Kapitel 1

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Ahoi! Es freut mich, dass du den Weg in dieses Buch gefunden hast. Zu Beginn eine kurze Information, bevor die eigentliche Geschichte beginnt. Einige Charaktere werden von Disney aus den Pirates of the caribbean Filmen übernommen, jedoch ist es eine von mir erfundene Geschichte und keine Nacherzählung der Filme, klar soweit? Nun wünsche ich dir viel Spass beim Lesen...

Auf der Suche nach Liebe oder Rum tigerte ich durch die Strassen von Tortuga. Es dürstete mir nach einer Flasche süsslicher Flüssigkeit, welche in meinem Rachen brannte und die deprimierenden Gefühle in meinem Inneren betäubte. Jedoch hatte ich auch nichts dagegen einzuwenden, mich an einen grossen, warmen Busen kuscheln zu können. Ich werde sehen müssen, was der Abend brachte.

Die Strassen der karibischen Inselstadt strotzten nur so von Leben und stellten einen grossen Kontrast zu meiner Gefühlswelt dar. Ich fühlte mich schwach, alleine und erbärmlich. Es hatte sich bereits herumgesprochen, dass der berühmt berüchtigte Captain Jacks Sparrow seit einigen Monaten nicht mehr auf Raubzug war und ich wusste, wie sehr das meinen Ruf schädigte. Ich musste etwas ändern und zwar schnell, denn so langweilig wie mein Leben momentan verlief, konnte es nicht weitergehen. Die See rief nach mir und ich würde diesem Ruf folgen.

In Gedanken versunken bog ich um eine Hausecke, als ich plötzlich einen schrillen Schrei hörte. Ich blieb abrupt stehen und dachte kurz nach. Durch Tortuga drangen täglich Schreie aus allen Winkeln der Stadt und stellten keine Besonderheit dar. Betrunkene Piraten, Hühner und arbeitende Nutten gaben ständig solche Geräusche von sich. Sollte ich dem Schrei folgen? Mein Magen verkrampfte sich kurz, was ich als Intuition deutete und mich zu der Entscheidung brachte, dem Schrei nachzugehen. Mit eiligen Schritten ging ich eine dunkle Gasse entlang, dabei sah ich mich um. Diese Gegend hier war eher unbelebt und nur wenige Gestalten lungerten im Dunkeln herum. Wenn mich meine Ohren nicht täuschten, kam ich der schreienden Person näher und es hörte sich so an, als würde eine junge Frau um Hilfe rufen. Vielleicht wird es trotzdem noch ein guter Abend, dachte ich mir, als ich um die Ecke bog und die Gestalten sah.

Wenige Meter von mir entfernt stand eine liebreizende Frau, die von drei betrunkenen Piraten bedrängt wurde. Die Männer machten sich einen Spass daraus, das junge Geschöpf zu verängstigen und erniedrigen. Das dreckige Lachen und die wimmernden Hilferufe drangen bis zu mir. Soweit ich erkennen konnte, hatte die Frau dunkelblonde, schulterlange Haare und sie trug einen Federhut. Ein edles Stück, und ich wurde das Gefühl nicht los, sie von irgendwo her zu kennen. Mit dem Gedanken musste ich mich später beschäftigen, denn die Schweinehunde kamen der Dame bedrohlich nahe. Jetzt musste ich, meine noch nicht weggesoffenen Hirnzellen nutzen, um zu überlegen, wie ich diese Frau aus der ungemütlichen Situation helfen konnte. Ich entschied mich für einen sehr gewagten Plan. Aber ohne ein wenig Nervenkitzel wäre ich nicht Jack Sparrow.

Ich sah mich um. Kein Pirat schenkte mir Beachtung und die Ausgangslage war perfekt. Ich wusste, der Plan wird aufgehen und der Spass konnte beginnen.

"Lasst doch eure schmutzigen Finger von ihr! Sie hat was Besseres verdient" rief ich den drei Männern zu.

Ganz erstaunt drehten sich die Piraten um und funkelten mich mit bösen Augen an. Sie hatten wohl nicht damit gerechnet, dass sie gestört wurden. Doch plötzlich begann der Eine zu lächeln und lallte den Anderen etwas zu. Jetzt konnten sich die Drei vor Lachen fast nicht mehr auf den Füssen halten

"Du meinst wohl, dass sie dich verdient hat? Nur zu, du darfst auch mal ran."

Bei dieser Frage zog sich mein Magen zusammen und mir wurde schlecht. Klar war auf Tortuga die Prostitution kein besonderes Thema und leider gab es auch immer mehr Vergewaltigungen, aber dass diese Drecksschweine mich dazu einladen, war wirklich unter aller Piratenwürde. Ich als Pirat ekle mich manchmal schon vor gewissen männlichen Kollegen. Wie schlimm musste das dann für eine Frau sein? Das wollte ich mir nicht ausmalen. Deswegen tat ich so, als würde ich einen kurzen Augenblick überlegen und antwortete dann gezielt:

"Ja, das kann ich mir doch nicht entgehen lassen!"

Ich trat näher an die Frau, die mich mit verängstigtem Blick ansah. Vielleicht erkannte sie mich und mein Ruf als gefährlichster Pirat war trotzdem noch nicht dahin. Oder ich sah heute einfach wieder richtig beschissen aus. Als ich näher zu dir trat und wir fast Angesicht zu Angesicht standen, merkte ich, wie sie vor Angst zitterte. Obwohl es mir das Herz zerriss musste ich meine Fassade weiter aufrecht erhalten. Ich brauchte das Vertrauen der drei Piraten, damit mein Plan gelang. Zudem hatte ich noch eine weitere Sorge. Die Männer standen noch viel zu Nahe bei mir, und dem Häufchen Elend halb unter mir. So konnten sie jederzeit eingreifen und wir konnten nicht flüchten. Ich bat die Idioten um mehr Privatsphäre und so minderbemittelt wie sie waren, traten sie einige Meter weg von mir. Jetzt hatte ich genug Freiraum um mein Plan umzusetzen. Meinen Rücken den anderen Piraten zukehrend, nahm ich das Gesicht der weinenden Person vor mir in die Hände und flüsterte leise:

"Hab keine Angst, Kleines. Ich werde dir nicht weh tun und dich nicht anfassen. Ausser deine Hand. Aber diese brauche ich, um dich von diesen widerlichen Piraten fortzubringen. Halte dich einfach an mir fest, du kannst mir vertrauen. Klar soweit?"

Sie nickte leicht und legte ihren Kopf auf meine Schulter. In diesem Moment roch ich ihr Parfüm und wusste sofort, wer da vor mir stand. Freude machte sich in mir breit, aber gleichzeitig war ich verwirrt. Wie konnte sie in eine solche Situation geraten? Sie war doch immer so taff und liess sich nie unterkriegen. So hatte ich sie in Erinnerung, aber wir hatten uns auch schon sehr sehr lange nicht mehr gesehen. Zeit um mir darüber Gedanken zu machen, hatte ich erst, wenn ich sie von hier weggeschafft hatte. So nahm ich sie bei der Hand und wir rannten auf mein Kommando los. Es fühlte sich an wie Früher. Wir hetzten durch die Strassen und als wir auf einer sehr bevölkerten Hauptstrasse halt machten, waren wir uns sicher die Piraten abgehängt zu haben. Als sich mich im Licht einer Fackel das erste Mal genauer ansah und erkannte wer vor ihr stand, fiel sie mir um den Hals und weinte. Ich beschloss dass ich sie in meine Lieblingsbar mitnahm, damit wir in Ruhe reden konnten. Sobald wir uns dann beide beruhigt hatten und ich sie ein Weilchen studieren konnte, musste ich mir eingestehen, dass sie sich sehr verändert hatte. Sie war immer noch so hübsch wie früher, jedoch hat die Zeit auch bei ihr Spuren hinterlassen, und sie um einiges reifer wirken lassen. Wahrscheinlich hatte ich sie etwas zu lange angesehen, denn sie sagte lachend:

"Jack, jetzt starr mich nicht so an! Ich bin dir ja unendlich dankbar, dass du mich gerettet hast, und wir uns nach so langer Zeit wiedersehen, aber du weisst doch, ich habe einen Mann."


The Curse of Love || Captain Jack Sparrow FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt