Interview

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Bis Donnerstag war es sehr ruhig in Bahrain. Max und ich blieben wie geplant hier, schließlich lohnte es sich nicht, so weit in so kurzer Zeit zu fliegen. Bei den meisten Fahrern war das allerdings anders, so dass fast alle nach Hause flogen. Max und ich schauten uns viel den Ort an und ich konnte in Ruhe meine Gedanken sortieren. Mit Romain hatte ich die Woche auch Kontakt gehabt und Lando hatte mich jeden Abend mit Dan zusammen angerufen. Max quetschte sich immer mit ins Bild was wirklich lustig waren.
Donnerstag Abend kamen dann alle wieder, bis auf Lewis. Er musste aus privaten Gründen zuhause bleiben. George würde warscheinlich für ihn einspringen, was allerdings noch nicht ganz sicher war.

"George", begrüßte ich den Briten bei seiner Ankunft freudig.
"Sky! So schnell sieht man sich zum Glück wieder", gab auch er glücklich von sich.
"Weißt du es schon?", fragte ich ihn aufgeregt.
Der Brite wusste genau das ich auf die Sache mit Mercedes abspielte. George hatte mir erzählt, das er schon immer für Mercedes fahren wollte. Momentan sahen seine Chancen wirklich gut aus.
"Ich habe gerade den Anruf von Toto bekommen", sagte er mit einem neutralen Gesichtsausdruck.
"Jetzt Spann mich nicht auf die Folter! Raus mit der Sprache", sagte uch ungeduldig.
"Ich darf!", sagte er über glücklich.
Auf seinem Gesicht bildete sich das größte Lächeln, was ich jemals gesehen hatte. Es war voller Vorfreude und auch Stolz.
"Omg jaaa! Ich freue mich so für dich", rief ich schon fast durch die ganze Hotellobby und nahm ihn in den Arm.
"Danke", sagte er glücklich.
"Wer fährt dann für dich bei Williams?", fragte ich neugierig.
"Jack Aitken. Einer von den Ersatzfahrern bei uns", erklärte er mir.
Der Name sagte mir überhaupt nichts weshalb ich nicht mehr antwortete. Es war mir eigentlich schon fast egal wer für George fuhr denn ich freute mich so riesig für ihn. Es war schade das Lewis nicht kommen konnte, das hatte ich ihm natürlich auch am Telefon gesagt aber ändern konnte das leider keiner.

Am Freitag war schon das erste Training. Ich hatte erst jetzt erfahren das die Strecke anders war als letztes Wochenende. Es machte zwar Sinn aber trotzdem fiel es mir erst jetzt auf. Durch die Sache von dem vergangenen Wochenende saß ich angespannter als sonst an der Strecke. Über jede Runde in der nichts passierte war ich wirklich mehr als glücklich.
Auch wenn ich für Max hier war, schaute ich heute mehr auf George. Er fuhr am meisten Runden, was natürlich verständlich war. Jedes Auto funktionierte komplett anders, hatte er mir am Abend zuvor noch gesagt. Er fragte viel bei Mercedes nach und fuhr so fast 50 Runden bis er sich etwas an das Auto gewöhnt hatte. Tatsächlich klappte es so gut das er direkt die schnellste Zeit fuhr. Max war nur sehr knapp dahinter und dann kam auch schon Alex. Den beiden gefiel die neue Konkurrenz natürlich gar nicht, was mir aber nur ein schmunzeln entlockte.

Nach dem ersten Training war die all bekannte Pressekonferenz. Dort wurden viele Fragen an George gestellt. Natürlich interessiert die Presse das ganze genauso sehr wie gefühlt jeden anderen dieses Wochenende. Alle Augen lagen auf George, was der Brite natürlich wusste. Dieser saß oben mit meinem Mercedes Tshirt, was wirklich sehr ungewohnt war. Er redete fast die ganze Zeit aber Max bekam zum Ende hin auch die ein oder andere Frage.
"Komm wir gehen", sagte Max direkt als er fertig mit seiner Pressekonferenz war.
Ich nickte und ging genau wie viele andere Presseleute aus dem Raum.
"Frau Grey", hörte ich jemanden meinen Namen rufen.
Ich hielt an und schaute mich um aus welcher Richtung es kam. Max tat es mir gleich. Erst als ein etwas jüngerer Journalist auf mich zu kam, wusste ich, dass er mich warscheinlich gerufen hat.
"Frau Grey, schönen guten Tag. Ich arbeite für eine englische Zeitschrift und würde gern ein Interview mit Ihnen führen. Wäre das möglich?", fragte er mich direkt.
Ich schaute ihn zuerst erschrocken und dann verwirrt an. Ein Interview mit mir? Warum das denn?
"Guten Tag! Warum denn ein Interview mit mir?", fragte ich den Mann vor mir offen.
"Sie sind schließlich viel in den Medien in letzter Zeit. Jetzt haben Sie beide auch ihre Beziehung öffentlich gemacht. Da fällt die ein oder andere Frage an", sagte er freundlich und zeigte auf Max und mich.
"Wann denn?", fragte ich ihn noch.
"Heute nach dem zweiten Training? Sie können einfach wieder hier hin kommen", schlug er vor.
"Na gut. Ich werde da sein", sagte ich ihm zu.
Ich war mir immernoch nicht sicher was das für ein Interview werden sollte aber ich freute mich irgendwie.

"Sky wird jetzt auch noch ein Star", zog mich George auf.
Max hatte es natürlich erstmal jedem erzählt und war dabei stolz wie sonst was. Ich verstand das gar nicht und konnte nur lachen.
"Lass dich nicht übers Ohr hauen", gab mir Dan den Tipp.
"Wenn du wen Grüßen darfst, dann grüß mich", sagte Lando.
Er platzte echt immer überall rein und das mit Bemerkungen die absolut nicht passen.
"Lando das macht kein Sinn! Das ist nur ein Interview und kein Fernsehauftritt", sagte ich lachend.
"Egal dann grüß mich sobald du die Chance dazu hast", sagte er.
Ich konnte nur meinen Kopf schütteln und lachen.
"Damit ich meinen Job nicht verliere muss ich euch mal wieder an was erinnern: Das zweite Training geht gleich los", sagte ich lachend in tippte auf meine Uhr.
Alle sahen mich mal wieder erschrocken an und rannten zu ihren Autos. Mit Zeitplänen konnten die Jungs wirklich nicht umgehen. Deshalb war es mittlerweile zu meiner Aufgabe geworden alle dran zu errineren wann sie ihren Job machen sollte. Ich fand es sehr lustig.
"Viel Glück", wünschte ich Max noch schnell bevor er ins Auto stieg.
Ich lief gerade an ihm vorbei und bekam ein Daumen hoch von ihm gezeigt. Ich grinste nur und ließ mich an meinem Platz nieder.

Das zweite Training verlief wieder sehr gut, vorallem für George. Er fuhr wieder viele Runden aber auch die schnellsten und auch Max blieb knapp dahinter. Alex wurde leider von zwei anderen überholt mit der Zeit, was im Training nicht all zu schlimm war. Dan war im guten Mittelfeld nur bei Lando machte ich mir etwas Sorgen. Er war genau wie im ersten Training sehr verhalten und langsam unterwegs.

Nach dem Training ging ich direkt wieder zu dem Raum, wo vorhin die Pressekonferenz war. Ich war ehrlich gesagt sehr nervös, da ich sowas noch nie gemacht hatte. Allerdings konnte ich mich in der Hinsicht etwas beruhigen, dass ich in dem Bereich etwas Erfahrung wegen meinem Studium hatte.
"Schön das sie gekommen sind Frau Grey", wurde ich direkt begrüßt und wir setzten uns auf zwei Stühle, die gegenüber standen.
"Skylar reicht auch. Wie war ihr Name nochmal?", fragte ich meinen Gesprächspartner.
"Tom William. Sagen Sie ruhig Tom", beantwortete er mir meine Frage.
Nachdem er mir das den Ablauf etwas erklärt hatte, fingen wir an.

"Sie sind also Skylar Grey, die neue Freundin von Max Verstappen, richtig?", fragte er mich zuerst.
"Ja das ist richtig", sagte ich grinsend.
"Wie lange sind Sie zwei schon zusammen?"
"Seit Anfang Oktober also fast zwei Monate"
"Seit wann kennen Sie sich denn?"
"Seit August meine ich"
"Also sind Sie erst seit dieser Saison dabei richtig?"
"Ja genau. Beziehungsweise erst seit der halben"
"Gut. Jetzt mal was anders, welchen anderen Fahrer mögen Sie noch?"
"Also gut befreundet bin ich definitiv mit Lando Norris, Daniel Ricciardo und Lewis Hamilton. Wobei George Russell mir in letzter Zeit auch sehr ans Herz gewachsen ist"
"Was sagen Sie dazu das Russell dieses Wochenende für Mercedes fahren darf?"
"Zuerst einmal muss ich dazu sagen, dass es für Lewis natürlich total blöd ist und es mir leid tut das er nicht in der Lage ist, selber zu fahren. Für George selber freue ich mich aber unglaublich! Es ist kein Geheimnis zu sagen das es immer sein Ziel war beziehungsweise sein Traum. Ich hoffe das es nicht das einzige mal sein wird, dass es für Mercedes fahren darf"
"Also würden Sie es befürworten wenn er bei Mercedes beleiben würde?"
"Soweit ich weiß, ist er für nächstes Jahr schon fest bei Williams. Aber vielleicht wird es ja 2022 etwas. Ich kenne mich da nicht genug aus um etwas genaues zu sagen aber ich drückte ihm fest die Daumen"
"Wie genau sieht Ihre zukünftige Planung bezüglich Formel 1 aussehen?"
"Wie soll sie schon aussehen? Ich werde Max weiter unterstützen genau wie meine Freunde und hoffentlich noch ganz lange ein Teil der Formel 1 Familie bleiben"
"Also ist die Formel 1 Ihre Familie?"
"Könnte man so sagen, ja"
"Soweit ich weiß ist Ihre richtige Familie bei einem Autounfall gestorben oder?"
"Ja genau, dass war vor ungefähr 5 Jahren"
"Ist das der Grund dafür das Sie nicht arbeiten? Sie sind schließlich nur unterwegs da können Sie doch kaum einen normalen Job haben."
"Wie bitte? Ich habe bis vor einer Woche noch gearbeitet und das auch neben der Formel 1. Ich habe nur einen neuen Job ab Januar und deswegen nun schon gekündigt. Ob ich bis Januar nun ohne Arbeit aus komme oder nicht geht wohl niemanden etwas an"
"Sie haben doch viel Geld von Ihren Eltern hinterlassen bekommen. Ihre Familie hatte nicht nur viel Geld sondern Sie haben auch die Firma verkauft"
"Stellen Sie mir noch eine Frage oder was wird das hier?"
"Gut dann einfach etwas anderes. Was sagen Sie zu den negativen Kommentaren, die es zu Ihnen gibt?"
"Ändern kann ich diese leider nicht aber natürlich finde ich es schade. Keiner von den, die die Kommentare geschrieben haben, kenne mich. Also ist es durchaus traurig das direkt geurteilt wird"
"Wollen Sie das nicht versuchen zu ändern? Also die Meinungen?"
"Ich glaube kaum das ich das kann also nein"
"Eine letzte Frage noch: Wie stehen Sie zu Kindern?"
"Ich glaube das ist etwas sehr früh für irgendeine Planung und genau wie vorhin, gehört das auch nicht in die Öffentlichkeit"
"Gut, dann war es das mit dem Interview. Danke für Ihre Zeit"
"Danke auch. Auf Wiedersehen", sagte ich zum Abschied und rannte förmlich aus dem Raum.

Diese verdammten blauen Augen // Max VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt