Verteidigung

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,,Du wolltest mich sehen?", begrüßte ich Kai, als ich mich auf die Park Bank setzte, wo er saß.

Sofort sah Kai mich an, und fing an, leicht zu lächeln.

,,Nicht nur sehen, sondern auch mit dir reden.", erklärte er.

Ja, das sollten wir wirklich mal.

,,Ich möchte dir erzählen, warum ich dir geholfen habe, was ich eigentlich noch nie getan habe. Das bin ich dir schuldig, auch, wenn du meine Entschuldigung schon angenommen hast.", fing er an.

Mit meiner Stille bedeutete ich ihm, fortzufahren, mit dem, was er sagen wollte.

,,Als ich dich das erste Mal gesehen habe, wo du aus dem Haus der Salvatores kamst, fand ich dich schon attraktiv, und das hat sich bis heute nicht geändert. Aber ich hatte schon viele attraktive Mädchen gesehen, aber in diesem Moment wusste ich nicht, dass du anders sein wirst. Als ich dich dann entführt hatte, lernte ich deine Persönlichkeit kennen, welche mich wirklich beeindruckt hat. Du hast mir die Meinung gegeigt, auch wenn ich nicht positiv darauf reagiert habe. Du warst sogar so weit, mich zu foltern. Ich habe dir nichts als Schmerz gebracht, und dann auch noch dich ausgenutzt, als du keine Gefühle hattest, zum Sex.", zählte er alles auf, doch ich unterbrach ihn.

,,Wow, wow, wow. Du hast mich zu nichts ausgenutzt, in diesem Moment war es mein freier Wille, mit dir zu schlafen.", lachte ich, doch er stimmte nicht ein.

,,In dem Moment, wo ich den Schlüssel im Kerker hatte, hätte ich dich umbringen können. Doch ich tats nicht, ich konnte es nicht. Du warst anders als andere Mädchen. Doch das ist nicht der exakte Grund, weshalb ich dich sehen wollte.", meinte er ernst. Zu Ernst.

Er sagte nichts mehr, sondern nahm nur mein Handgelenk, schon meinen Ärmel nach oben und sprach dann ein paar lateinische Wörter.

Verwirrt starrte ich auf seine Hand, welches immer noch fest mein Handgelenk umklammert.

Kurz erfasste mich ein leichtes Brennen,  welches aber auch sofort wieder verschwand.

Genau so wie sein Name, den er mir damals eingezaubert hatte.

Überrascht sah ich Kai an, welcher mein Handgelenk immer noch nicht loslies.

,,Auch das bin ich die schuldig. Das alles hast du nicht verdient.", flüsterte er, und legte seine andere Hand an meine Wange.

Ich erwiderte nichts, sondern starrte nur in seine wunderschönen Augen, die mich ebenfalls anstarrten.

In ihnen fand ich Verwirrung, Freude, Unsicherheit, aber auch ein Hauch Zuneigung war zu erkennen.

Seine Augen hielten meine praktisch gefangen.

,,Danke.", war das einzige, was ich sagte, was von einem leichten Lächeln seiner seits hervorrief.

Er hat sich ganz schön verändert, seit ich ihn das erstes Mal traf.

Liegt das alles wirklich nur an Luke? War er es, der ihn so veränderte?

Was wäre, wenn er nie mit Luke, sondern mit Jo verschmolzen wäre?

Fragen über Fragen, und keine konnte ich mir beantworten.

Sein Räuspern riss mich aus diesen gestellten Fragen hinaus in die Realität.

Kurz atmete ich tief durch, bevor ich seine Hand nahm, die sich noch immer an meiner Wange befand.

Dies änderte ich, indem ich sie von der Wange nahm und runter auf die Bank legte.

Meine Hand nahm ich jedoch nie von seiner.

Ich wollte was erwähnen, doch mein klingelndes Handy hinderte mich daran.

,,Was?", blaffte ich den Anrufer an, da er uns den Moment ruiniert hatte.

,,Ganz ruhig, Kratzbürste. Stefan macht sich Sorgen um dich, du bist zu lange weg.", meinte Damon sarkastisch.

,,Mir geht's gut, danke.", blaffte ich erneut.

Damon schaffte es echt, immer in den unpassendensten Momenten anzurufen.

,,Was auch immer Dein Problem jetzt ist, kannst Du runterschlucken. Komm einfach nach Hause, wir müssen dringend mit Dir reden.", grummelte nun Damon, doch ich legte einfach auf.

,,Manchmal könnte ich ihn echt köpfen.", knurrte ich, weshalb Kai lachen musste.

~~~

Genervt öffnete ich die Tür, wo ich sofort Damon entdeckte.

Doch er war nicht alleine, Stefan, Elena, Caroline und Bonnie waren bei ihm.

Als diese ihn entdeckten, zogen sie scharf die Luft ein.

,,Wieso bringst du ihn mit?!", zischte Bonnie genervt und zeigte in Kai's Richtung.

Dieser stand nämlich hinter mir, da er mich Nach Hause begleitete.

Er entschuldigte sich nochmals bei mir, und will alles wieder gut machen, was er getan hat.

Trotzdem hat er seinen Humor  nicht verloren.

Irgendwie süß.

,,Wieso nicht?", fragte ich Schulterzuckend.

,,Weil er ein Soziopath ist, Vanessa. Deshalb. Er ist ein Monster. Nur weil er dir geholfen hat, heißt es nicht, dass er sich verändern wird.", knurrte Bonnie außer sich.

Ich sah, wie Kai's Blick sich veränderte.

Zuvor war er recht humorvoll, nun war er eher verletzt, und wütend.

Nachdem er mir erzählte, warum er so geworden ist, wie er halt war, hatte ich Mitleid mit ihm.

Er ist unter schlechten Umständen aufgewachsen, und verdiente es auf keinen Fall, so behandelt zu werden.

,,Kai ist hier das Monster? Dass ich nicht lache.", lachte ich.

Mit einem Blick wendete ich mich vollständig an Bonnie.

,,Kai soll einzige Monster hier sein? Bonnie, wer war nochmal dafür verantwortlich, dass deine Grams gestorben ist? Richtig, Mein Bruder. Wer hat dich beinahe mal umgebracht? Richtig, Elena und mein Bruder. Er hat mir alles erzählt. Mein  Bruder hat dir so viel Schmerz angetan, und trotzdem findest du, dass Kai hier das Monster ist?", redete ich auf sie ein.

Dann wendete ich mich an Elena.
,,Elena. Nun du hast dich in meinen Bruder verliebt, als du noch mit meinem anderen Bruder zusammen warst. Du hast wahrscheinlich auch etliche Menschen umgebracht. Du bist nicht viel besser als er.", erklärte ich.

Keiner unterbrach mich.

,,Damon. Du warst es damals, der mich dazu brachte, das Blut zu trinken. Ich wollte es nicht, doch es war dir egal. Warum? Weil Stefan dich dazu Zwang? Du warst es auch, der mich dazu brachte, meine Gefühle auszuschalten. Keiner von euch hat hier das Recht, irgendjemanden zu verurteilen.", sprach ich zuende.

Keine vor ihnen sagte etwas, alles war still.

Ein Blick zu Kai verriet mir, dass er ziemlich Geschockt aussah.

Er hatte wohl nicht erwartet, dass ich ihn verteidigt hatte.

Ich, um ehrlich zu sein, auch nicht.

In Love with a Monster (Tvd/ Kai Parker)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt