„Ana hat dir sicherlich schon erklärt, dass die Aufgabe der Kriege es ist den Erntetrupp und den Erkundungstrupp zu beschützen. Niemand geht ohne die Begleitung der Krieger nach da draußen." erläuterte Yunho erstaunlich sachlich, als er und Chris am frühen Morgen über das Camp schritten, rüber zum Trainingsplatz der Krieger.
Der Asiate steuerte zunächst einen kleinen Schuppen an, der wie ein schiefes Gerätehaus aussah. Darin befand sich das Waffenlager, welches Yunho nun durchwühlte. Verschiedene Messer lagen in einer Kiste. Säbel und Macheten hangen an einer Halterung an der Wand. Speere und allerlei andere Gerätschaften wie Hacken, Mistgabeln, abgebrochene Schippen und einiges mehr lehnten an einem Eck im Schuppen. Der Schuppen machte den Eindruck eines Sammelsuriums an skurrilen und gar teils undefinierbaren Waffen.
„Jeder Krieger hat so seine Lieblingswaffe. Du musst für dich selbst entscheiden womit du am besten umgehen kannst, aber ich rate dir mit allem gut umgehen zu können." betonte Yunho, als er zu einer der Macheten griff und dann diese elegant in der Hand wendete.
Er veranschaulichte so direkt, welche Waffe seine Wahl war.Chris besah sich nochmal das Ausmaß des Waffenlagers. Die meisten Sachen wirkten alt, stellenweise verrostet, aber durchaus noch brauchbar. Die Rostflecken sahen allerdings meist bedrohlicher aus als die Schneiden an sich. Chris hatte fast mehr die Befürchtung an einer Rostvergiftung oder an den Bakterien zu sterben anstatt sich Sorgen um die Schärfe der Klinge zu machen. Glücklicherweise waren Marcs Küchenmesser nicht so verrostet und wiesen eine saubere Klinge auf. Manche Waffen konnte er nicht mal einordnen was sie darstellen sollten. Manches davon würde er sogar mehr als Foltergerät einstufen. Massive Äste, die mit Maschendraht umwickelt waren oder Stöcke aus denen rostige, spitze Nägel hervorquollen. Auch eine Reihe Glassplitter war vorzufinden, die aufgefädelt waren wie an einer Perlenschnur. Ob diese Erfindung als auslegbare Falle diente oder eher als eine Art Peitsche benutzt wurde oder vielleicht sogar dazu dient, um die Glassplitterkette wiederum um einen Stock zu wickeln, konnte Chris beim besten Willen nicht sagen. Vermutlich war es der Fantasie eines jedem überlassen, wie man dieses Sammelsurium an Waffen einsetzen wollte. Mangels an Kreativität konnte man sich jedenfalls nicht beschweren.
„Krieger nennt ihr euch?" stichelte Chris witzelnd „Lachen sich die Biester da draußen nicht eher kaputt, wenn sie euch mit euren rostigen Messern und selbstgebastelten Waffen sehen?"
Yunho warf ihm nur einen missgünstigen Blick zu, ehe er stolz die Brust hob und voller Inbrunst antwortete „Wir Krieger sind die Helden und diejenigen mit dem meisten Respekt."
„Schon gut, schon gut!" beschwichtige Chris.
„Du kannst mir ja direkt mal zeigen was in dir steckt. Ob du das Zeug dazu hast! Wenn du schon große Töne spucken und witzeln kannst."
Chris sah ihn etwas unverständlich an.
„Wie meinst du das?"
Yunho lächelte fast ein wenig verstohlen, ehe er wie selbstverständlich antwortete „Na in einem Zweikampf. Du gegen mich. Nur mit unseren Fäusten, versteht sich."Chris zauderte und schien unschlüssig. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Yunho ihn dazu auffordern würde sich mit ihm zu Prügeln.
„Oder hast du die Hosen voll?"
Die Worte Yunhos klangen belustigt. Er schien offensichtlich ziemlichen Spaß zu haben.
Chris zögerte tatsächlich, nicht weil er Angst hatte von Yunho verdroschen zu werden. Es erschien ihm einfach als nicht richtig sich nun einfach eine Schlägerei zu liefern. Das wirkte irgendwie falsch.
Letztendlich willigte er dennoch ein „Von mir aus."
Der Asiate winkte ihn hinter sich her und gemeinsam verließen sie das Waffenlager.„Brauchst dich nicht zurückhalten." wies Yunho an, der dabei so siegessicher und fast schon gefällig klang.
Chris bekam nun langsam doch ein wenig Gefallen daran, sich gleich einen Kampf mit dem blonden Asiaten zu liefern „Keine Sorge, ich glaube, dir tut es mal ganz gut, wenn dir jemand die Fresse poliert."
Yunho lachte spöttelnd laut auf und schien amüsiert von den herausfordernden Worten von Chris „Hört, hört! Da spuckt jemand wahrlich große Töne, könnte glatt von mir kommen. Du gefällst mir immer besser Neuling!"
DU LIEST GERADE
Die Fünf Elementare - Das Erwachen [Band 1 der Elementary-Trilogy]
Ficção Científica[Band 1 der Elementary-Trilogy] Chris erwacht auf mysteriöse Weise auf einer einsamen Insel und hat keine Ahnung wie er hier gelandet ist. Seine Erinnerungen sind einfach weg. Doch er lebt nicht alleine auf der Insel, neben ihm sind noch andere gle...