht mit Absicht!
Ich richtete mich auf. Ich würde auf keinen Fall irgendjemand wehtun, so viel stand fest!
„Yema…ich tu dir nichts! Du hast zwar böses getan, aber du bist nicht du selbst! Du bist hypnotisiert…Deine Augen sind ganz leer…Du hast keine Pupille… deine Iris ist ganz silbern…schwarz-silbern… Du weißt nicht, was du tust!“ Ich ging ein paar Schritte auf sie zu. Das war schon fast ironisch, zuerst wollte ich sie unbedingt besiegen, und jetzt ging ich auf sie zu und wollte ihr die Hand reichen.
Doch mit jedem Centimeter dem ich ihr näher kam, wurde ich mir immer sicherer das Richtige zu tun.
„Nein! Niemals! Das waren alles meine eigenen Entscheidungen! Ich bin Yema, Königin der Dunkelheit! Du kannst mich nicht besiegen!“
Sie wollte selbstbewusst sein, doch ihre Stimme zitterte.
„Ich will dich nicht besiegen! Dich trifft keine Schuld! Ich verzeihe dir! Vertrau mir nur! Du musst dir klar machen, wer du bist! Du bist NICHT Yema! Yema gibt es nicht! Du bist jemand ganz anderes! Schau in dein Herz!“
„Schau in dein Herz, Ha, dass ich nicht lache! Ich habe kein Herz! Und auch kein Erbarmen! Ergib dich mir besser! Jetzt!“ sie wollte ihre Gefühle verbergen, doch ihre Maske bekam Risse. Sie war unsicher.
„Du hast ein Herz, es ist voll von dunkler Energie! Bitte!“ Ich flehte sie fast an. Sie war unschuldig! Ich wollte ihr helfen. „Bitte!“
„NEIN!“ Yemas kalte Stimme hallte durch den ganzen Raum.
Mittlerweile war das Licht nur wenige Meter von ihr entfernt.
Sie stellte sich gerade hin, und bildete dunkle Energie an ihren Händen. Sie versuchte das Licht aufzuhalten, doch es funktionierte nicht. Zwar konnte sie es etwas verlangsamen, doch es näherte sich ihr immer noch.
„Yema. bitte!!!“
Ich rannte zur Spieluhr, und holte sie. Ich hielt sie fest umschlossen und näherte mich Yema.
Mit einem überraschten „Huch!“ weiteten sich ihre zusammengekniffenen Augen, als sie sah, was ich in der Hand hielt. Das Licht umschloss ihren Körper nicht nur, es umarmte sie.
Zuerst wollte sie sich dagegen wehren, doch dann begann sie die Augen zu schließen. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. Plötzlich begann sie hell zu leuchten, und ihr schwarzes Kristallkleid begann zu glühen. Unten am Saum des Kleides angefangen begann es sich langsam grün zu färben. Die schwarzen Kristalle verschwanden ganz, an ihrer Stelle erschienen weiße Orchideen. Ihre makellose weiße Haut wurde von unzähligen Sommersprossen übersät. Sie öffnete ungläubig die Augen, doch sie versuchte nicht, sich zu wehren. Das leblose weiß ihre lächelnden Lippen wurde von einem leichten rosanem Schimmer überzogen. Yemas Haare begannen von den Spitzen an golden zu schimmern, der Glanz kletterte immer weiter bis an ihre Kopfhaut.
Aus Yemas schwarzen, aalglatten Haaren wurden rote, widerspenstige Locken.
Das erstaunlichste waren aber ihre Augen. Von der Mitte ihrer Iris an strahlten sie golden, nach wenigen Sekunden verschwand das goldene Licht ganz, doch es kehrte nicht wieder in die Spieluhr zurück, sondern mitten in Yemas Herz.
Sie richtete den Blick auf meine Augen. Ich war fasziniert von ihren schönen Augen. grüne Augen.
Auch der Garten hatte sich mittlerweile verändert… er glich genau meinem Garten.
„Danke…“ flüstere sie mit ihrer wunderschönen Stimme, nur dass diese noch schöner war. Nicht mehr hasserfüllt, nicht mehr kalt.
Dann sank sie erschöpft auf den Boden und blieb regungslos liegen.
Hi liebe Leser! Danke dass ihr immer noch dabei seid! Danke für eure lieben Kommentare! Jedes Sternchen, jedes Kommentar und jeder Read zaubern mir immer ein Lächeln aufs Gesicht!
Wurden eure Weihnachtswünsche erfüllt?
Bald ist 2014 zu ende, und auch mein Buch ist bald fertig!

DU LIEST GERADE
never-never land -die Welt der Träume-
FantasyDie 15-jährige Luana entdeckt in einem geheimen Garten den Eingang zu Somniorbis, der Welt der Träume. Dort findet sie heraus, dass diese Welt, und somit auch die komplette Menschheit zerstört werden soll. Luana ist die einzige, die das noch verhind...