Kapitel 26: Sonntag

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Den ganzen Sonntag.
Den ganzen Sonntag, morgens,vormittags,mittags und nachmittags. Unsere Tür blieb abgeschlossen und wir lagen den kompletten Tag im Bett. Wie taten nichts, außer schlafen, reden, küssen und lachen. Allerdings fiel kein Wort über das Ereignis am Vorabend. Zweimal versuchte Draco mich zu überreden aufzustehen und etwas essen zu gehen, doch ich weigerte mich strickt dagegen. Dreimal klopfte es an der Tür. Bella und Blaise, sowie Hermine versuchten mit uns, bzw. mir zu sprechen. Doch ich antwortete nicht. Ja, das war vielleicht etwas hart und es gab keinen Grund, doch ich wollte niemanden sehen. Draco sah mich dann immer nur an, seufzte und rief: ,,Lasst uns bitte inruhe." Ich sah ihn dann dankend an.

Draußen war es schon früh dunkel und gegen 18 Uhr sah ich auf die Uhr. ,,Mein Engel, wir sollten jetzt wirklich mal aufstehen und zumindest solltest du duschen.", flüsterte er in mein Ohr. ,,Außerdem habe ich schrecklichen Hunger.", fügte er hinzu. Ich drehte mich weg von ihm. Was genau mit mir los war, wusste ich nicht ,aber ich war ziemlich schnell gereizt. ,,Dann geh doch.", stammelte ich nur und spielte an meinem Ring herum. Er seufzte und beugte sich über mich. ,,Geh doch wenigstens mit zum Essen.", bat er mich. Ich löste mich von ihm, stand auf und ging ins Bad. Vor dem großen Spiegel, zog ich mich aus, öffnete meine Haare und machte das Wasser an. Ich ging in die Dusche und stellte mich unter das heiße Wasser. Mit meinem Rücken stand ich zur Tür des Badezimmers. Ich schloss meine Augen und genoss diesen Moment sehr. Aufeinmal spürte ich zwei Hände an meiner Hüfte und zuckte zusammen. ,,Geht doch!", flüsterte eine Stimme in mein Ohr und sein Atem fühlte sich warm und vertraut an. Ich Griff nach seinen Händen und legte meinen Kopf in den Nacken. Draco fuhr mit seinen Armen über meinen Oberkörper und wieder zurück zur Hüfte. Er fing an meinen Hals zu küssen und drehte mich zu sich um. Ich starrte ihn von oben bis unten an. Seine nassen blonden Haare fielen in sein Gesicht und er sah unheimlich gut aus. ,,Ich liebe dich!", flüsterte er und küsste mich anschließend. Der Kuss war so intensiv und voller Leidenschaft , dass ich die Kontrolle verlor und er mich an die Wand drückte. Ich schlug meine Arme um seinen Nacken und ließ ihn machen. ,,Ich liebe dich auch!", sagte ich zwischen einem Kuss und drückte nun ihn gegen die Wand. Ich küsste seinen Oberkörper nach unten und wieder nach oben. Ein leises Stöhnen kam aus ihm hervor. ,,Ich bin süchtig nach dir Katie. Du bist...", sagte er doch ich unterbrach ihn. ,,Shhh. Nicht reden. Machen.", flüsterte ich in dein Ohr. Er lächelte triumphierend und küsste mich wieder. Ich wollte ihn. Jetzt!

Meine nassen Haare band ich zu einem Dutt zusammen, zog eine Jogginghose und ein altes, graues T-shirt von Draco an. Im Spiegel sah ich die vielen Knutschflecken an meinem Hals und musste etwas grinsen. Außerdem sah ich Draco im Zimmer wie er sich ebenfalls eine Jogginghose und einen Pulli anzog. Es war zwar nicht gerne gesehen, doch am Wochenende störte es nicht sonderlich, da es fast alle taten.
Nach einiger Zeit hatte ich mich doch überreden lassen etwas essen zu gehen. Draco stand an der Tür und drehte den Schlüssel um. Ich kam zu ihm, griff seine Hand und klammerte mich an seinen Arm, ohne ihn anzusehen. Er drückte meine Hand und sofort fühlte ich mich sicherer. Im Gemeinschaftsraum war es leer und so gingen wir in Richtung der großen Halle. Es war sehr voll, da jetzt die Hauptzeit zum essen war. Manche starrten uns an, da viele unsere Auseinandersetzung mitbekommen hatten. Ich ignorierte die Blicke. Zumindest versuchte ich das. Als wir am Gryffindortisch vorbei gingen, schaute mich Hermine an. Ich lächelte leicht und sie zum Glück auch. Ich war erleichtert und so gingen wir Richtung Slytherintisch. ,,Mein Gott Katie. Endlich. Ich dachte ich sehe euch vor Weihnachten nicht mehr.", sagte Bella sarkastisch aber erleichtert, stand auf und nahm mich in den Arm. Wir setzen uns und meine Laune besserte sich, als ich das leckere Essen sah. Ich langte ordentlich zu und aß ziemlich viel. Wir redeten etwas und lachten alle gemeinsam über dies und jenes. ,,Katie, was ist mit deinem Hals passiert?", fragte mich Bella nach einiger Zeit und schaute auf Die Blauen und Lilanen Blutergüsse bzw. Knutschflecken. ,,Ähm...", sagte ich und schaute Draco an, der lautlos grinste und auf den Boden sah. ,,Und warum sind seine Haare noch so nass? Soweit ich weiß föhnst du sie immer?", fügte Bella hinzu und sah mich kritisch an. Wir hatten nun auch Blaise' und Pansy's Aufmerksamkeit. ,,Ja ich...wir hatten keine Zeit mehr nach dem Duschen.", sagte ich kurz und schluckte. ,,Aha.", antwortete Bella nun, sah zwischen Draco und mir hin und her und lachte anschließend. Ich sah nun wie Harry und Co. aufstanden und wollte noch mit ihnen bzw. Hermine reden und mich entschuldigen. ,,Ich muss noch was klären, wir sehen uns später im Gemeinschaftsraum.", sagte ich, gab Draco einen Kuss und verschwand.

,,Hey. Hermine. Wartet mal!", rief ich und blieb außer Atem stehen als sie sich umdrehten. ,,Kathrine. Geht es dir besser?", fragte Ron und ich konnte nicht deuten ob es ironisch oder Ernst gemeint war. ,,Äh ja. Darüber wollte ich mit euch reden. Hermine, es tut mir leid wenn ich so abweisend war. Du hast das nicht verdient. Entschuldigung. Es gab keinen Grund dafür.", erklärte ich ihnen und versuchte zu lächeln. ,,Schon gut Katie. Ich-", Hermine wurde unterbrochen. ,,Ron Ron!? Wo bist du?", rief eine hohe nervige Stimme und ich zuckte zusammen. ,,Ah da bist du ja. Komm wir gehen. Oh, hallo Katie. Du musst Ron's Schwester sein?", fragte sie und sah mich merkwürdig an. ,,Äh ja. Hallo.", gab ich nun zurück. Lavender nahm Ron und die beiden gingen glücklich davon. Hermine verdrehte die Augen und wandte sich mir wieder zu. ,,Also. Ich wollte dich nicht drängen oder nerven, aber du bist mir unheimlich wichtig und ich wollte sicher sein das alles gut ist. Man hat euren Streit bis zu uns gehört.", sagte sie vorsichtig. ,,Gut dann ist das ja geklärt. Ich freue mich übrigens auf Samstag. Bis dann.", sagte ich und setzte mich in Bewegung zum Gemeinschaftsraum. Ich lief durch die dunklen, kalten Gänge. Ich erschrak mich heftig als eine Gestalt hervor kam und mich an die Wand drückte. ,,Du. Du kannst es nicht lassen. Du wirst schon verstehen, dass Draco irgendwann mein Freund sein wird und du....bist dann gar nichts mehr für ihn. Ich habe es satt.", schrie mich Pansy Parkinson an und drückte mich gegen die Wand. Sie griff so dolle gegen meine Handgelenke, dass sie ziemlich schmerzten und ihre Fingernägel borten sich in meine Haut. ,,Pansy was soll das? Lass mich los!", versuchte ich mich zu währen. Sie lachte dreckig, aber drückte noch fester. Irgendwie gelang es mir eine Hand zu befreien und aus Reflex scheuerte ich ihr eine. Sie schaute mich an. Tränen fließen über ihre Wange. Sie hielt sich an ihre Wange und ließ mich los. ,,Du Miststück!", sagte sie leise, schubste mich zurück an die Wand, sodass mein Kopf gegen die harte Steinmauer knallte, und ging dann weinend davon. Ich wusste auch genau wohin.

Ich brauchte einige Minuten um mich zu sammeln und schaute an meine Handgelenke. Sie waren Blau und Lila, sowie mein Hals. Leichte Halbkreise mit Blut, welches leicht über meinen Arm floss, bildeten sich ab. Es brannte höllisch, doch ich konnte es aushalten. Mein Kopf brummte etwas und in meinen Augen sammelten sich Tränen, die ich aber zurück halten konnte. Mit roten Augen, ging ich nun Richtung Slytherin Gemeinschaftsraum. Von weitem hörte ich schon Pansy und wie sie ihre 'Version' allen mitteilte.
,,Und aus dem nichts, hat sie mich angegriffen und als ich mich während wollte hat sie mich geschlagen. Genau hier hin.", schluchzte sie unter Tränen. Draco,Bella und Blaise sowie ein paar andere Slytherin's saßen um sie herum und hörten ihr zu. Als ich herein kam, schauten mich alle an. Keiner sagte ein Wort. Ich hielt mir immernoch meine Handgelenke, die mehr schmerzten als ich zu gab. ,,Da ist dieses Miststück!", sagte Pansy laut.
,,Bitte!? Sag mal was erzählst du denn da? Du hast mich angegriffen, während ich Seelenruhig durch die Flure ging. Und du hast mich so dolle gegen die Wand gedrückt, dass meine Handgelenke bluten.", erklärte ich nun. ,,Pf. Du hast gar keine Beweise. Wahrscheinlich warst du es noch selbst um mir das jetzt in die Schuhe zu schieben.", giftete sie mich an.
Ich starrte Fassungslos in ihr Gesicht. Mein Mund war weit geöffnet und ein Ausatmen kam heraus. Ich sah zu Bella. Sie glaubte mir anscheinend und kam nun zu mir. Draco hingegen saß neben Pansy und schaute mich nur an. Ohne irgendwelche Emotionen,Gefühle oder sonst was. Ich schüttelte entsetzt den Kopf und ging an ihnen vorbei ins Zimmer. Im Bad ließ ich mir kaltes Wasser über meine Arme laufen und es brannte ziemlich. Im Spiegel starrte ich mich eine Weile an. Die Tür des Zimmers ging auf und Draco kam herein. Er sagte kein Wort, zog seinen Pullover aus, kam ins Bad, stellte sich neben mich und begann seine Zähne zu putzen. Ich stand wie angewurzelt neben ihm und schaute ihm dabei zu. Als er fertig war, ging er aus dem Raum ans Bett und setzte sich drauf. Wut,Enttäuschung und Traurigkeit kamen in mir hoch. Ich ging ohne zu zögern auf das Bett zu und wollte mich hinlegen um zu schlafen, doch Draco griff nach meinem Handgelenk. Ich zog es aus Reflex zurück, da es höllisch weh tat. ,,Aua.", sagte ich leise und Tränen liefen über mein Gesicht. ,,Komm her!", flüsterte er leise und deutete auf seinen Schoß. Zögernd tat ich was er gesagt hatte und setzte mich. ,,Wann hört das endlich auf?", fragte er ohne mich anzusehen. War das sein Ernst?,,Du fragst mich nichtmal wie es mir geht. Sie hat mich gegen die Wand geschubst und mein Kopf tut höllisch weh.", antwortete ich auf seine 'Frage' und wollte aufstehen. Er nahm allerdings vorsichtig meine Hände in seine und küsste sie. ,,Ich liebe dich!", sagte er so zart, dass es mir eine Gänsehaut verschaffte. ,,Ich dich...auch!", sagte ich und machte eine kleine Pause zwischen den Wörtern. Wir ließen uns zurück ins Bett fallen, zogen die Decke nach oben und ich lag auf seiner Brust. Meine Hände hielt ich so, dass frische Luft an die Wunden kamen und langsam hörte das Pochern auf. Draco kraulte meinen Kopf und wenig später schlief ich langsam ein.

Ich verstand ihn manchmal nicht. In dem einen Moment war er der liebevollste Junge den ich kannte und plötzlich war er wieder Draco. Draco Malfoy, der kalte gefühllose Junge. Doch ich liebte jeden Fehler und jede Art an ihm!

Dangerous Love - Draco MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt