Diese verdammten blauen Augen // Max Verstappen

Hinterlistiger Plan

Nicht gerade gut gelaunt wachte ich gegen 11 Uhr auf. Ich hatte gerade mal 5 Stunden geschlafen aber das reichte mir jetzt auch erstmal. Mein Kopf brummte total und meine Augen waren vom weinen verklebt. Wenn man mal über meine Augenringe und angeschwollenen Augen hinweg sah, konnte man meinen, dass es mir gut geht. Körperlich war das soweit auch der Fall aber psychisch einfach nicht.
Ich wusste das Lia noch schläft und das mindestens noch eine Stunde. Ich ging also leise in die Küche und nahm mir eine Kopfschmerztablette. Danach ging ich an mein Handy was ich unmotiviert abcheckte aber ich hatte schließlich nichts anderes zu tun. Auf Instagram war das ein oder andere Bild von gestern zu finden auf diversen Accounts. Lewis und Lando hatten sogar jeweils ein Bild mit mir in ihrer Story geteilt und auch gepostet. Die kommentierte ich natürlich direkt und meine Laune wurde für einen kurzen Moment wesentlich besser. Als ich dann allerdings sah, dass Max auch ein paar eindrücke geteilt hat, änderte sich das wieder. Ich sah es mir nicht direkt an sonder konnte es nur dadurch erkennen, dass der Kreis um sein Profilbild nicht grau sondern eben so bunt war. Das war immer das Zeichen dafür, dass etwas neues in der Story war.
Ich überlegte tatsächlich kurz nicht drauf zu gehen aber tat es dann doch. Ich geriet bei dem ersten Bild direkt ins Stocken. Darauf war ich zu sehen wie ich ihn umarmt hatte und er mir in dem Moment etwas ins Ohr geflüstert hatte. Wer hat das Bild denn gemacht? Ich scrennshotete es und schaute mir die Story weiter an. Viel öfter als mir lieb war, war leider Samira zu sehen.

Durch ein lautes Poltern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.
"Lia? Alle gut?", rief ich durchs Haus.
"Jaa, ich bin nur aus dem Bett gefallen", rief sie zurück und kam in dem Moment schon die Treppe runter.
Ich konnte nicht anders als zu lachen.
"Ich dachte du schläfst noch ne Stunde oder so", sagte ich verwirrt.
Lia war einen totale langschläferin und das gerade nach einer Party.
"Ne irgendwie heute nicht. Beziehungsweise normalerweise gehe ich auch nicht schon um 2 Uhr", sagte sie leicht vorwurfsvoll.
"Hättest ja bleiben können", gab ich leicht gereizt zurück.
Ich wusste zwar das sie es nicht böse meinte aber ich war momentan gar nicht in der Stimmung für sowas.
"Ach übrigens wir müssen da gleich nochmal hin", sagte sie während sie den Kühlschrank öffnete.
"Wie? Warum?", rief ich leicht geschockt.
Ich hatte wirklich nicht vor noch zu Max zu gehen und schon gar nicht heute. Die Chance das ich Samira nochmal da auffinde war definitiv zu groß.
"Ich habe da gestern mein Handy liegen gelassen. Ich brauche es unbedingt zurück", antwortete sie mir und versuchte mir somit die Dringlichkeit deutlich zu machen.
"Kannst du nicht alleine fahren?", fragte ich schnell.
"Nein bestimmt nicht. Du kommst mit! Das ist doch eine super Gelegenheit das mit Max zu klären", schlug sie mir vor und grinste.
Ich setzte nur meinen Dein-Ernst-Blick auf und stand dann säufzend auf.
"Wo gehst du hin?", fragte sie verwundert.
"So fahre ich bestimmt nicht", zeigte ich auf mich und ging dann hoch ins Bad.
Ich wusste das Lia mich früher oder später eh überzeugen würde. Da ich momentan nicht wirklich Lust oder Kraft für Diskussionen hatte, würde ich einfach mitfahren. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch das Dan die Tür aufmacht und ich somit Max gar nicht sehen werde.
Nachdem ich mich einfach für eine rosane Jogginghose und ein weißes leicht Bauchfreies Oberteil entschieden hatte mit weißen Schuhen dazu, ging ich wieder runter. Meine Haare machte ich schnell zu einem lässigen Dutt.

(Sky's Outfit)

Nachdem ich nochmal gefragt hatte ob ich wirklich mit musste, fuhren wir zu zweit los. Mein Handy hatte ich genau wie meinen Schlüssel schnell in meine Hosentasche gesteckt.
"Das du nie auf deine Klamotten aufpassen kannst", nörgelte ich rum.
"Konzentrier dich lieber auf die Straße anstatt schlechte Laune zu verbreiten", mekerte mich Lia an.
Sie wusste genau das sie mit Geduld und lieben Worten bei mir momentan nicht weiter kam.

Je näher wir dem Haus von Max kamen, desto nervöser wurde ich. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust als ich dann parkte.
"Jetzt entspann dich doch mal", sagte Lia lachend.
Für sie war das ganze zwar lustig aber für mich definitiv nicht. Ich wollte Max heute wirklich nicht sehen und Dan eigentlich auch nicht. Immerhin hatte er mich vor ein paar Stunden noch weinen sehen.
Mit zitternden Knien stieg ich aus dem Wagen und ging zur Haustür.
"Vielleicht schlafen die beiden noch. Wecken wäre doch blöd", versuchte ich Lia von ihrem Plan abzubringen.
"Ist mir egal, ich will mein Handy wieder haben", sagte sie lachend.
Keine 5 Sekunden später hatte meine beste Freundin auch schon auf die Klingel gedrückt. Mein Herz raste und ich hatte das Gefühl gleich kotzen zu müssen. Ob das an der Nervosität oder an meinem leichten Kater lag, konnte ich nicht so ganz sagen. Vermutlich war es auch eine Mischung von beidem.
Auf der anderen Seite der Tür nahm ich plötzlich Schritte wahr und schon wurde die Tür geöffnet.
"Sky, Lia was geht? ", fragte Dan lässig und lehnte sich grinsend an die Tür) .
Er hatte genau wie ich einfach eine Jogginghose an und ein Tshirt.
Ich war in dem Moment heil froh das er an der Tür stand.
"Die hat hier Handy hier vergessen", sagte ich und zeigte auf Lia.
"Ja blöd nh", sagte sie und grinsten Dan an.
Dan grinste daraufhin zurück was mir in dem Moment etwas seltsam vorkam. Ich fragte aber nicht weiter nach.
"Oh man. Dann such mal schnell dein Handy", sagte er und machte uns Platz zum eintreten.
Lia ging sofort rein aber ich blieb stehen in der Hoffnung, dass Lia in wenigen Sekunden wieder rauskommen würde. Dan schaute mich allerdings verwirrt an und forderte mich mit einer Geste auf, ebenfalls rein zu gehen. Ich verdrehte nur die Augen und atmete nochmal tief ein bevor ich das Haus betrat.
"Wo hast du dein Handy denn zuletzt gesehen?", fragte ich Lia während ich ins Wohnzimmer ging.
"Keine Ahnung, ich schaue mal draußen. Dan kommst du mit?", fragte sie und plötzlich liefen beide grinsend nach draußen.

Langsam realisierte ich was hier los war. Lia hatte ihr Handy nicht verloren oder hier vergessen. Sie und Dan hatten das extra gemacht damit Max und ich reden. Diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitzschlag und ich wollte die beiden gerade schon zur Rede stellen, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit erregte.
"Sky?!", hörte ich Max plötzlich überrascht hinter mir sagen und ich drehte mich ruckartig um.
Ich schaute Max nur ausdruckslos an und wusste nicht was ich denken sollte. In meinen Kopf war nur Watte und ich fühlte nur die Gänsehaut, welche schlagartig auf meinem ganzen Körper war. Ich konnte dem Blick nicht mehr standhalten und schaute mich also um. Etwas besseres fiel mir in dem Moment nicht ein. Was mir allerdings auffiel war, dass die Party definitiv ihre Spuren hinterlassen hatte und mir taten die zwei Jungs fast schon leid das sie das noch aufräumen müssten aber auch nur fast.

"

Können wir reden?", fragte Max leicht verunsichert nach einer relativ langen Stille.
Er klang dabej irgendwie auch etwas verletzt.
Es brach mir das Herz. Ich wollte ihn so nicht sehen. Eigentlich sollte ich sauer auf ihn sein aber das ging jetzt nicht mehr. Ich wollte ihn nicht so traurig sehen, eigentlich sollte er jetzt auch noch friedlich im Bett liegen. Ich fühlte mich in dem Moment schlecht und mich überkamen grundlos Schulgefühle. Ich mochte es nicht das er wegen mir schlechte Laune hatte.
Ich konnte in dem Moment nicht sprechen aber nickte.
"Dan hat heute morgen mit mir geredet und mir alles erzählt. Ich hab gar nicht bemerkt das ich mich so blöd verhalten habe, es tut mir wirklich leid. Ich würde es gerne auf den Alkohol schieben aber das wäre nur die halbe Wahrheit. Ich wollte nicht das du gehst und schon gar nicht das du wegen mir weinst", brachte er hervor.
Sein Gesicht war in Sorgefalten gelegt und ich konnte ihm ansehen, dass es ihm wirklich leid tat.
"Ich kann nicht anders als deine Entschuldigung annehmen. Dafür bist du mir viel zu wichtig", murmelte ich leise.
Ich war mir fast nicht sicher ob er mich überhaupt verstanden hatte aber als er mich dann umarmte war das antwort genug. Ich genoss die bekannte Wärme, die er ausstrahlte. Ich fühlte mich wieder direkt wohl bei ihm und vergaß alles um uns herum.
Wir standen gute 2 Minuten so da und keiner sagte etwas aber das war auch nicht nötig. Die Nähe des jeweils anderen reichte uns, auch wenn wir uns nur wenige Stunden nicht gesehen hatten.

"Ich muss dir aber noch etwas sagen", murmelte er und wurde schlagartig nervös.