Vergebung?

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,,Du lebst wirklich noch..", hauchte ich sofort, als ich nach Hause kam.
Kai hat die Wahrheit gesagt. Damon lebte.
Sofort rann ich auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. Langsam erwiderte er die Umarmung.

,,Und du hast deine Menschlichkeit zurück. Also hat Kai's Plan funktioniert.", meinte er erleichtert, jedoch sagte ich nichts, da ich einfach nur froh war, dass er wirklich lebte.

Als ich dachte, dass Damon tot war, schob ich mir die ganze Schuld zu, da es auch meine Schuld gewesen wäre. Mein Herz zerbrach in diesem Moment in tausend Stücke. Ich wüsste nicht, was ich gemacht hätte, wäre Damon wirklich tot.

,,Oh Gott.. ", langsam prasselte alles auf mich ein. Alles, was ich in den letzten Tagen getan habe. Ich habe unschuldige Menschen umgebracht, beinahe Matt umgebracht, nur um Elena eins auszuwischen, habe Jo an Kai ausgehändigt...

Niemand wird mir das je verzeihen..
Ich weiß nicht mal, ob ich es mir verzeihen kann. Hecktisch drückte ich mich von Damon weg.

,,Oh Gott, was habe ich getan... Ich- ich habe jo an Kai ausgehändigt, Matt beinahe umgebracht und - oh gott..", weinte ich und legte Erschrocken eine Hand auf meinen Mund, um ein schluchzen zu unterdrücken.

,,Matt und Jo geht's beiden gut. Beruhig dich bitte, Vanessa.", ertönte aufeinmal Stefan hinter mir.

Mit Tränen in den Augen drehte ich mich um.

,,Und was wenn nicht? Ich bin noch nicht lange in der Stadt und habe schon ziemliches Chaos angerichtet.", schluchzte ich dann doch.

Stefan sagte nichts, sondern umarmte mich nur einfülhsam.

Schluchzend erwiderte ich die Umarmung.

,,Ich weiß noch nicht mal, wie ich mich entschuldigen kann.. Jo wird mir nicht mal vertrauen, nachdem ich sie so verarscht habe und von Elena und Matt möchte ich nicht anfangen, die hassen mich doch sowieso.", weinte ich.

Ja, ich hasse Elena, aber was ich getan habe, war einfach schrecklich.
Das hatte sie nicht verdient, nur weil ich sie mit Katherine Vergleiche.
Matt gelang nur zwischen die Fronten, da ich Elena eins auswischen wollte.
Jo habe ich als Ausgleich für Kai ausgeliefert.

All das war mir in diesem Moment vollkommen egal, doch jetzt bereute ich alles zu tiefst, doch ich konnte nichts ändern, was schon geschehen ist.

Ich muss jetzt mit den Konsequenzen leben, die ich hätte kommen sehen müssen, doch ich tat es nicht.

Inzwischen hat mich Stefan wieder aus seiner Umarmung befreit, während ich versuchte mich zu beruhigen, was mir ziemlich schwer fiel, da meine beiden Brüder anscheinend nicht wussten, was sie darauf antworten sollten.

,,Ich hab alles verkackt, so wie immer.", hauchte ich verzweifelt. So wie immer.

Langsam Strich ich mir die Tränen aus dem Gesicht, weinen brachte weder mir, noch meinen Opfern was, trotzdem fühlte es sich so befreiend an.

Ich war verzweifelt darüber, was ich jetzt machen sollte. Ich kann nicht einfach bei denen auftauchen, die würden mich wahrscheinlich umbringen..

Außerdem bin ich die letzte, die sie sehen wollen. Ich hab ihnen nur Leid gebracht, obwohl Weder ich sie, noch sie mich, überhaupt richtig kannten.

Ich habe Taten begangen, wovon ich wusste, dass sie nicht unbereut blieben.

In Hundert Jahren werde ich zwar nicht mehr hieran denken, aber nicht die Zukunft zählt, sondern die Gegenwart, und die Vergangenheit.

Die Vergangenheit leitet die Gegenwart, und somit auch die Zukunft.

In Gedanken überlegte ich immer noch, wie ich mich am besten entschuldigen könnte, obwohl ich mir eh dachte, dass sie mir nie verzeihen könnten. Dafür hatte ich gesorgt.

~~~

Zeitsprung 1 Woche später:

Über meine Zukunft nachdenkend saß ich Im Grill.

Letzte Woche, etwa ein Tag nachdem ich meine Menschlichkeit Dank Kai zurück gewann, entschuldigte ich mich bei Elena, Matt und Jo, aber auch bei Liv, diese wollte mich jedoch nichtmal ansehen, da wegen mir jetzt ihr Zwillingsbruder gestorben ist.

Ich kann sie verstehen, ich meine, ich würde mit mir auch nicht mehr reden, wenn wegen mir mein Bruder gestorben wäre.

Elena hat mir recht schnell vergeben, da sie damals den selben Fehler begangen hat wie ich, und deshalb mich verstand, aber mögen tut sie mich trotzdem nicht, und das beruht immer noch auf Gegenseitigkeit.

Matt, der hasst mich abgrundtief, mehr, als ich es tat. Er sagt, ich komme ganz nach Damon, so wie Kai es damals tat. Er versucht zwar mit mir auszukommen, jedoch kann er nichts versprechen.

Jo.. Die Frau, die ich belogen habe, und beinahe in den Tod geschickt hätte.. Die will mich nicht mehr sehen, Sie will, dass ich verschwinde aus ihrem Leben, genauso wie ihr Bruder Kai. Ich hab so ziemlich alles verkackt. Ich hoffe zwar inständig immer noch, dass sie mir irgendwann vergibt, doch so sehr ich die Hoffnung liebe, glaube ich, dass diese doch irgendwann stirbt.

Kai. Derjenige, der mich bei meiner Ankunft entführt und gefoltert hatte. Der mich bedroht hat, der mich benutzt hat. Und der, der sich am Ende bei mir entschuldigt hatte, wo ich sagte, dass ich Zeit brauchte. Genau der Kai scheint es ernst zu meinen mit seiner Entschuldigung, denn diese hatte ich vor ein paar Tagen angenommen. Seit dem versucht er mir ein recht guter Freund zu sein, er erzählt mir, dass Jo nicht gut mit Entschuldigungen annehmen ist, siehe ihn an, meinte er. Er hat sich ziemlich verändert, vom gefährlichen Soziopathen, wie er es nennt, zu einem ganz anderen Menschen.

Und dann ist da noch Caroline, die ich ziemlich beleidigt hatte. Nicht das schlimmste der Welt, aber trotzdem habe ich mich bei ihr entschuldigt, da es sich so einfach gehört. Sie hat erst gezögert, da sie nicht wusste, ob sie mir trauen konnte, trotzdem vergab sie mir kurz darauf.

Und dann war da noch ich. Ich habe mich bei mir selbst entschuldigt, dass ich das getan habe, und ich habe mir das alles ganz und gar nicht verziehen, aber das spielte hier keine große Rolle, ob ich mir vergab oder nicht.

Ich wollt bloß, dass die anderen es Taten. Das war mir wichtig, wichtiger als alles andere im Moment.

Im großen und ganzen: Manche vergaben mir, manche nicht und manche hassen mich noch immer.

Eigentlich hab ich es mir schlimmer vorgestellt. Ich hab gedacht, es würde Blut laufen und es würde mich als Mittagessen für die Wölfe geben, aber das geschah nicht.

In Love with a Monster (Tvd/ Kai Parker)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt