Diese verdammten blauen Augen // Max Verstappen

Abu Dhabi

Die letzten paar Tage hatten Max und ich damit verbracht einfach nochmal etwas Kraft zu sammeln. Die letzten Wochen waren mehr als anstrengend und eine wirkliche Achterbahnfahrt. Es stand das letzte Rennen der Saison vor der Tür und danach würde es direkt nach England gehen.
Max hatte noch öfter versucht mich wegen Weihnachten umzustimmen. Ich blieb allerdings etwas stur und machte ihm klar, dass ich aufjedenfall in Monaco bleiben würde. Ich wusste das er deswegen sehr traurig war aber ich konnte ihm in diesem Punkt wirklich keinen Gefallen tun.

"Hast du alles?", fragte er mich nochmal und ich schaute mich nochmal kurz um.
"Ja ich müsste alles haben", gab ich von mir und ging aus der Tür.
"Na dann mal los", sagte er höchst motiviert.
Im Gegensatz zu mir war Max voller Vorfreude. Natürlich freute ich mich auch aber ich war eben aus verschiedenen Gründen auch unendlich traurig, dass die Saison nun ein Ende hat. Es kam plötzlich viel zu schnell und es wird nicht so enden, wie erhofft.
Schließlich hatte Max es leider nicht geschafft Vize-Weltmeister zu werden. Es war auch noch nicht klar ob Alex nächstes Jahr für Redbull fahren würde. In diesem Punkt hatte ich leider ein ganz schlechtes Gefühl aber das behielt ich für mich.
Außerdem hatte ich mitbekommen, dass Aston Martin nächstes Jahr kein Sponsor mehr für Redbull sein würde, was ich unglaublich schade fand. Irgendwie gehörten sie dazu und das sogar so sehr, dass sie im Logo einen festen Platz hatten. Warum es dann dazu gekommen war, wusste ich nicht.
Kurz und knapp, es wird sich gefühlt alles ändern.

"Hast Lewis mittlerweile seinen Vertrag unterschrieben?", fragte ich Max auf dem Weg zum Flughafen.
"Nein also soweit ich weiß nicht. Keine Ahnung was da los ist", gab er schulterzuckend wieder.
Ich war auch verwirrt über diese Tatsache. Mercedes wollte ihn ja aufjedenfall und sonst wäre nur noch bei Redbull momentan ein Platz frei. Die restlichen Teams standen schon fest. Auf was Lewis genau wartete, wusste irgendwie keiner. Ich hatte auch schon ein paar mal versucht mit ihm drüber zu reden aber er machte wirklich sehr deutlich, dass das kein angemessenes Gesprächsthema für ihn war. Das akzeptierte ich natürlich auch schnell und sprach es nicht mehr an.

Am Flughafen verlief alles reibungslos und schneller als ich gedacht hatte, waren wir schon in der Luft. Der Flug würde nun gute 10 Stunden dauern, so dass wir mit Zeitverschiebung um 21 Uhr in Abu Dhabi sein würden. Max erzählte mir schonmal viel über die Strecke und schwärmte auch, dass sie wunderschön sei. Außerdem würde die Strecke sogar um unser Hotel gehen. Ich war schon super gespannt und freute mich vorallem auf die Temperaturen dort. Nicht kälter als 23 Grad sollte es das Wochenende werden, die Temperaturen über Nacht natürlich eingeschlossen. Es war also wirklich perfekt, gerade für ein Nachtrennen.

Die 10 Stunden Flug vergingen schneller als gedacht. Zugegeben, Max und ich hatten einfach viel geschlafen und den Rest der Zeit mit Netflix verbracht. Viel mehr konnte man auch gar nicht machen, schließlich waren wir immernoch in einem Flugzeug.

Am Flughafen in Abu Dhabi überraschte mich die Temperatur dort doch mehr als erwartet. Direkt musste ich meinen Pulli ausziehen unter dem ich zum Glück ein top hatte.
Keine halbe Stunde später waren wir am Hotel angekommen und ich blieb staunend davor stehen. Max hatte definitiv nicht übertrieben. Schon von außen sah das Hotel sehr modern aus. Die weiße Außenfassade wurde mit einem blauen Licht beleuchtet. Auch um das Hotel herum war sehr viel Licht, was hauptsächlich von der Rennstrecke kam. Sie lag nicht mehr als 200 Meter neben dem Hotel.
"Gefällt es dir?", fragte Max grinsend und nahm meinen Koffer.
"Oh ja! Es ist wunderschön hier", schwärmte ich ihm vor.
"Na komm jetzt aber. Wir wollen doch heute noch allen Hallo sagen", sprach er und ging schonmal rein.
Nach einen kurzen Moment tat ich es ihm gleich. Bevor ich mir überhaupt das Hotel von innen anschauen konnte, hatte ich plötzlich zwei Hände vor den Augen.
"Naa wer bin ich", fragte die Person lachen.
Durch die Stimme und das Lachen wusste ich es natürlich direkt.
"Landoooo", rief ich erfreut und wurde schon in einen Umarmung gezogen.
Auch George war hier, den ich natürlich auch direkt begrüßte.
Max hatte die zwei schon gesehen und war zur Rezeption gegangen. Dort klärte er wie immer alles für uns.
"Ich muss auch noch kurz was machen", fiel mir ein und ich zog mein Handy aus meiner Tasche.
Direkt öffnete ich Instagram und wollte eine Story machen.
"Mach lieber ein Bild mit uns", sagte Lando lachend.
Ich wusste zwar, dass das ein Scherz war aber keine Minute später postete ich von ihm, George und mir ein selfie.
"Dann bist du jetzt auch glücklich", sagte ich lachend dazu.
"Seit wann so nett?", hörte ich plötzlich die Stimme von meinem Lieblingsaustralier hinter mir.
"Dan", begrüßt ich ihn freudig und umarmte ihn.
"Ich bin dieses Wochenende ausnahmsweise mal nett weil wir uns danach ganz lange nicht mehr sehen werden", beantwortet ich seine Frage nach der Begrüßung.
"Mich siehst du aber während der Pause", sagte Dan womit er schließlich recht hatte.
Max und er wollten sich natürlich gegenseitig besuchen und ich wäre somit mindestens in Monaco dabei.
"Und uns aufjedenfall übers Handy. Außerdem können wir uns ja auch mal treffen", sagte George und Lando stimmte ihm zu.
"Ja klar, wenn Max damit einverstanden ist warum nicht. Ich weiß nicht in wiefern er mich in seine Pläne mit einbezogen hat", sagte ich lachend.
"Was ist mit meinen Plänen?", fragte mein Freund hinter mir und schlang seine Arme um mich.
"Ach wir haben nur über die Saisonpause gesprochen", erklärte Dan seinem besten Freund.
"Wo ist eigentlich Lewis?", fragte ich in die Runde.
Ich wusste das der Mercedes Fahrer dieses Wochenende wieder mit dabei sein würde und wollte ihn nach zwei Wochen auch mal wieder sehen.
"Der hat noch irgendwelche Interviews", erklärt George mir.
"Ach apropos Interview. Skylar", fing Max grinsend an und zog meinen Namen in die Länge.
"Oh nein. Bitte nicht", sagte ich lachend und hatte schon eine böse Vorahnung.
Zu hundert Prozent war ich mir sicher, dass Christian mir mal wieder ein Interview besorgt hatte. Er hatte mit mir in der vergangegen Woche gesprochen und sagte mir immer wieder, dass ihm die Schlagzeilen leid täten und generell das Image was mir dadurch verpasst wurde.
"Doch! Christian hat sich um ein Interview morgen nach der Pressekonferenz gekümmert", bestätigte Max meine Vermutung.
"Na super", sagte ich ironisch und alle Jungs lachten.
Das Interview würde mich das Wochenende definitiv versauen, da war ich mir sicher.