Verwirrende Gefühle im ewigen Feuer

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20.Kapitel

Wir liefen stundenlang in der Hitze herum, um endlich das Zentrum der Dunkelheit zu erreichen. Ich wollte natürlich nicht wirklich da ankommen, aber irgendwie wollte ich es doch, um die Traumelfen, Somniorbis und die Menschheit zu retten, und Königin Yema zu besiegen. Ich war zweigeteilt. Ähnlich ging es mir mit Chris und Cole. Eine Seite von mir wollte den netten, supersüßen, vertrauten, soften Sunnyboy, die andere Seite wollte aber den geheimnisvollen, unbekannten, anziehenden, unergründlichen Bad Boy. Ich weiß, ich hab zu viele Teenie-Zeitschriften gelesen, weil ich Chris und Cole sofort den Jungs-typen zuordnen konnte. Ich war ganz in Gedanken, als Cole plötzlich „Achtung!!!“ schrie. Ich drehte mich um, als ich sah, wie eine etwa Tennisballgroße Feuerkugel genau auf meinen Kopf zuflog. Mein ganzer Körper befand sich im Schockzustand, und ich konnte nicht rechtzeitig reagieren. Etwas Hartes stieß von der linken Seite an meine Körper. Ich knallte auf den Boden und kniff meine Augen automatisch zusammen. Als ich sie wieder öffnete, erblickte ich Coles Gesicht direkt über meinem. Er hatte mich gerettet, er hatte mich zur Seite gestoßen. Er schaute mir tief in die Augen. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach seine Eisblauen Husky-Augen anstarren. Wunderschön. Sie waren so tief, und ich hatte das Gefühl, mitten in Coles Seele zu blicken. Dazu kam noch, dass ich den Minz-Zitronen-Geruch einatmete. Mein Körper verwandelte sich wieder in einen Rummelplatz, ich schwebte auf Wolke 7. Ich konnte nicht anders, ich musste lächeln. Ich wusste es. Ich liebte Cole.

Chris eilte zu uns, er sah einfach so besorgt aus. „Alles okay?“ Seine Stimme zitterte. Ich nickte nur wortlos. Ich begann sofort, mich schlecht zu fühlen. Ich liebte Cole, obwohl Chris dachte, ich liebte ihn. Und Chris liebte mich. Ich konnte es ihm einfach ansehen. Ich konnte spüren, dass er mich liebte. Und ich liebte Cole. Verwirrend. Und sch****!

Cole stand auf, und reichte mir die Hand zur Hilfe. Ich ergriff sie. Seine Hände waren größer wie Chris´, und sie waren eiskalt. Meine Hand wirkte verloren in ihnen. Aber irgendwie geborgen.

„Ein kleines Dankeschön wäre echt nett!“ Cole lächelte. „Danke“ flüsterte ich. Meine stimme zitterte. „Da hast du uns aber einen gehörigen Schrecken eingejagt, mein kleines Dödelchen!“ Chris grinste. Sein Grinsen. Ich musste schlucken. Er hatte mich sein kleines Dödelchen genannt. Er grinste sein Grinsen. Als er mich dann mit seinen wunderschönen, grünen Augen ansah, war es um mich geschehen. Das war alles zu viel für mich. Schwarze Flecken huschten über mein Blickfeld. Und dann wurde alles schwarz.

Ich wachte auf, und das erste, was ich spürte, waren meine Schuldgefühle gegenüber Chris. Ich war ein schlechter Mensch. Das bestätigte wieder, dass das mit der Prophezeiung gar nicht stimmen konnte. Ich und ein reines Herz?

Ich musste Chris sagen, dass ich etwas für Cole empfand. Ich konnte meine Gefühle nicht unterdrücken. Doch ich brachte es einfach nicht über mich, Chris so zu verletzen. Gleichzeitig konnte ich es nicht ertragen, Cole leiden zu sehen. Mir war es am Anfang gar nicht aufgefallen, aber Cole konnte es kaum ertragen, mich und Chris glücklich zusammen zu sehen. Er biss immer seine Zähne zusammen, und schaute zu Boden. Sein Gesichtsausdruck war traurig, wütend und enttäuscht. Er wollte nicht, dass ich ihn so sah, und immer wenn er bemerkte, dass ich ihn anschaute, drehte er sich weg. Mir war alles erst im Nachhinein klar geworden.

„Wir sollten uns wirklich beeilen. Deine Lebensenergie scheint so ziemlich am Nullpunkt zu sein“ Chris sah mich besorgt an. Ich stand auf, und ging weiter. Ich musste immer daran denken, dass ich bei egal was ich tat, einen von den beiden verletzte. Ich wollte auch nicht zwei beste Freunde auseinander bringen. Ich war einfach schlecht, und den Tränen nahe. „Reiß dich zusammen, Lu!“ ermahnte ich mich selber. In der Ferne konnte man ein lautes Knistern hören. Es wurde immer lauter und lauter, doch ich konnte mir nicht erklären, was es war. Wir liefen zwischen Feuerwänden hindurch, immer hoch konzentriert, um nicht irgendwas zu streifen und uns in Brand zu setzen. Das Knistern und Knacksen wurde lauter, dazu kam ein ohrenbetäubendes Brodeln. Irgendwann war es so laut, dass wir uns nicht mehr normal verstehen konnten. Ich blickte über meine Schulter.

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