Chris und Darian warfen sich kurz Blicke zu, ehe sie schon los rannten in Richtung der Ausrufe. Auch Erik rannte mit und von allen Ecken des Camps strömten Menschen herbei.
„Verdammt, was soll der Mist?!" rief wieder jemand, eindeutig Marc „Mach kein Scheiß, Mann!"
Darian schob einige Menschen beiseite, die derweil einen Kreis aus einer Menschentraube gebildet hatten. Chris versuchte sich mit hindurchzuschieben.
Kaum als Chris die letzten beiseitegeschoben hatte und er mit Darian nun in erster Reihe stand, stockte sein Atem. Wie angewurzelt blieb er stehen. Seine Augen schreckensweit aufgerissen und spätestens jetzt wurde ihm bewusst, dass sie den Tiefpunkt erst jetzt erreicht hatten. Die pure Verzweiflung hatte das Camp in der Hand, dessen wurde Chris sich nun bewusst, als er die bevorstehende Szenerie sah. Seine Kehle trocknete in binnen von Sekunden aus und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Wenn er die Scratchers bisher für das pure Grauen gehalten hatte, dann musste er revidieren, denn das was sich vor ihm abspielte, war das pure Grauen.
„Was soll die Aufruhr?" hörte er hinter sich Yunho angesäuert, der sich nun ebenfalls grummelnd und fluchend durch die Masse arbeitete, doch niemand antwortete ihm.
Kaum als der Asiate sich ebenfalls durchgearbeitet hatte blieb er auch geschockt stehen. Chris könnte sich nicht erinnern, dass bisher irgendetwas auch nur Ansatzweise Yunho einen Ausdruck des Erschreckens eingeflößt hatte. Das zeugte davon wie grausig das Bild vor ihnen war. Allerdings war es auch Yunho, der sich als erster wieder rührte und die Fassung zurückerlangte.Keifend und erzürnt stieß er aus „Was soll der Mist?!"
„Keine Ahnung!" rief Marc mit manischer Verzweiflung zurück und hob abwehrend und unschuldig die Hände „Er hat sich einfach das Messer genommen!"
Ein Junge stand auf Abstand zu Marc und hielt zittrig das Messer in der Hand, sich selbst an die Kehle. Tränen überströmten sein Gesicht und sein ganzer Körper bebte unerbittlich.
Yunho wollte schon einen Schritt vormachen, aber Darian hielt ihn zurück mit dem Arm an der Brust „Das ist kein Job für dich...." flüsterte Darian seinem Freund zu.Chris wusste wie Darian das meinte. Yunho war viel zu ungestüm für so etwas und achtete nie wirklich auf seine Wortwahl. Er sagte alles immer frei heraus, ganz Freischnauze und gerade dies wäre in diesem Fall vielleicht nicht von Vorteil. Hier musste man nun äußerst taktvoll vorgehen und mit Bedacht an die Lage herantreten.
Darian wagte sich ein wenig aus der Menge zu treten und hob ebenso die Hände leicht, um zu bedeuten, dass er nicht auf Angriff war.
„Luke..." begann er vorsichtig den Jungen mit dem Messer anzusprechen „....bitte leg das Messer weg."Der Junge namens Luke schüttelte nur den Kopf. Sein Ganzes Gesicht war rot und verheult. Der arme Kerl war der puren Verzweiflung absolut verfallen. Chris beobachtete nur flehend das Geschehen und hoffte das Darian wusste was er tat und es irgendwie geradebiegen würde. Darians sanftmütige Stimme war gewiss ein Vorteil und er hoffte so sehr, dass diese Sanftmütigkeit Früchte trägt und Erfolg erntet, andernfalls wusste Chris nicht wohin das noch führen sollte...er wollte sich das Schicksal gar nicht ausmalen.
„Hast du dich mal umgesehen, Mann?!" rief Luke mit zittriger Stimme und unterdrückten Schluchzern „Wir sind am Arsch! Es hat doch alles kein Zweck mehr! Bleiben wir hier, verhungern wir armselig! Gehen wir raus, werden wir von den Scratchern zerrissen!"Darian wagte sich ein paar weitere Schritte vor. Immer nur äußerst langsam und zaghaft, als näherte er sich einem verschrecktem Tier, dass er nicht verscheuchen wollte mit abrupte Bewegungen.
„Ich weiß unsere Lage ist mehr als bescheiden..." gestand der rostbraunhaarige offen „...aber das ist kein Grund einfach aufzugeben. Wir haben so lange hier überlebt, da können wir jetzt nicht einfach aufgeben nur wegen eines Rückschlages..."
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Die Fünf Elementare - Das Erwachen [Band 1 der Elementary-Trilogy]
מדע בדיוני[Band 1 der Elementary-Trilogy] Chris erwacht auf mysteriöse Weise auf einer einsamen Insel und hat keine Ahnung wie er hier gelandet ist. Seine Erinnerungen sind einfach weg. Doch er lebt nicht alleine auf der Insel, neben ihm sind noch andere gle...