Eifersüchtig

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Seit Tagen ging ich meinen Brüdern und den anderen aus dem Weg und auch Kai habe ich seit ich ihn verteidigt habe nicht mehr gesehen.

Er ist kurz nach meiner Ansage abgehauen, er sah ziemlich überfordert aus. Keiner der Truppe redete nach dieser Aussage mehr mit mir und Bonnie scheint mich aufeinmal zu hassen.

Ich hatte Angst, mich meinen Brüdern zu stellen, da ich wusste, dass beide ziemlich nachtragend sind.

Ich befinde mich zwar noch in Mystic Falls, aber dort, wo mich niemand finden kann.

Diesen Ort habe ich schon vor 100 Jahren gefunden, doch Weder Stefan, noch Damon wusste davon.

Hier schlich ich mich hin, wenn ich mich mit meinen Brüdern stritt, mal wieder Ärger von unserem Vater bekam oder wenn ich einfach mal allein sein wollte.

Das war mein persönlicher Abschaltplatz, hier fühlte ich mich am wohlsten.

Ich nahm die Zeit, die ich brauchte, um über alles nachzudenken.

Alles, was ich sagte, meinte ich auch so. Er hat Fehler gemacht, genau so wie jeder andere auch. Niemand auf dieser Welt ist perfekt, niemand.

Wie konnten sie also behaupten, dass Kai das Monster war, wenn sie nicht besser waren? Woher haben sie das Recht, über einen zu urteilen, wenn ihr deren Geschichte nicht zu kennen?

Ja, anfangs hasste ich ihn, aber ich habe nicht voreilig über ihn geurteilt.

Ich habe ihn nur gehasst, für das, was er mir angetan hat, aber er hat sich entschuldigt, und es sah nach einer ernsten aus.

~~~

Ich hatte meinen Aufenthalt in den Wald geändert.

Vielleicht in der Hoffnung, doch von irgendwem gefunden zu werden, ich weiß es nicht.

Ich spürte den kühlen Wind, der mir meine Haarsträhnen ins Gesicht wehte, hörte die Vögel zwitschern, während mich meine Gedanken überall hinführten.

In die Zukunft, Vergangenheit, so wie die Gegenwart.

Angefangen hatte alles mit Katherine Pierce, die meine beiden Brüder um den Finger gewickelt hatte, doch wie endet alles?

Ich bin ein Vampir, doch jeder, wirklich jeder, findet irgendwann mal den Tod.

Wer will denn bitteschön, dass man für immer lebt? Dass jeder stirbt, der einem lieb ist?

Ich hatte damals meine Eltern verloren. Meine Freunde. Meine Familie, bis auf Stefan und Damon.

Seit Jahren wandelte ich um die Welt, alleine.

Ab und zu fand ich jemanden, mit dem ich mich gut verstand, doch hielt dies nicht lange.

Die meisten waren nämlich Menschen, welche mich für ein Monster hielten, als ich ihnen die Wahrheit erzählte, weshalb ich sie manipulierte, mich zu vergessen.

,,Hier bist du also.", ertönte Elenas Stimme hinter mir, doch ich ignorierte sie.

Wieso musste ausgerechnet sie kommen?

Ich starrte einfach gerade aus weiter, als sie sich neben mich setzte.

,,Du weißt, jeder sucht dich. Du bist einfach spurlos verschwunden.", flüsterte sie.

,,Ich wollte einfach nicht gefunden werden. Was willst du hier?", meinte ich tonlos.

Ich wurde von meinen Gedanken überschwemmt.

Ich war traurig. Traurig darüber, dass ich immer alleine war.

Ich wusste, dass selbst wenn ich zurück nach Mystic Falls kam, dass sich kaum jeder für mich interessieren wird.

,,Mit dir reden. Darüber, warum du mich hasst. Ich glaube nämlich nicht, dass du denkst, dass ich wie Katherine bin. Das hätte ich schon eher tun sollen.", erklärte sie ruhig.

Ich starrte weiterhin nach vorne.

,,Natürlich hasse ich dich nicht, weil du Katherine ähnlich bist. Das wäre bescheuert, ich bin nicht besser als du, was Jungs angeht.", lachte ich wütend.

,,Wieso dann? Was habe ich getan, dass du mich so hasst?", fragte sie erneut.

Tief atmete ich durch.

,,Ich hasse dich, weil ich eifersüchtig auf dich bin. Du hast mehr Liebe von meinen Brüdern bekommen, als ich es je tat. Schon früher zogen sie Katherine mir vor. Sie behandelten sie wie eine Königin, mich? Mich ignorierten sie. Sie liebten mich, aber eben nicht so stark wie Katherine. Über die Jahre habe ich meine Brüder ein wenig beobachtet. Ich sah sofort, dass genau das gleiche mit dir geschehen wird. Deswegen habe ich versucht, dich zu hassen, weil ich eifersüchtig war. Ein sehr, sehr dummer Grund. Ich weiß."

In den ganzen letzten Minuten kam nicht einmal der Name Kai vor, was mich wunderte, da ich dachte, dass sie deswegen kam.

Elena war die ganze Zeit über still, jetzt immer noch.

Offenbar wusste sie nicht, was sie erwidern sollte.

Deshalb stand ich auf, und ging einfach.

Ich ließ sie alleine, weil ich wusste, dass ich sie mögen würde, würde ich bleiben.

In Love with a Monster (Tvd/ Kai Parker)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt