56 •healed•

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Pov. Yoongi

Nach einem letzten Kuss ging Jimin mit dem Arzt mit. Jetzt hieß es warten, zumindest für mich. Nach einer Weile kam eine Pflegerin auf mich zu, mit ein paar Klamotten in der Hand. "Hier sind die Sachen ihres Mannes.", sagte sie und drückte mir die Kleider in die Hand. "Dankeschön. Wissen Sie wie lange das dauern wird?", fragte ich. Sie sah mich an, schien kurz zu überlegen und sagte: "Das wird den ganzen Tag dauern, aufwachen wird er wahrscheinlich morgen." Ich lächelte ihr dankend zu, ehe sie wieder verschwand.

Ich beschloss nochmal nach hause zu fahren, Jimins Sachen dort abzulegen, Jin, Namjoon und den Jungs alles berichten und dann wieder ins Krankenhaus zu fahren. Zuhause machte ich mir noch einen Kaffee, keine Ahnung warum ich so müde war. Mit dem Kaffee und dem Telefon, ließ ich mich auf das Sofa fallen und wählte die Nummer von Jin und Namjoon.

"Hallo?", fragte Namjoon.
"Hey Joon, ich bin's."
"Yoongz, hatte ich's mir doch gedacht. Was gibt's?"
"Ich wollte eigentlich nur wegen Jimin bescheid geben. Sie werden vor 15 Minuten denke ich angefangen haben. Aufwachen wird er wahrscheinlich morgen."
"Danke dass du bescheid sagst."
"Wieso sollte ich nicht? Ihr seid Familie, der Familie sagt man bei sowas immer bescheid."
"Guter Punkt. Meinst du, es lohnt sich Jimin morgen zu besuchen?"
"Ich weiß es nicht, ich würde sagen ich schreibe euch dann nochmal."
"Das klingt gut. Brauchst du noch was?"
"Ne danke. Ihr?"
"Na, wir haben alles. Gut, bis morgen."
"Yo, Tschö.", sagte ich und legte auf.

Danach schrieb ich noch den Jungs um bescheid zu sagen. Meinen Kaffee hatte ich bereits leer getrunken, jetzt lag ich auf dem Sofa, immer noch des Todes müde. Ich wollte noch zu Jimin, im Krankenhaus warten bis er wieder wach wird, doch mir fielen die Augen zu und ehe ich mich versah, war ich eingeschlafen.

Als ich meine Augen wieder aufschlug, war er bereits dunkel draußen. Das ging mir jedoch am Arsch vorbei, ich würde trotzdem zu Jimin ins Krankenhaus fahren. Gesagt getan, ich verließ die Wohnung, stieg in das Auto und fuhr zum Krankenhaus. Im Radio lief Wherever you will go was mich direkt lächeln ließ. Ich dachte an unsere Hochzeit zurück, an den Antrag und an den Schulball, wo ich Jimin fragte, ob er bei mir einziehen wolle.

Ziemlich schnell kam ich beim Krankenhaus an, parkte den Wagen und betrat das Gebäude. Ich setzte mich in den Wartebereich, wo ich von der Dame am Empfang komisch gemustert wurde. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte sie schließlich. "Nein, danke. Mein Mann wird operiert, ich warte nur bis ich zu ihm kann.", sagte ich, woraufhin ihr Blick klarer wurde und sie fragte: "Ich könnte Ihnen bescheid sagen wenn Sie zu ihm können. Wie heißt ihr Mann denn?" 
"Min Jimin.", sagte ich mit einem dankenden Lächeln auf den Lippen, was sie erwiderte.

Der Wartebereich war nicht wirklich voll, es war auch schon spät. Apropo spät, wie spät war es eigentlich? Die Uhr sagte es war neun Uhr abends. Hatte ich wirklich so lange geschlafen? Mein Handy vibrierte und eine Nachricht ploppte auf. Jin fragte wie es lief. Ich schrieb ihm knapp zurück, steckte mein Handy weg und ließ meinen Kopf nach hinten fallen.

Kurz bevor ich wieder einschlafen konnte, hörte ich ein herzzerreißendes Schluchzen. Ich öffnete meine Augen und suchte nach der Quelle, die ich schnell fand. Es war ein kleines Mädchen, dass ganz allein da stand und weinte. Als ich mich umsah, schien sich niemand für sie zu interessieren. Ein Grund warum ich Menschen nicht ausstehen konnte.

Ich stand auf und ging zu dem kleinen Mädchen. "Hey kleine. Was ist denn los?", fragte ich sanft als ich mich vor sie hockte. "M-Meine Eomma wu-wurde von Leuten mit-genommen. Ich w-will z-zu ihr.", weinte das Mädchen. "Oh, das tut mir leid. Weißt du, ich warte gerade auf meinen Ehemann, er wurde auch von diesen Leuten mitgenommen. Wollen wir vielleicht zusammen warten?", fragte ich die kleine sanft. Sie sah mich weinerlich an, nickte dann aber zögerlich.

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