Die Tage vergingen und Chris bekam immer mehr von der Insel zu sehen. Erstaunt hatte Chris festgestellt, dass es ein Gebäude auf der Insel gibt, was auf einem Plateau bei dem kleinen Gebirgspass im Herzen der Insel lag. Man konnte das weiße Gebäude nur von bestimmten Stellen aus sehen. Chris hatte es erspäht, wie das Gebäude sich hinter den paar Bäumen herausgeschält hatte und leicht, durch die erhöhte Position, über die Baumwipfel gelugt hatte. Hoffnung war in ihm aufgekeimt, aber im Endeffekt, hatte dieses bescheuerte Gebäude nur noch mehr Fragen in ihm aufgeworfen, als Yunho seine Hoffnung schnell zerschlagen hatte und Chris mitteilte, dass sie das Gebäude bereits erkundet hatten. Yunho berichtete ihm, dass das Gebäude recht verwittert und runtergekommen wirkt. Es musste demnach schon ziemlich lange leer stehen und keiner mehr dagewesen sein. Was Chris wieder Kopfzerbrechen bereitete, war besonders die Tatsache, dass Yunho erwähnte, dass das Gebäude wie ein altes Labor oder Forschungseinrichtung wirkte. Als Chris fragte, warum sie ihr Camp nicht dort errichtet hatten, erklärte Yunho lachend, dass die meisten Kreaturen in der Nähe des Gebäudes hausten und sich herumtrieben. Die meisten schienen im Gebirge zu hausen. Alles war so merkwürdig und fragwürdig, dass es so tiefenfrustriert war.
Je mehr Chris also von der Insel sah und desto länger er dort draußen, Tag ein und Tag aus, herumrannte, desto mehr bekam er das Gefühl, dass es tatsächlich kein Entkommen gab. Jedes Mal hatte er zum Horizont gesehen, der stets so leer blieb wie ein weißes Blattpapier. Kein Tag war vergangen an denen sich die Wellen beruhigt hatten. Trotz des wundervollen Wetters, der strahlenden Sonne, die lachend auf sie nieder schien, fühlte sich jeder Tag mehr deprimierter an. Wenn sich niemals ein Schiff zeigte und sie selbst keine Boote bauen konnten ohne, dass die Wellen sie sofort an die nächste Felsklippe donnerten, welche Möglichkeit hatten sie sonst? Er ließ sich seine Frustration allerdings nicht anmerken, denn er wollte nicht dafür verantwortlich gemacht werden die Laune und den Hoffnungsschimmer runter zu ziehen. Immer wenn er Yunho, Ana oder Darian sah, wie sie weiter machten und welch Optimismus sie stets an den Tag legten, spornte es auch Chris wieder an. Die Laune der drei war durchaus ansteckend und tragend, genau deswegen, wollte er seine Ernüchterung, die ab und an, verständlicherweise aufkam, nicht zeigen. Es wäre unfair allen gegenüber und es wäre fatal. Die Hoffnung und der Optimismus war letztendlich alles was ihnen blieb und was sie auf den Beinen hielt. Chris hatte also irgendwann gelernt abzuschalten und einfach zu rennen. Er begleitete den Erntetrupp und lernte mehr von den verschiedenen Obst- und Gemüsesorten die, die Jungs und Mädchen an den verschiedensten Orten der Insel entdeckt hatten. Er begleitete den Jagdtrupp um erleichtert festzustellen, dass es auch völlig normale Tiere auf der Insel gab. Tiere wie Möwen, Warane oder gar den ein oder anderen Steinbock. Tiere, die er aus der Vergangenheit kannte und an die er sich erinnerte. Nicht solche Wesen wie den Reißzahn, der mehr wie ein Urzeitungetüm aussah.
Die meisten Tage waren ruhig verlaufen, nur einmal wurde der Erntetrupp von einem Hunter angegriffen. Ein Biest mit der Statur eines Velociraptors, allerdings mit einem Geweih wie eine Gazelle und Fell wie ein Braunbär. Das Biest sah aus wie ein frischentflohenes Laborexperiment, als habe man mit Tiergenen herumexperimentiert. Das Biest war unheimlich schnell, aber glücklicherweise hatten sie ihn gemeinsam in die Flucht schlagen können, ohne jemanden an den Tod zu verlieren. Gewisse Verletzungen durchaus, aber alle blieben am Leben. Das war was zählte.
Auch die Nächte waren ruhig verlaufen. Chris hatte keinen weiteren Albtraum mehr gehabt und zugegebenermaßen, nach wenigen Tagen war er jedes Mal enttäuscht darüber erwacht. Er sehnte sich derweil gar nach diesen Albträumen, denn letztendlich waren es Erinnerungen, die vielleicht wertvoll sein konnten. Er dachte sich, wenn es keinen offensichtlichen Weg von der Insel gab, dann lag die Lösung auf alles vermutlich in den Träumen, in den Erinnerungen. Wenn die Lösung nicht da draußen lag, dann lag sie in seinem Geist verborgen. Er fühlte wie alle Antworten zum Greifen nah waren und es war umso verdrießender, dass er an jene Antworten nicht herankam, obwohl sie sich in seinem eigenen Geist befanden. Die Albträume machten ihm Angst, aber die Verzweiflung ließ ihn auch Sehnsucht danach verspüren, weil Chris irgendwann und unweigerlich erkannt hatte, dass alle Antworten eben in jenen traumhaften Erinnerungen lagen. Wenn er doch nur mehr wüsste, dann würde einiges sich vielleicht klären. Und so fing er an, irgendwann diese Albtraum Erinnerungen sich herbeizusehen in der Hoffnung er würde endlich ein wenig Klarheit bekommen.
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Die Fünf Elementare - Das Erwachen [Band 1 der Elementary-Trilogy]
Fantascienza[Band 1 der Elementary-Trilogy] Chris erwacht auf mysteriöse Weise auf einer einsamen Insel und hat keine Ahnung wie er hier gelandet ist. Seine Erinnerungen sind einfach weg. Doch er lebt nicht alleine auf der Insel, neben ihm sind noch andere gle...