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Stephan kam rein und sah mich an. Zuerst lächelte er mich an, er war sichtlich froh das ich wieder wach war, aber als er mich genauer ansah wurde seine Miene besorgt. „Was ist los Bella? Warum hast Du geweint?" „Setzt dich erstmal." Er nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu mir ans Bett. „Also was ist los?" Ich atmete einmal tief durch und sah ihm in die Augen. „Ich werde Sterben." Er nahm meine Hand und sah mich ernst an. „Wirklich?" „Ja..." „Weiß Robin das?" „Nein. Ich möchte auch nicht das er es weiß. Es ist schon so zu viel. Ich möchte das Du weißt das ich dich Lieb habe." „Ich weiß das und Du weißt das ich dich genauso Lieb habe." Ich lächelte  ihn traurig an und er erwiderte das Lächeln.

Er blieb noch gut eine Stunde bis er dann gehen musste. „Mein Dienst beginnt gleich, ich muss los. Bis bald, hab dich lieb." „Bis bald Papa...hab dich lieb." Er stand auf, lächelte mich noch mal an und ging raus.

Ein paar Stunden später kam Freddy wieder rein. Er sah ob alles soweit "oke" ist und redete noch etwas mit mir. Als er wieder gehen wollte hielt ich ihn noch mal auf. „Frederik?..." Er drehte sich um und sah mich an. „Ja?" „Hast Du vielleicht Papier und einen Stift?" „Ähm klar wofür?" „Bevor ich gehe...möchte ich meinen Kindern und Robin einen Brief schreiben den sie dann lesen können." „Natürlich. Ich geh schnell was holen." „Danke." Ich lächelte ihn Dankbar an und er lächelte zurück. Er verließ den Raum und kam etwa fünf Minuten später wieder mit Papier und Stift. Er überreichte es mir und ich bedanke mich noch mal. Er ging wieder raus und kümmerte sich um andere Patienten.

Ich fing an zu Schreiben, am ende laß ich mir alles noch mal durch. Ich war relativ zufrieden mit dem geschriebenen und faltete den Zettel zusammen. Danach schloss ich meine Augen und schlief ein.

Eine Woche verging, Robin kam mit den Kindern ab und zu vorbei, Stephan und Jonas kamen auch manchmal vorbei. Da Paula ja im Krankenhaus Arbeitete kam sie manchmal auf Station und sah nach mir. Mich freute es, dass meine Familie mich immer mal wieder besuchen kam. Ich merkte wie es mir von Tag zu Tag immer schlechter ging. Ich fühlte mich schwach, schlecht und hatte Probleme auch nur irgendwas zu machen. Robin merkte das etwas nicht stimmte wenn er da war, er machte sich so ne sorgen das er am Ende die Kinder nicht mal mehr mitbrachte. Jedoch sagte ich ihm nie was los war. Stephan wusste was los war und er war immer da und versuchte mir zu Helfen. Nicht mehr lange dann wäre es vorbei.

Wieder mal lief mir eine Träne das Gesicht runter. Ich wollte nicht Sterben. Ich wollte noch bei meiner Familie bleiben. Ich wollte meinen Kindern zusehen wie sie Erwachsen werden, ich wollte mit Robin zusammen Alt werden und mit ihm zusammen Sterben. Ich wollte nicht schon mit 36 Sterben, aber ich konnte nichts ändern. So war es jetzt nun mal. Ich wusste allerdings das Robin sich gut um unsere Kinder kümmern wird und das alle da sein werden und ihn unterstützen werden.

Mit einem Lächeln im Gesicht und ein paar Tränen in den Augen schloss ich meine Augen und wurde von einer Schwärze umhüllt.

Familie SturmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt