Vergangenheit

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"Gut, wir müssen dann auch mal los", sagte Max schließlich mehr zu Dan als zu mir.
Trotzdem nickte ich und war relativ unmotiviert für den 8 Stunden Flug.
"Dan wir sprechen eh also alles gut. War eine gute Saison aber ich will dich nächstes Jahr stärker als Konkurrenz haben", sagte Max grinsend.
Tatsächlich sprachen die zwei gar nicht so oft über die Formel 1 wie man meinen könnte. Ich konnte das auch irgendwo verstehen, schließlich war es trotz riesen Leidenschaft noch ein Job und auch ein Konkurrenzkampf.
"Kriege ich hin", sagte Dan lachend und die zwei umarmten such kurz.
"Mach ihn nicht zu sehr fertig", sprach der Australia schließlich zu mir.
"Ich versuche es", sagte ich lachend.
Bei Dan konnte ich nicht wirklich traurig sein zumal wir uns im Januar wieder sehen würden. Das waren maximal 3 Wochen und das war keine lange Zeit, gerade mit Silvester und so einem Kram dazwischen.

Mit allen Sachen saßen wir gute zwei Stunden später im Flieger. Die ganze Prozedur am Flughafen hat leider super lange gedauert und Max war davon genau so genervt gewesen wie ich. Mit den 8 Stunden Flugzeit würden wir plus Zeitverschiebung also erst um 21 Uhr in London landen. Dann noch bis zum Hotel würde durchaus seine Zeit brauchen.

"Ach mir fällt gerade noch eine Sache ein die ich dich unbedingt fragen wollte", fiel mir im Flieger plötzlich ein.
"Was denn?", fragte Max ohne von seinem Handy aufzuschauen.
"Was hat das alles eigentlich mit Charles auf sich? Als ich auf der Party mit ihm gesprochen habe war weder Lewis noch du davon begeistert", fragte ich neugierig.
Sofort schaute Max mich an, sobald ich den Namen des Ferrari Fahrers in den Mund nahm. Sein Gesichtsausdruck konnte ich nicht definieren aber das hieß für mich schonmal nichts gutes.
"Wie kommst du drauf?", fragte er mich.
Er schien das Thema mieden zu wollen aber das ließ ich nicht zu.
"Ich bin da interessiert dran. Du warst wirklich nicht begeistert davon das ich mich mit ihm angefreundet hatte also will ich wissen warum", gab ich wieder.
"Das ist eine lange Geschichte", erklärte er mir nur und wendete seinen Blick von mir ab.
"Max jetzt ernsthaft. Wir sind auf einem Flug der noch 7 einhalb Stunden dauert. So lang kann die Geschichte nicht dauern. Außerdem wenn du es nicht magst das ich mit ihm befreundet bin dann sag mir das und auch den Grund dafür. Sonst werde ich ganz normal weiter mit ihm reden", sagte ich schließlich.
Langsam verlor ich meine Geduld und sah auch nicht das Problem mit der Sprache rauszurücken. Max schien wirklich mit sich zu kämpfen.
"Du weißt das wir uns versprochen haben mehr miteinander zu reden was Probleme und sowas an geht", ermutigte ich ihn nun sanft.
Ich nahm seine Hand wodurch er endlich wieder in meine Augen schaute. Max atmete laut aus.
"Meine Ex Freundin hatte mich mit ihm Betrogen. Er hatte sich schon die ganze Zeit an sie ran gemacht und sie ist immer wieder drauf ein gegangen. Ich hielt es eher für einen Spaß", gab er schließlich von sich.
Er schien wirklich verletzt zu sein und mir brach es das Herz ihn so zu sehen.
"Was hat Lewis damit zu tun?", fragte ich ihn weiter.
Ich wollte nicht tiefer in der Wunde graben als ich musste aber das Thema war nunmal gerade auf den Tisch. Danach würde ich es auch nie wieder aufrollen.
"Er hat die beiden gesehen und es mir gesagt. Generell stand er in der Zeit ganze Zeit hinter mir", erklärte er mir.
"Oh Schatz, es tut mir wirklich so leid. Ich kann dir aber versprechen das ich sowas niemals machen würde, das weißt du oder?", fragte ich nur um sicher zu gehen.
Max nickte nur und schien immernoch bedrückt zu sein. Mir tat es leid das ich die Stimmung so ruiniert hatte.
"Wenn du willst, dann rede ich auch nicht mehr mit ihm", versprach ich ihm.
Ich konnte es natürlich nachvollziehen das ihm das warscheinlich am liebsten war. Schließlich hatte ich mich auch nur einmal richtig mit Charles unterhalten, weshalb es dann auch kein Weltuntergang für mich wäre.
"Ehrlich?", fragte er verwundert aber glücklich.
"Natürlich! Ich will nicht das du solche Gedanken im Kopf hast. Dazu gibt es absolut kein Grund und wir müssen auch nicht irgendwelche Flirtversuche provozieren", erklärte ich ihm lächelnd.

Das Thema war somit auch wieder vom Tisch. Ich fühlte mich viel besser das angesprochen zu haben und auch Max schien das Gespräch doch noch gut gefallen zu haben.
Der Flog zog sich dieses Mal unglaublich lange und war absolut langweilig.
Ich war heilfroh wieder Boden unter den Füßen zu haben. Max und ich holten schnell unsere Koffer und fuhren dann zum Hotel. Wir beide waren relativ erschöpft obwohl wir ja quasi nichts gemacht hatten. Geschlafen hatten wir aber während dem Flug nicht, dafür aber viel geredet, Netflix geschaut und Musik gehört.

"Hast du eigentlich etwas für das Essen dabei? Sonst hätten wir morgen noch den ganzen Tag fast Zeit", fragte mich Max während wir zum Hotel fuhren.
"Ja ich habe noch ein Kleid dabei aber irgendwie mag ich das nicht so. Lass uns doch morgen wirklich etwas shoppen gehen und die Stadt anschauen", bestätigte ich.
"Ja klar, machen wir", sagte auch er nochmal und ich musste glücklich grinsen.
Ich wusste das Max shoppen eigentlich überhaupt nicht mag weshalb das eine große Geste von ihm für mich war.

Wir waren 20 Minuten später am Hotel angekommen und gingen so schnell wie möglich ins Zimmer.
Nachdem wir dort unsere Koffer ausgepackt hatten, machten wir uns auch direkt fertig zum schlafen.
Als wir beide dann im Bett lagen schrieb ich erstmal noch mit Lia. Sie würde ich bald auch endlich mal wieder sehen, ich hoffte es zumindest. Auch Lando, George, Dan und sogar Lewis schrieb ich. Das dauerte alles etwas länger und überforderte mich in manchen Momenten etwas. Viele von ihnen antworteten mir nämlich direkt. Irgendwann schlief ich dann aber auch in Max Armen ein.

Diese verdammten blauen Augen // Max VerstappenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt